Am 8. Juni dürfen die Freibäder im Augsburger Land wieder öffnen. Voraussetzung ist allerdings, dass ein Hygienekonzept vorliegt. Dieses wird zum Schutz vor dem Coronavirus deutliche Einschränkungen für den Badebetrieb bedeuten. Hier ein Überblick.
Beispiel Gerfriedswelle: Die Stadt Gersthofen will das größte Freibad der Region am 8. Juni wieder öffnen. Dieses Ziel nannte Bürgermeister Michael Wörle am Mittwochabend vor dem Stadtrat. Doch der Badebetrieb in Zeiten von Corona ist mit vielen Hindernissen verbunden, wie Stadtwerke-Chef Bernhard Schinzel verdeutlichte. Seine Befürchtung: „Das wird Verdruss geben.“
Offen ist derzeit, wie viele Besucher überhaupt in das Bad an der Sportallee dürfen, weil die genauen Bestimmungen noch fehlen. Sicher ist: Statt Tausender Badegäste werden sich in und um die Becken nur Hunderte tummeln dürfen. Nimmt man die in Nordrhein-Westfalen geltenden Vorschriften zum Maßstab, dürften höchstens 600 Menschen auf einmal in das Bad. In Bayern sind laut Schinzel noch strengere Obergrenzen im Gespräch, wonach pro Badegast bis zu 25 Quadratmeter Platz sein muss. Das ergäbe für die Gerfriedswelle eine Grenze von 400 Besuchern. Das sind genau zehn Prozent der bisherigen Obergrenze von 4000 Badegästen auf einmal in der Gerfriedwelle. Diese hatte die Stadt nach chaotischen Zuständen in und um das Bad im vergangenen Sommer verhängt.
Ein derartiger Andrang scheint in Zeiten von Corona nicht mehr zu erwarten. Noch ist das Gersthofer Hygienekonzept nicht fertig, es soll aber in den nächsten Tagen vorliegen. Schinzel skizzierte vor dem Stadtrat schon einmal grundsätzliche Überlegungen.
So soll wegen der einzuhaltenden Sicherheitsabstände nur jeder vierte oder fünfte Spind benutzt werden dürfen, auch Duschen werden gesperrt. Whirlpool und Dampfsauna sollen gar nicht in Betrieb gehen. „Große Sorgen“ bereite Schinzel das Wellenbad. Denn auch während sie in den künstlichen Wogen tobten, müssten die Badegäste einen Sicherheitsabstand von 1,50 Meter voneinander wahren. Kinder unter 14 dürfen ohne Begleitung gar nicht ins Freibad.
Für die Stadt wird der Badebetrieb mit einem höheren Reinigungsaufwand und wahrscheinlich verlängerten Öffnungszeiten verbunden sein. Laut Schinzel wird daran gedacht, mehrere Zwei-Stunden-Schichten anzubieten, damit auf den ganzen Tag verteilt mehr Menschen ins Bad gehen könnten. Überlegt werde, die Stundentickets über das Verkaufssystem der Stadthalle anzubieten, um Menschenansammlungen vor den Kassenhäuschen zu vermeiden. Offen ist noch, wie die Besitzer einer Dauerkarte abgefunden werden. Möglicherweise behalten diese im kommenden Jahr ihre Gültigkeit.
Und so ist die Lage in den anderen Freibädern im Augsburger Land:
Meitingen: Noch unter Vorbehalt steht der angestrebte Öffnungstermin 8. Juni beim Freibad in Meitingen. Die personellen Voraussetzungen müssen gegeben sein, und ein Hygienekonzept bestätigt und umgesetzt werden.
Kutzenhausen: Im Ort wird das Freibad am 8. Juni definitiv nicht öffnen. Man steckt derzeit mitten in der Sanierung. Corona hat den Zeitplan um weitere sechs Wochen verzögert, sodass sich Bürgermeister Andreas Weißenbrunner eine Öffnung in diesem Jahr überhaupt nicht vorstellen kann: „Leider. Aber dafür starten wir nächstes Jahr wieder durch“, so das neue Gemeindeoberhaupt.
Fischach: „Wenn wir dürfen, könnten wir“, sagt Andreas Fischer, der zusammen mit zwei Bademeisterkollegen das Naturfreibad startklar gemacht hat. Doch noch sind die konkreten Auflagen der Staatsregierung nicht bekannt. Deshalb steht eine Öffnung des Bades am 8. Juni noch in den Sternen.
Dinkelscherben: Ob und wie das Panoramabad in Betrieb gehen kann, wird am kommenden Dienstag im Ausschuss für Soziales, Kultur und Freiwillige Leistungen beraten. Ginge es nach Bürgermeister Edgar Kalb, sollte am 8. Juni mit stark beschränkter Besucherzahl, einem Drei-Schichtmodell und Online-Tickets begonnen werden.
Stadtbergen: „Wir würden natürlich am liebsten aufmachen, aber wir sind zu 90 Prozent ein Hallenbad, und da sich unser Schwimmerbecken unter Dach befindet, werden wir eher nicht öffnen“, blickt Geschäftsleiter Holger Klug von der Stadtverwaltung pessimistisch in die Zukunft. Im Gartenhallenbad gebe es zwar jede Menge Platz auf der Liegewiese, doch könnten im Außenbereich nur kleine Wasserflächen angeboten werden. (mit gol)
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