Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Augsburg: Großer Ansturm auf die Erdbeerfelder im Landkreis Augsburg

Landkreis Augsburg

Großer Ansturm auf die Erdbeerfelder im Landkreis Augsburg

    • |
    Elke Fröhlich und Khalaf Slo lieben die frisch gepflückten Erdbeeren. Knapp 6 Kilo haben die beiden in gut einer halben Stunde selbst vom Feld geerntet.
    Elke Fröhlich und Khalaf Slo lieben die frisch gepflückten Erdbeeren. Knapp 6 Kilo haben die beiden in gut einer halben Stunde selbst vom Feld geerntet. Foto: Diana Zapf-Deniz

    Auf den Erdbeerfeldern ist den ganzen Tag über reger Betrieb. Selbst zwanzig Minuten bevor Heidemarie Grußler ihr Häuschen an der Thyssenstraße in Gersthofen schließt, waren am Pfingstmontagabend noch rund 100 Menschen auf der Plantage. Manche Felder im Augsburger Land sind inzwischen sogar „leer gepflückt“ – und das trotz ungewohnter Corona-Hygieneregeln.

    „Seit 13 Uhr stehe ich an der Kasse“, erzählt Heidemarie Grußler. Ihr Enkel Michael Grußler hilft fleißig mit und weist die Leute schon mal in die Reihen mit den reifen Beeren oder hält die Stellung, damit Oma mal kurz zum Verschnaufen kommt. „Über Pfingsten dürfte ich etwa 400 Nummern pro Tag vergeben haben“, berichtet Grußler.

    Erdbeerfelder im Landkreis Augsburg sind gut besucht

    Elke Fröhlich und Khalaf Slo aus Gablingen waren gemeinsam beim Erdbeerpflücken. Knapp sechs Kilo haben sie in gut einer halben Stunde geschafft. Die Schüssel ist übervoll. Slo schiebt sie am Kassenhäuschen unter der Plexiglasscheibe durch und Grußler hievt die schwere Schale auf die Waage. Zu Nicht-Corona-Zeiten können ihr die Kunden dabei helfen und stellen ihre gefüllten Gefäße selbst drauf zum Abwiegen. Doch die Hygieneschutzmaßnahmen gelten auch auf der Erdbeerplantage. „Die Kunden verhalten sich vorbildlich“, freut sich Grußler. Wenn sie gefragt wird, appelliert sie an die Eigenverantwortung. Ermahnen musste sie bisher niemanden.

    Obstbauer Josef Kraus aus Gessertshausen, der in der Umgebung elf Selbstpflückfelder anbietet, kann ebenso nur Gutes berichten: „Ich bin positiv überrascht, wie gut sich die Leute verhalten.“ Anfangs habe er schon gebangt, ob alles funktionieren werde mit den Schutzmaßnahmen. „Aber die Leute sind das inzwischen gewohnt und halten sich an die Regeln.“

    Einige Felder waren zwischenzeitlich leergepflückt

    Zudem sei auf den Feldern genügend Platz zum Abstand halten. Das Wetter über Pfingsten war perfektes Pflückwetter und der Ansturm auf seine Felder groß. „Die Leute sind zu Hause und wollen raus. Da wird gerne ein Ausflug ins Erdbeerfeld gemacht.“ Beim Anruf der Erntehotline von Kraus war eine Ansage mit der Information, dass die Felder in Meitingen, Lechhausen und Kutzenhausen am Dienstag geschlossen bleiben. „Manchmal müssen wir Felder zumachen, weil sie ausgepflückt sind. Dann müssen sie erst wieder nachreifen“, erklärt Kraus.

    Erdbeerfelder sind in Gersthofen, Jettingen, Kissing, Krumbach, Kutzenhausen, Lechhausen, Meitingen, Neusäß, Stadtbergen, Steppach und Zusmarshausen. In Steppach war an Pfingsten der Ansturm ebenfalls sehr groß. Ein Leser unserer Zeitung beklagte, dass die Autos, die zur Plantage unterwegs waren, es Radfahrern und Fußgänger schwer machten, vorbeizukommen.

    Erdbeerbauer Kraus hofft auf Regen

    Wenn es die nächsten Tage, wie vom Wetterbericht angekündigt, regnen sollte, findet Kraus das prima. „Wir brauchen den Regen dringend und zudem können sich die Pflanzen erholen. Nächste Woche geht es dann weiter mit dem Pflücken.“ Auf seiner Internetseite heißt es, dass man die Beere zwischen Mittelfinger und Ringfinger anhebt, um zu sehen, ob sie ganz rot ist. Mit dem Fingernagel des Daumens knipst man dann den Stil ab. Reißt man die Frucht einfach ab, zerdrückt man schnell das Fruchtfleisch.

    Die Sammelnussfrüchte, wie die Beeren eigentlich genannt werden müssten, braust man übrigens nicht ab, sondern schwenkt sie lediglich im Wasser. Auf den Feldern sieht man natürlich viele Familien. Beim Hinausgehen ist so manches Oberteil der kleineren Kinder voller Erdbeersaft. Fröhlich und Slo dagegen waren rasch. Sie sind geübte Pflücker. „Ich komme alle paar Tage, denn die leckeren Früchte sind im Nu verspeist“, lacht Fröhlich. „Die meisten essen wir zuhause gleich so.“ Doch diesmal ist ein Großteil auch für das Marmeladekochen gedacht: „Wir schaffen uns etwas Wintervorrat an.“ Vom Rest wird Erdbeerkuchen gemacht: „Schlagsahne und etwas Eierlikör drauf. Das schmeckt himmlisch.“

    Lesen Sie auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden