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Landkreis Augsburg: Fusionieren die Volkshochschulen Augsburg Stadt und Land?

Landkreis Augsburg

Fusionieren die Volkshochschulen Augsburg Stadt und Land?

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    Was wird aus der Geschäftsstelle der Volkshochschule Augsburg Land nach einer Fusion mit Augsburg?
    Was wird aus der Geschäftsstelle der Volkshochschule Augsburg Land nach einer Fusion mit Augsburg? Foto: Marcus Merk (Symbolbild)

    Erwachsenenbildung, aber auch Schulung für ein gesundes Leben und Verbraucherberatung - vielseitig ist das Angebot der Volkshochschulen (Vhs). Seit Wochen wird hinter verschlossenen Türen über eine mögliche Fusion der Volkshochschule Augsburg Stadt mit der Volkshochschule Augsburger Land beraten. Wie das vonstattengehen soll, darüber halten sich die beiden Vhs-Vorsitzenden Sieghard Schramm (Augsburg-Stadt) und Landrat Martin Sailer (Augsburger Land) derzeit bedeckt. Betroffene Volkshochschul-Standortleiter klagen über eine mangelhafte Kommunikation.

    Fusion der Vhs Augsburg-Stadt und Augsburg Land ist im Gespräch

    "Es wird ernsthaft über eine Fusionierung beider Volkshochschulen gesprochen", bestätigt Manfred Buhl, Vorstandsmitglied der Vhs Augsburger Land. Es gebe noch verschiedene Themen, die nicht geklärt seien. Derzeit sind die beiden Volkshochschulen jeweils als Vereine organisiert. In der Stadt Augsburg wird das Bildungsangebot zentral gesteuert. Im Augsburger Land gibt es 33 örtliche Volkshochschulen, deren Leitungen jeweils das Programm zusammenstellen. Hinzu kommen noch fünf Regionale Bildungszentren. Die Betreuung und zentrale Verwaltung sowie die pädagogische Leitung liegt bei der Geschäftsstelle und Geschäftsführerin Christa Steinhart.

    Aktuell geworden ist das Thema Fusion, weil in Augsburg-Stadt im kommenden Jahr sowohl der Vorsitzende des Dachvereins, Sieghard Schramm, als auch Vhs-Direktor Stefan Glocker in den Ruhestand gehen werden und daher ohnehin einige Änderungen anstehen. Eine der aktuellen Fragen, die derzeit noch im Raum stehen, so Manfred Buhl, ist die Frage der Rechtsform nach einer eventuellen Fusion. "Uns im Augsburger Land schwebt ein Zweckverband vor, der viel leichter zu organisieren ist als eine Vereinsstruktur." Und der Mangel an direkter Information sei ein Problem: "Ich bekomme seit Monaten immer wieder verstörte Anrufe von örtlichen Vhs-Leiterinnen und -Leitern, die nicht wissen, ob und wie es für sie weitergehen soll", erklärt Buhl.

    Vhs-Fusion Augsburg Stadt und Land: Außenstellen werden nicht einbezogen

    Auch Biberbachs Bürgermeister Wolfgang Jarasch, ebenfalls Vorstandsmitglied, ist zurückhaltend. "Ich sehe die ganze Situation ganz nüchtern, aber schon ein wenig kritisch." Er befürchtet, dass die zu erwartenden Synergieeffekte nicht so groß werden. "Stadt und Land sind unterschiedlich aufgestellt: Die Stadt ist zentral organisiert, Augsburg-Land setzt stark auf das ehrenamtliche Engagement." Er tue sich schwer, auf einer Fusion für Biberbach Vorteile zu ziehen. Denn je größer eine Organisation, desto unflexibler sei sie.

    An der langen Leine gehalten fühlt sich die Leiterin des Königsbrunner Kulturbüros, Rebecca Ribarek. Sie ist für die örtliche Volkshochschule, die zu den größten im Augsburger Land gehört, zuständig. "Die Außenstellen sind in die Beratungen über die Fusionspläne nicht einbezogen", sagt sie. "Ich bekomme Informationen ausschließlich vom Vorstand - demnach gibt es eine Willenserklärung, dass die örtlichen Volkshochschulen erhalten bleiben sollen." Rebecca Ribarek spricht wie Buhl von den Sorgen ihrer Kolleginnen: Es gebe natürlich Getuschel, weil die Kommunikation so zäh sei. "Wenn man die einzelnen Orte mitnehmen würde, ließen sich Reibungsverluste vermeiden. Wir wollen schließlich doch alle das Gleiche."

    Volkshochschulen fordern mehr Informationen zu einer möglichen Fusion

    In dieselbe Kerbe schlägt Michael Wörle, Bürgermeister von Gersthofen, dessen Volkshochschule ebenfalls zu den größten im Landkreis gehört. "Wir haben eine offizielle Anfrage an die Geschäftsstelle gestellt und wollen genauere Informationen, derzeit kann ich weder Vorteile noch Nachteile erkennen." Es gehe jetzt darum, dass das Angebot für die Bürger besser wird, aber auch für die Stadt. "Eine Fusion ergibt nur Sinn, wenn sie Vorteile bringt." Und das müsse ihm und dem Gersthofer Stadtrat erst noch schlüssig dargelegt werden.

    Fusion von Vhs Augsburg Stadt und Land "noch nicht einmal spruchreif"

    Bedeckt hält sich der Vorsitzende des Trägervereins der Vhs Augsburg, Sieghard Schramm: "Wir haben mit dem Vorstand im Augsburger Land vereinbart, dass wir vorerst nichts verlautbaren lassen." Es sei "noch nicht einmal spruchreif, ob die Fusion überhaupt kommt". Derzeit seien Sondierungen im Gange, die sich sicher bis zum Sommer hinziehen würden. "Dann kommen die Vorstände beider Volkshochschulen zusammen und beraten über Ergebnisse und Folgen der Sondierungen", so Schramm.

    Landrat und Vhs-Vorsitzender Martin Sailer antwortete kurz und bündig auf eine Anfrage unserer Redaktion: "Für die Beantwortung solcher Fragen ist es noch deutlich zu früh. Derzeit wird über das Thema beraten. Auskünfte wird es dann geben, wenn es etwas Spruchreifes geben sollte."

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