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Landkreis Augsburg: Coronavirus: Für Schüler fällt die Fahrt nach Italien aus

Landkreis Augsburg

Coronavirus: Für Schüler fällt die Fahrt nach Italien aus

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    So schaut ein Test beim Gesundheitsamt aus, der Klarheit bringen soll, ob jemand das Coronavirus aufgeschnappt hat.
    So schaut ein Test beim Gesundheitsamt aus, der Klarheit bringen soll, ob jemand das Coronavirus aufgeschnappt hat. Foto: Marcus Merk

    In Neusäß findet am kommenden Wochenende eine Gesundheitsmesse in der Stadthalle statt. Sie wird wie alle anderen Veranstaltungen mit vielen Menschen im Landkreis Augsburg über die Bühne gehen – nach dem aktuellen Stand der Dinge zur Verbreitung des Coronavirus, betonen die Kommunen.

    „Normaler Betrieb“ heißt die Devise für die Stadthalle Gersthofen. Eine Absage von Auftritten wie Erwin Pelzig am kommenden Samstag sei kein Thema, sagt die Sprecherin der Stadt, Ann-Christin Joder. Wenn, dann müssten solche Anweisungen an Kommunen zum Aus für Großveranstaltungen vom Landratsamt kommen, sagt sie. Hier liege aber noch nichts vor.

    Corona: Unruhe unter Bürgern nimmt zu

    Insgesamt stellt Sprecherin Joder schon fest, dass die Unruhe bei den Gersthofer Bürgern zunimmt. Es kämen verstärkt Nachfragen bei der Stadtverwaltung rein. Joder: „Wir verweisen dann auf die allgemeinen Hygieneregeln.“ Die Sprecherin der Stadt ist dafür, „Ruhe zu bewahren“. Die Mitarbeiter im Rathaus, die viel Publikumsverkehr haben, würden in der Winterzeit sowieso Desinfektionsmittel benutzen, auch ohne Coronavirus.

    Auch die Stadt Neusäß sieht aktuell keine Veranlassung, Veranstaltungen zu verschieben. Bisher habe es noch keine Anfragen seitens der Veranstalter wegen einer Absage gegeben, so Sprecherin Michaela Axtner. Für die Stadthalle als auch die stark frequentierten Bereiche der Verwaltung (wie z.B. Einwohnermeldeamt etc.) stehen Desinfektionsmittel in den Sanitärbereichen bereit. Zusätzlich wurden Desinfektionsmittelspender bestellt. Diese würden sofort nach Lieferung in den Eingangsbereichen von Stadthalle und Rathaus aufgestellt.

    So gehen die Schulen mit Corona um

    Großes Thema ist das Coronavirus für die Schulen. Das staatliche Schulamt im Landkreis wendet sich in einer Mitteilung an alle Schulen. Darin verweist die Behörde auf die neu eingerichtete Corona-Hotline, bei der sich Personen melden sollen, die aus Risikogebieten zurückkehren, die für das Coronavirus typische Grippesymptome aufweisen oder die mit einem bestätigten Krankheitsfall in Kontakt waren. Von unangemeldeten Besuchen beim Hausarzt sei wegen der akuten Infektionsgefahr hingegen abzusehen. Außerdem appelliert die Behörde an Schulen, bekannte Hygienemaßnahmen einzuhalten. Zum Beispiel regelmäßiges Händewaschen, Husten und Niesen in die Armbeuge oder das Benutzen von Einwegtaschentüchern.

    Auch für den Abschlussjahrgang der Grund- und Mittelschule in Diedorf führt das Coronavirus schon jetzt zu schlechten Nachrichten: Die Abschlussfahrt an den Gardasee wird wohl abgesagt. „Ich denke, uns bleibt keine andere Wahl“, sagt Schulleiterin Christine Mayr. Bis Mittwoch habe die Schule noch Zeit, die Reise abzusagen. Einen Alternativplan gibt es noch nicht. Denn: „Die Frage ist ja, wie sich die Lage entwickelt“, meint Mayr. Gut möglich, dass auch andere Reiseziele demnächst zum Risikogebiet werden. Abgesehen davon seien die Folgen des Virus an der Schule in Diedorf noch nicht dramatisch – auch, wenn einige Eltern ihre Kinder am gestrigen Montag krank gemeldet hatten. Wie viele von den Kindern zu Hause bleiben, weil sie in den Ferien in Italien beim Skifahren oder in einem anderen Risikogebiet waren, lässt sich aus Datenschutzgründen nicht sagen. Die Krankheitsmeldungen liegen aber im normalen Bereich, versichert Mayr.

    Hände waschen oder desinfizieren vermindert die Keimzahl und damit die Gefahr sich mit einer Viruserkrankung anzustecken. In Apotheken, Super- und Drogeriemärkten ist angesichts des neuen Corona-Virus´ ein Run auf Desinfektionsmittel zu beobachten.
    Hände waschen oder desinfizieren vermindert die Keimzahl und damit die Gefahr sich mit einer Viruserkrankung anzustecken. In Apotheken, Super- und Drogeriemärkten ist angesichts des neuen Corona-Virus´ ein Run auf Desinfektionsmittel zu beobachten. Foto: Annegret Döring

    Einige Schüler blieben daheim

    Gleiches gilt auch für die Realschule in Zusmarshausen, erzählt Schulleiterin Heidrun vorm Walde. Vermutlich bleiben auch hier einige Schüler sicherheitshalber daheim, weil sie sich in den Ferien in einem der Risikogebiete aufhielten. Signifikant sei die Zahl aber nicht, betont die Schulleiterin. Auch Schulfahrten mussten an der Realschule nicht abgesagt werden: „Unser Skilager ist traditionell im Oberjoch“, sagt die Schulleiterin. An der Realschule in Zusmarshausen stehen die nächsten Fahrten ins Ausland erst wieder im Sommer an. „Bis dahin müssen wir abwarten“, sagt Schulleiter Franz Bohn. Auch an seiner Schule merke man bislang wenig Auswirkungen wegen des Virus.

    Schon 185 Fälle von Grippe

    Fast schon ein wenig unter geht in diesem Jahr die Influenza, die im Landkreis Augsburg bisher weniger Menschen erwischt hat als im vergangenen Jahr. Landkreisweit sind seit Jahresbeginn bisher 89 Norovirusfälle gemeldet worden, teilt der Sprecher des Landratsamtes Jens Reitlinger mit. 185 Influenzafälle traten auf. Unklar ist wie immer die „Dunkelziffer“ bei diesen Erkrankungen. Nicht jeder Patient mit Symptomen geht zum Arzt, und es wird nicht bei jedem Grippekranken eine Laboruntersuchung veranlasst. Dem Gesundheitsamt liegen nur die Labormeldungen vor. Zum Vergleich: Im März des vergangenen Jahres waren seit Jahresbeginn insgesamt 256 Grippefälle und 84 Norovireninfektionen dokumentiert.

    Das Gesundheitsamt hat eine Hotline für Verdachtsfälle eingerichtet. Zu erreichen unter 0821/3102-3999. Wer betroffen ist oder den begründeten Verdacht dazu hat, soll sich umgehend melden.

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