Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Augsburg: Der Landwirt wird immer mehr zum Manager

Landkreis Augsburg

Der Landwirt wird immer mehr zum Manager

    • |
    Azubi Benedikt Schamberger (sitzend) zeigt den Kreisobmännern des Bauernverbandes, Reinhard Herb (links) und Gerhard Ringler (2. von rechts), wie er einen defekten Verbindungsstecker repariert. Prüfer Martin Zech schaut gespannt zu. Foto: Hrabak
    Azubi Benedikt Schamberger (sitzend) zeigt den Kreisobmännern des Bauernverbandes, Reinhard Herb (links) und Gerhard Ringler (2. von rechts), wie er einen defekten Verbindungsstecker repariert. Prüfer Martin Zech schaut gespannt zu. Foto: Hrabak Foto: Hrabak

    Einen defekten Verbindungsstecker tadellos zusammenflicken, das war die praktische Aufgabe beim Berufswettbewerb 2011 der Landwirtschaft in den Staatlichen Berufsschulen Neusäß. Den Kreisentscheid besuchten auch die beiden Kreisobmänner des Bayrischen Bauernverbandes aus den Landkreisen Augsburg und Aichach-Friedberg, Gerhard Ringler und Reinhard Herb. Die drei besten der 47 Teilnehmer dürfen nun zum Bezirksentscheid.

    Für Benedikt Schamberger, Auszubildender im zweiten Lehrjahr, war die Aufgabe kein Problem: "Nun ja, ich lauf bei dieser Übung wohl etwas außer Konkurrenz." Er habe eine Lehre als Landmaschinentechniker hinter sich. "Da sollte ich das können." Unterfordert fühlte sich Schamberger dennoch nicht: "Gerade die Fragen zum Allgemeinwissen hatten es schon in sich."

    Joachim Scheithauer, Berufsschullehrer in Neusäß, strich den Sinn dieses Leistungstests heraus: "Allein wegen der bevorstehenden Abschluss- und Zwischenprüfungen ist das für jeden Teilnehmer eine attraktive Möglichkeit, seinen Leistungsstand abzufragen." Denn ein Landwirt habe keinesfalls nur die Aufgabe, die Kühe zu melken oder die Hühner zu füttern. "Ein Bauer ist auch immer mehr von der Politik abhängig, um erfolgreich zu sein. Er muss seine Argumente also gut vortragen können", erklärt Scheithauer. Daher ist ein weiterer Punkt der Leistungskontrolle die Präsentationsfähigkeit der Auszubildenden. Scheithauer: "Die Schüler stellen dabei in einem Referat ihren eigenen Betrieb vor und skizzieren, wie sie ihre Position in der Zukunft sehen."

    Gerade diese Zukunft der Landwirte, die seit dem Dioxin-Skandal besonders von vielen so schwarz gemalt wird, sehen Ringler und Herb sehr positiv: "Wir müssen den jungen Leuten Mut machen." Die Landwirtschaft bleibe definitiv eine Zukunftsbranche, fügte Ringler an.

    Wie wichtig eine fundierte Grundlagenausbildung ist, betonte Gaby Knieß, Ausbildungsberaterin Landwirtschaft: "Die Arbeit eines Landwirts ist so komplex." Vier Tage Theorie in die Schule gebe es allein im ersten Ausbildungjahr. "Denn ein Auszubildender muss zum Beispiel alles über ein Schwein wissen, aber auch die verschiedenen Komponenten einer Futtermittelzusammensetzung für ein Rind parat haben", erklärt Scheithauer. Daher werde beim Berufswettbewerb auch diese Fertigkeiten in einem berufstheoretischen Test abgefragt.

    Eine knifflige Aufgabe hoben sich die Prüfer - alles junge Landwirtschaftsmeister - zum Schluss auf: die Schüler mussten 20 unterschiedliche Werkstoffe oder Saaten erkennen. "Hier kann wunderbar herausgefiltert werden, über welches Wissen die Schüler verfügen", erklärt Scheithauer die Aufgabe.

    Für den Bezirksentscheid in Höchstädt am 15. März haben sich die drei Erstplatzierten Julius Spatz aus Langerringen (Landkreis Augsburg), Johannes Wenger aus Mering und Andreas Schmaus aus Osterzhausen (beide Aichach-Friedberg) qualifiziert.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden