Sportlich gekleitet und gut gelaunt macht sich Familie Kühnemann/Galogaza auf den Weg. Die Leitershofer wollen in den Pfingstferien ihre Heimat entdecken und von der Abtei Oberschönenfeld durch den „Großen Wald“ zur Gaststätte Engelshof wandern. Diese ist eine der beliebtesten und bekanntesten Routen in der Region. Es gibt aber noch viele Alternativen. Hier einige Vorschläge:
Umden Galgenberg im „Großen Wald“: Diese Wanderung ist einer der Klassiker in der Region und auch Familie Kühnemann/Galogaza war hier unterwegs. Ob „Beschaulichkeit und Stille“ also tatsächlich ständiger Begleiter sind, wie es in der Broschüre des Naturparks Westliche Wälder heißt, ist fraglich. Eva Liebig vom Naturpark weiß: „Die Wanderung ist wunderschön, aber meistens sehr viel begangen.“ Die Tour startet von Burgwalden aus über den Galgenberg zur Scheppacher Kapelle. Das Bauwerk ist der letzte Überrest eines Weilers, der im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. Wanderer sollten anschließend den Markierungen zum Engelshof folgen. Bald kommen sie an einem Tiergehege mit Dammwild vorbei und die Gaststätte kommt in Sicht. Dann überquert man den Engelshofer Berg und steigt im Mischwald Richtung Burgwalden ab. Gutes Schuhwerk ist erforderlich, da die Route entlang gekiester Waldwege führt, ein Kinderwagen sollte allerdings kein Problem sein.
Jägersteig-Hubertussteig-Rundweg: Dieser Wanderweg hat es vor allem den Kindern von Eva Liebig, der stellvertretenden Geschäftsführerin des Naturparks, angetan. „Man läuft nicht auf einem typischen breiten Wanderweg, das fanden meine Kinder sehr spannend.“ Auch ihr selbst gefällt die Kombination der beiden Steige: „Ich mag den schmalen, bewegten Pfad mit den tollen Aussichten.“ Die Wanderung ist acht Kilometer lang und startet an einem Parkplatz mit Infotafel kurz nach Ehgatten auf der Straße Richtung Welden. Wer seine eigene Brotzeit dabei hat, kann bei etwa zwei Dritteln der Strecke Pause an der Hubertushütte machen. Hier gibt es nicht nur Schutz vor Regen, sondern auch eine Quelle. Da der Weg teilweise über schmale Kiespfade führt, ist er für Rollstühle und Kinderwagen nicht geeignet. Außerdem empfiehlt die Broschüre des Naturparkvereins gutes Schuhwerk.
Landart-KunstpfadBonstetten: Dieser beschilderte Wanderweg ist laut Karin Hauber vom Real West „in Süddeutschland einzigartig“. Auf 5,7 Kilometern kann man die Kunstwerke Hama Lohrmann bestaunen, die er aus Naturmaterialien wie Holz, Steinen, Zapfen und Wurzeln gestaltet hat. Das besondere an Landart sei, „dass mit Materialien gearbeitet wird, die vergänglich sind und sich natürlich verändern“, sagt Hauber. So sieht der Wanderweg „jedes Jahr etwa anders aus“. Start der Tour ist im Zentrum von Bonstetten, wo es auch Parkmöglichkeiten gibt. Für Kinderwagen ist der Weg geeignet, Hand-Bikes hätten es aber „aufgrund von Wurzeln und Fußpfaden“ schwer, heißt es in der Broschüre des Naturparkvereins.
Stauden-Meditationsweg: Karin Haubers persönlicher Wandertipp verbindet die beiden Zweige des Jakobus-Pilgerwegs in der Region. Seine 36 Kilometer sind aufgeteilt in fünf Etappen, jede davon in etwa sieben Kilometer lang. Der Meditationsweg verläuft von Fischach über Langenneufnach, Walkertshofen, Mittelneufnach und Markt Wald bis Siebnach. „Für den Meditationsweg sollte man sich Zeit nehmen“, betont Hauber. Nicht nur, weil die neun Stationen entlang der Strecke dazu einladen, zu meditieren und in sich zu gehen; auch, um die „gigantische Aussicht über das Neufnachtal“ zu genießen.
