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Landkreis Augsburg: Der Wink mit dem Ehrenring?

Landkreis Augsburg

Der Wink mit dem Ehrenring?

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    Den um seine Ämter kämpfenden Horst Seehofer erwartet eine seltene Auszeichnung.
    Den um seine Ämter kämpfenden Horst Seehofer erwartet eine seltene Auszeichnung. Foto: Alexander Kaya

    Vielleicht ist er bis dahin schon längst gefeuert, an diesem Tag aber wird er gefeiert. Der Landkreis Augsburg verleiht dem um seine Ämter kämpfenden Ministerpräsidenten und CSU-Chef Horst Seehofer am 23. Februar, die höchste Auszeichnung, die er zu vergeben hat. Seehofer bekommt für seinen Einsatz für das Uni-Klinikum Augsburg den Ehrenring mit Brillanten. Dafür wird es eine Festsitzung des Kreistags geben.

    Die Auszeichnung war früher verdienten Politik-Veteranen aus dem Augsburger Land vorbehalten und unbedarfte Beobachter könnten nun vermuten, dass damit etwas angedeutet werden soll: der Wink mit dem Ehrenring, sozusagen. Zumal die Landkreis-CSU, zahlenmäßig der größte Kreisverband in Schwaben, schon relativ früh zu denen gehörte, die unverblümt an Seehofers Stuhl sägten. Ende Oktober hatte die CSU-Kreisvorstandschaft für das Jahr 2018 „eine personelle Neuaufstellung an der Spitze und einen Generationswechsel“ gefordert und sich dabei auf die Stimmung an der Parteibasis berufen.

    Doch weit gefehlt

    Schließlich ließ Landrat Martin Sailer die Sache mit dem Ehrenring im Kreistag schon zu einer Zeit einfädeln, in der Seehofer selbst noch seinen Rückzug aus Amt und Würden angeboten hatte, weil er ja 2018 nicht mehr zur Wahl antreten wollte. Wer sich noch erinnert: Der Rücktritt vom Rücktritt erfolgte erst später, dann kamen die Bundestagswahlen und der Rest ist bekannt.

    Neben Seehofer will der Landkreis zwei weitere Persönlichkeiten ehren, denen große Verdienste im Kampf für eine Uni-Klinik zugeschrieben werden. Professor Klaus Peter gilt als wissenschaftliche Schlüsselfigur, und ist für einen Ehrenring in Gold vorgesehen. Eine Verdienstmedaille in Gold ist dem Spitzenbeamten Ulrich Hörlein zugedacht.

    Im 70-köpfigen Kreistag hatte eine Handvoll Kreisräte gegen die Ehrung für Seehofer votiert, weil der ja nur seinen Job gemacht habe und überdies eine Ehrung für einen noch aktiven Politiker überflüssig sei. Bei der Mehrheit war die Dankbarkeit für die Entscheidung des Ministerpräsidenten für eine Uni-Klinik in Augsburg dagegen groß. Sogar in der Erklärung, in der sie Seehofers Rückzug fordert, würdigt die Kreis-CSU noch einmal ausdrücklich dessen Einsatz.

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