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Landkreis Augsburg: Diese Folgen hat Corona für die Sparkasse und ihre Kunden

Landkreis Augsburg

Diese Folgen hat Corona für die Sparkasse und ihre Kunden

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    Corona hat auch das Arbeiten bei der Sparkasse verändert.
    Corona hat auch das Arbeiten bei der Sparkasse verändert. Foto: Marcus Merk

    Eine Rückkehr in die Abläufe der Zeit vor Corona wird es nicht mehr geben – dazu habe sich in kurzer Zeit zu viel verändert, auch bei Geldgeschäften. Das ist eine Zwischenbilanz, die der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Augsburg, Richard Fank, am Mittwoch zog. Er gibt ein Beispiel: „Wer einmal mit dem Handy bezahlt hat, wird das immer wieder tun.“ Und per Karte oder mit anderen Bezahlfunktionen hätten eben seit Beginn der Corona-Krise viel mehr Menschen bezahlt, als zuvor.

    Verändert hat sich das Arbeiten seit der Krise auch für die Bank: Zwar waren die Geschäftsstellen die ganze Zeit über geöffnet. Doch auch hier hat die Kreissparkasse festgestellt, dass sich das Verhalten der Kunden verändert hat: Nicht allein Bankgeschäfte wurden noch stärker als schon in den vergangenen Jahren digital oder per Telefon erledigt, auch Beratungsgespräche übers Telefon werden immer stärker nachgefragt. „Es gibt praktisch kein Bankgeschäft mehr, das man nicht per Telefon erledigen kann“, so Fank. Statt Kurzarbeit, wie in vielen Unternehmen, hat die Corona-Krise den Mitarbeitern der Kreissparkasse tausende an Überstunden beschert.

    Sechs Kreissparkassen-Filialen bleiben dicht

    Eine Tendenz zum Digitalen, die es schon seit Jahren gibt – und die Konsequenzen hat. Seit 1. Juli bleiben die Geschäftsstellen in Gessertshausen und Großaitingen sowie die gemeinsamen Geschäftsstellen mit der VR-Bank in Steppach, Aystetten, Westendorf und Biberbach geschlossen, die Mitarbeiter wurden auf die nächstgrößeren Filialen verteilt.

    Die Strategie dahinter: Die Filialen der Kreissparkasse sind jetzt zumeist dort, wo ohnehin viele Menschen hinkommen: In der Nähe von Arztpraxen oder Einkaufszentren. Geblieben sind in den jetzt verwaisten Orten SB-Filialen. Die kosten immerhin noch etwa ein Drittel einer normal besetzten Filiale.

    Der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Augsburg, Richard Fank, berichtete vom abgelaufenen Geschäftsjahr.
    Der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Augsburg, Richard Fank, berichtete vom abgelaufenen Geschäftsjahr. Foto: Marcus Merk

    Noch nicht abzusehen ist für die Sparkasse, wie sich die Corona-Krise tatsächlich auf die heimische Wirtschaft, die allgemein von recht hoher Finanzkraft geprägt sei, auswirken wird. Ein gutes Zeichen: Von den mehr als 120 Unterstützungskrediten, die Firmen aus der Region mithilfe der Kreissparkasse bei den staatlichen Geldinstituten KfW- und LfA-Bank gestellt hätten, seinen kaum welche abgelehnt worden, so der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Horst Schönfeld.

    Noch gebe es eine ausreichende Nachfrage auch nach Firmenkrediten, die heimischen Unternehmen scheinen einigermaßen gut durch die Krise zu kommen. Dennoch rechnet die Kreissparkasse mit Einbrüchen im Herbst oder kommenden Frühjahr in diesem Geschäftsbereich.

    Kreissparkasse Augsburg wirtschaftet solide

    Die größte Herausforderung für das Geldinstitut sei und bleibe jedoch das niedrige Zinsniveau, so die Bankvorstände. Dennoch zeigen sich die Zahlen für das abgelaufene Jahr solide. Die Kreissparkasse Augsburg ist die Nummer 20 unter den 64 bayerischen Sparkassen und verfügt über ein Gesamtkapital von 400 Millionen Euro. Die Bilanzsumme lag 2019 bei 3,7 Milliarden Euro und damit um 3,6 Prozent über dem Vorjahr.

    Von den 2,9 Milliarden Euro Einlagen stammen 2,3 Milliarden Euro von privat. Kredite hatte die Kreissparkasse im vergangenen Jahr in Höhe von 2,7 Milliarden Euro ausgegeben. Auffallend dabei: Kurz vor Jahresende nahmen besonders viele Kunden ein Recht auf Sondertilgung in Anspruch.

    Hier geht es zum Kommentar zum Thema: Bankkunden nicht abhängen

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