Seit sich Isabella Wagner (22) aus dem Horgauer Ortsteil Auerbach im Frühjahr als sechste Bayerische Bierkönigin beworben hat, wurde sie häufig gefragt, welches denn ihr Lieblings-Bier sei. Dazu sagt sie nur: „Das kann ich nicht so leicht beantworten, denn gerade die Vielfalt gefällt mir.“
Sie genießt den Gerstensaft mit allen Sinnen und sieht Bier als Teil der regionalen Tradition. Eines ihrer ersten Biere war ein Helles, das sie mit 16 auf dem Augsburger Plärrer trank. Zur Weißwurst gehöre ein Weizen und zu Bamberg sein Rauchbier, das „Schlenkerla“. Sinnigerweise gibt sie das Interview mit unserer Zeitung auf der Terrasse der Traditions-Brauerei Riegele bei einer Maß Helles. Deren Experten versorgen Isabella mit Hintergrundwissen zur Braukunst.
Zur Kandidatur um das Amt für ein Jahr reicht es freilich nicht, Bier zu mögen und ein hübsches Gesicht zu haben. Der bayerische Brauerbund, der die Königin zum sechsten Mal krönen wird, fordert fundiertes Wissen über die verschiedensten Sorten. „Im letzten Jahr mussten die Kandidatinnen per Los eine von zwölf Biersorten ziehen, in das richtige Glas einschenken und alles erzählen, was sie dazu wissen“, erklärt Isabella Wagner. Noch sei sie keine Expertin, doch in der Morgen-Sendung eines Radiosenders gewann sie schon mal das Bier-Quiz.
Isabella Wagner liegt im Moment auf Platz 3
Dieser Tage ist die junge Frau, die kurz vor dem Bachelor-Abschluss in „Global Business Management“ steht, auf einer Mission: „Natürlich geht es bei dem Titel um mich, trotzdem sehe ich mich als Vertreterin für die ganze Region.“ Seit einiger Zeit läuft eine Online-Umfrage, welche der sieben Thron-Anwärterinnen am beliebtesten ist. Bis Dienstag, 21. Mai, kann man auf der Seite des Bayerischen Brauerbundes noch abstimmen. Im Moment liegt Isabella Wagner in einer etwas abgesetzten Spitzengruppe auf Platz drei mit rund 9700 Stimmen. Die derzeit führende Regensburgerin Jennifer Rausch hat 14200 Stimmen. Dennoch fällt im Internet nur ein Drittel der Entscheidung. Viel wichtiger ist, wer am Montag, 18. Mai, in der alten Kongresshalle in München die Gunst der Jury und des Publikums gewinnt. Wenn die Auerbacherin daran denkt, ist sie „schon etwas aufgeregt“. Sie ist zuversichtlich, dass ihre Familie, vor allem ihre große Schwester, sie darüber „hinwegtragen“ werden.
Das Thema lässt sie nicht mehr los: „Alles, was neben dem Studium passiert, läuft auf das Finale zu.“ Für einen Freund hätte der „glückliche Single“ gerade kaum Zeit. Als sie sich aus einer Laune heraus online bewarb, hatte sie nicht mit so viel Trubel – auch schon im Vorfeld – gerechnet: „Das sind schon heute einige Termine.“ Sollte sie beim Finale gewinnen, würde es mindestens so weitergehen. Die bayerische Bierkönigin darf im Amtsjahr mit rund 100 Terminen rechnen – beispielsweise bei Anstichen von Volksfesten oder Festumzügen. Doch erst kommt das Finale. Einen gesunden Sportsgeist hat sie jedenfalls: Als Jugendliche war die 22-Jährige professionelle Rückwartsläuferin – sie hält den Weltrekord über 100 Meter. Und wer weiß? Vielleicht betritt sie die Bühne im Finale ja rückwärts...
Unterstützer können bis Dienstag für Isabella abstimmen unter:
www.bayrisch-bier.de, Karten für das Finale gibt es auf: www.muenchenticket.de