„Zwei-Täler-Tour“im Scheppacher Forst: Am westlichen Rand der Westlichen Wälder wartet eine weitere landschaftlich schöne Tour. Der „Zwei-Täler“-Wanderweg startet am Sportheim Freihalden, direkt gegenüber dem Bahnhof (Landkreis Günzburg. Auf einem schmalen Pfad geht es zuerst am Erlenbach entlang, vorbei am Gelände des Sportvereins. Auf der geteerten Straße biegt man nach links ab, um noch vor der Bahnunterführung rechts auf einen breiten Feldweg zu treffen. Hier beginnt die Beschilderung. Elf Kilometer ist der Rundweg über Scheppach zurück nach Freihalden lang. Sehenswert ist die Wallfahrtskirche Allerheiligen aus dem 14. Jahrhundert.
Durch den Angelberger Forst: Auch am südlichen Rand des Naturparks findet man eine schöne Wandertour. Die Strecke startet am Wanderparkplatz zwischen Markt Wald und Zaisertshofen im Unterallgäu. An der Angelberger Forsthütte vorbei geht der Weg bis zum Waldrand, dessen schattiger Linie Wanderer bis zur nächsten Abzweigung folgen. Ab hier geht es dann rechter Hand in die „abwechslungsreiche Waldlandschaft“, heißt es vom Naturpark. Nach 1,5 Kilometern wendet sich der Rundweg hinab ins Haselbachtal. Dort überquert er ein Bächlein, um anschließend steil aufwärts zu führen. Auf der Hochebene geht es auf dem Forstweg zurück zum Parkplatz. Der Spaziergang ist sechs Kilometer lang und verläuft entlang gut ausgebauter Forstwege, ist also auch mit dem Kinderwagen zu bewältigen.
Auf was Sie beim Wandern achten sollten:
Schuhwerk: Die meisten Wanderwege in der Region verlaufen auf einigermaßen befestigten Feldwegen. Geschlossene Schuhe sind trotzdem wichtig, gerade wenn man auf Kieswegen unterwegs ist – sonst sind ständig kleine Steine in den Schuhen. Sobald der Treck auf unwegsamerem Gelände über Wurzeln und durch Gestrüpp verläuft, empfehlen sich Wanderschuhe, mindestens aber bequeme Turnschuhe.
Kleidung: Ziehen Sie sich gemütlich an. Wenn Sie sich nicht bequem und frei in ihrer Kleindung bewegen können, bleibt der Spaß schnell auf der Strecke. Bei gutem Wetter einen Hut nicht vergessen, um sich vor einem Sonnenstich zu schützen.
Rucksack: Es gibt ein paar Dinge, die im Rucksack auf keinen Fall fehlen sollten. Dazu gehört neben Wasser und Verpflegung auch eine Tube Sonnencreme. Gerade wer mit Kindern unterwegs ist, sollte auch ein Erste-Hilfe-Set einpacken, um kleinere Verletzungen und Schürfwunden versorgen zu können. Und wenn Sie Ihren Schuhen nicht wirklich trauen, denken Sie daran Blasenpflaster mitzunehmen.
Orientierung: Eva Liebig von Naturpark Augsburg Westliche Wälder empfiehlt grundsätzlich, eine Karte dabei zu haben. Zwar seien die meisten Wege ausgeschildert und würden regelmäßig kontrolliert, „aber es kann immer sein, dass ein Schild fehlt“. Wanderkarten und die Broschüre mit zehn Wanderrouten im Naturpark kann man online beim Naturpark Westliche Wälder bestellen. Außerdem findet man auf der Internetseite des Vereins einige Wanderungen. Weitere Informationen gibt es im Internet bei der Regio Augsburg und bei Real West. Der Regionalverein bietet auch immer wieder geführte Touren im Naturpark an.