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Landkreis Augsburg: Fasching im Augsburger Land gibt es heuer wohl nur im Mini-Format

Landkreis Augsburg

Fasching im Augsburger Land gibt es heuer wohl nur im Mini-Format

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    Abstand war beim Auftritt der Lechana auf dem Rathausplatz vor der Stadthalle in Gersthofen damals noch kein Thema.
    Abstand war beim Auftritt der Lechana auf dem Rathausplatz vor der Stadthalle in Gersthofen damals noch kein Thema. Foto: Christoph Lotter (Archiv)

    Gesundheitsminister Jens Spahn hat den Fasching in Zeiten von Corona infrage gestellt. Auch die Faschingsvereine im Augsburger Land sind weitgehend zu dem Schluss gekommen, dass die nächste Saison, zumindest in gewohnter Form, wohl nicht möglich sein wird. Während in manchen Orten bereits alles abgesagt ist, suchen andere Faschingsgesellschaften noch nach Wegen für Alternativen.

    Nach dem Fasching ist vor dem Fasching, nur in diesem Jahr nicht

    „Nach dem Fasching ist vor dem Fasching“, ist die Devise der Faschingsfreunde und normalerweise wird nach einer kurzen Regenera-tionszeit für die kommende Saison geplant und getüftelt. Nicht so in diesem Jahr. „Schön, dass die vergangene Faschingssaison gerade noch über die Bühne gegangen ist“, sagt der Präsident der Neusässer Faschingsgesellschaft Narrneusia, Gerhard Rammel. Die Faschingsgesellschaft habe schweren Herzens beschlossen die kommende Saison 2020/21 coronabedingt ersatzlos zu streichen. Das medizinische wie auch das finanzielle Risiko sei einfach zu groß. Bereits innerhalb der Truppe könne man bei den zahlreichen Kostümwechseln oder bei den Busfahrten zu Auftritten, den hygienischen Auflagen nicht gerecht werden. Große Faschingsveranstaltungen werden nicht stattfinden. Gleichzeitig zeichne es sich ab, dass - wie bereits bei Theater und Konzerten - Besucher vielfach von sich aus nicht kommen würden.

    „Wir haben uns bis jetzt mit den Vorbereitungen beschäftigt, die keinen so hohen Arbeitsaufwand voraussetzen und vor allem noch kein Geld kosten“, berichtet der Chef der Faschingsgesellschaft Lechana in Gersthofen, Jürgen Centmeier. Mit dem Tanztraining wird dort erst nach den Sommerferien begonnen, allerdings ist dies heuer in den zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten nicht wie gewohnt machbar. Die Gersthofer Narren haben laut Centmeier den Fasching zwar noch „auf dem Zettel“, eine normale Saison wie man sie kennt und gewohnt ist, wird es seiner Einschätzung nach allerdings nicht geben.

    Im besten Fall gibt es dieses Fasching ein Kurzprogramm

    Sollte es aber tatsächlich ein Programm geben, so höchstens ein Kurzprogramm aus vergangenen Programmen, „oder auch etwas Neuem, auf das man für 2022 aufbauen kann“, überlegt er. Ein Prinzenpaar wäre für die neue Saison sogar schon bereitgestanden. Der Lechana-Präsident geht aber davon aus, den beiden damit keinen Gefallen zu tun. Selbst einst Faschingsprinz gewesen, zehrt er noch heute von den einmaligen Erfahrungen und schönen Erlebnissen, die sich unter den gegebenen Umständen nicht bieten werden.

    Weniger Aufwand und Risiko ist auch bei den Zusmarshauser Bettschonern angesagt. Dennoch ist für sie klar, dass sie im Fasching etwas anbieten wollen. „Etwas Kleines, mit dem man Tag für Tag auf neue Gegebenheiten reagieren kann“, stellt sich Präsident Maximilian Stöckle vor. Bereits seit Ende Mai haben die „Bettschoner“ ein Konzept für Fasching 2020/21 in der Schublade liegen. Für große Veranstaltungen ist unter den gegebenen Umständen das Risiko zu groß und so wird derzeit überlegt, was alternativ sinnvoll sein könnte. „Wir wollen den Fasching auf Strecke bringen“, stellt sich Stöckle eine Rundtour durch den Markt und seine Ortsteile vor, um dort an verschiedenen Plätzen etwa Tänze aufzuführen. Noch sei aber alles in der Schwebe. Auch in Zusmarshausen hätte es schon ein Prinzenpaar gegeben. Eines ist für die Aktiven klar: „Es wird kein normaler Fasching“.

    Die Glamhogga in Gablingen ist optimistisch

    „Wir planen weitgehend normal, wenn auch mit etwas weniger Aufwand und schauen, was passiert“, gibt sich Vizepräsidentin Kathrin Sauler von der Gablinger Faschingsgesellschaft „Glammhogga“ vorsichtig. Sollte die Resonanz bei den Zuschauern niedrig sein, so könne man in Gablingen, gerade auch beim Umzug, der immer von einigen Gruppen des Ortes veranstaltet wird, letztendlich kurzfristig handeln und eventuell einen Plan B bieten.

    Letzte Entscheidungen sollen bei den „Laugnatalern“ in Welden bei einer erst noch stattfindenden Sitzung in den nächsten Tagen gefällt werden, wie Präsidentin Marion Nagy erklärt. Sie geht davon aus, dass der in normalen Zeiten stattfindende Faschingsumzug, zu dem immer viele Besucher kommen, nicht stattfinden kann. Trotzdem trainiert die Faschingscrew wöchentlich einmal für eine kleine Show und hofft, dass diese zur Aufführung kommen kann.

    Eine attraktive Faschingssaison mit Sitzungen und Bällen, will auch jedes Jahr die „Deubachia“ in Gessertshausen bieten. Wie Präsidentin Andrea Kugelbrey mitteilt, wird dort derzeit noch normal trainiert und man hofft in irgendeiner Form Fasching feiern zu können. „Bei uns findet Fasching statt, nur eben anders“, erklärt sie. Allerdings steht auch hier noch eine Krisensitzung aus, in der endgültig entschieden wird, wie im Corona-Fasching verfahren werden soll.

    Lesen Sie dazu auch: Zu großes Risiko: Narrneusia streicht den nächsten Fasching

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