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Landkreis Augsburg: Die Mega-Fusion der Sparkassen stößt auf breite Zustimmung

Landkreis Augsburg

Die Mega-Fusion der Sparkassen stößt auf breite Zustimmung

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    Die Kreissparkasse Augsburg soll nach einer Fusion in der Sparkasse Schwaben-Bodensee aufgehen.
    Die Kreissparkasse Augsburg soll nach einer Fusion in der Sparkasse Schwaben-Bodensee aufgehen. Foto: Marcus Merk (Symbolbild)

    Bereits am 10. Mai soll der Kreistag von Augsburg in einer Sondersitzung in Neusäß Ja sagen zur großen schwäbischen Sparkassenhochzeit. Zum 1. Januar 2022 soll durch die Fusion der Kreissparkasse Augsburg Land mit der Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim Schwabens größte Sparkasse entstehen: die Sparkasse Schwaben-Bodensee.

    Im Augsburger Land werden die Kreispolitiker wahrscheinlich mit großer Mehrheit der Verbindung ihren Segen geben. Das zeigen Recherchen unserer Redaktion. Gänzlich abgeschlossen ist die Meinungsbildung in den Fraktionen aber nicht. Erst am Dienstag hatte Landrat Martin Sailer die Chefs der Kreistagsfraktionen offiziell eingeweiht, am Donnerstag wurden die Fusionspläne bei einer Pressekonferenz in Mindelheim verkündet. CSU-Fraktionschef Lorenz Müller hatte in seiner Eigenschaft als Schwabmünchner Bürgermeister bereits die Chancen dieser Verbindung hervorgehoben.

    Sparkassen-Fusion: Das stimmt die Fraktionschefs zuversichtlich

    Was den Fraktionschefs bislang bekannt ist, lässt sie der Fusion zu Bayerns dann fünftgrößter Sparkasse zuversichtlich entgegenblicken. "Das passt gut", sagt zum Beispiel Freie-Wähler-Fraktionschefin Melanie Schappin. In den Augen ihrer Partei sei die Fusion überfällig, um auf die wirtschaftlichen Entwicklungen im Bankensektor zu reagieren. Nur mit einer starken Bank könne die Versorgung der Bevölkerung mit Bankdienstleistungen in der Fläche gewährleistet werden. Für die FW sei wichtig, dass keine weiteren Filialen geschlossen würden und dass es für die Beschäftigten keine Kündigungen aus wirtschaftlichen Gründen gebe.

    Für die Partnerschaft mit Memmingen-Lindau-Mindelheim spreche auch die wirtschaftliche Stärke dieser Bank, die so ein sehr attraktiver Partner sei. Die Südschwaben sind mit einer Bilanzsumme von 4,5 Milliarden Euro und 679 Mitarbeitern etwas größer als die Kreissparkasse (vier Milliarden, rund 500 Beschäftigte). Dementsprechend wird die Zentrale der neuen Bank in Memmingen sein, der Standort Schwabmünchen, der schon jetzt eine wichtige Rolle spielt, könnte sogar noch ausgebaut werden. In der Frage der Gewerbesteuer, die nach der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Ort geht, soll es zwischen den Partnern eine Übereinkunft geben, wonach keine der beteiligten Kommunen benachteiligt wird.

    Auch für Grüne und SPD war wichtig, dass Mitarbeiter, die Zahl der Filialen und die wirtschaftliche Substanz der Kreissparkasse nicht unter der Fusion leiden. Das sei nach den bisher bekannten Fakten der Fall, so Grünen-Fraktionschefin Silvia Daßler. "Nach den uns vorliegenden Fakten klingt die Fusion nachvollziehbar."

    Einer der Punkte, der offenbar für ein Zusammengehen der einzelnen Banken sprach, waren deren verschiedene Schwerpunkte. Während die Kreissparkasse Augsburg Land ihre Stärken im Kreditgeschäft hat, punkten die Südschwaben bei Anlagen. Zudem – und das war offenbar ganz wichtig – herrschte bei den Verhandlungen zwischen den Partnern ein Gefühl von "Augenhöhe".

    Warum es zwischen Stadt- und Kreissparkasse Augsburg nicht klappte

    Bei früheren Gesprächen zwischen Stadt- und Kreissparkasse Augsburg scheint die Chemie dem Vernehmen nach weniger gestimmt zu haben. In den vergangenen Jahren war schon häufiger über eine Fusion der beiden benachbarten Sparkassen spekuliert worden, deren Zentralen nicht weit auseinander liegen.

    Auf die jetzt angepeilte Bankenehe "wäre ich auf den ersten Blick nicht gekommen", sagt SPD-Fraktionschef Harald Güller. Doch wenn man sich näher damit beschäftige, sei Memmingen-Lindau-Mindelheim der beste Partner unter den möglichen. Für Güller ist wichtig, dass es derzeit keinen wirtschaftlichen Zwang zu einer Fusion gibt. "Wenn man aus einer Notlage heraus verhandeln muss, dann hat man ganz schlechte Karten."

    Für die AfD erklärte Fraktionschef Jörg Mikszas: "Ich denke, wir werden zustimmen können." Was der designierte Chef der Kreissparkasse Augsburg, Horst Schönfeld, den Fraktionschefs am Dienstagabend vorgetragen habe, habe schlüssig geklungen. In Mikszas Augen ist neben den Versprechen in Bezug auf Filialnetz und Belegschaft auch eine wichtige Botschaft, dass die neue Bank für Privatkunden und Geschäftsleute auf dem Land ein starker Partner sein werde.

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