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Landkreis Augsburg: Corona: Erste Virus-Mutation im Landkreis Augsburg aufgetaucht

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Corona: Erste Virus-Mutation im Landkreis Augsburg aufgetaucht

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    Ein Analysegerät zur Erkennung von Mutationen des Coronavirus. Im Kreis Augsburg steht eine genaue Untersuchung der Mutation noch aus.
    Ein Analysegerät zur Erkennung von Mutationen des Coronavirus. Im Kreis Augsburg steht eine genaue Untersuchung der Mutation noch aus. Foto: Pablo Gianinazzi, dpa (Symbolfoto)

    Eine mutierte Form des Coronavirus hat den Landkreis Augsburg erreicht. Wie das Landratsamt auf Nachfrage mitteilt, wurde bereits am vergangenen Donnerstag ein erster Fall bekannt, in dessen Umfeld zwei Verdachtsfälle ausgemacht wurden. Um welche Form des mutierten Virus es sich handelt, ist noch unklar. Genaueres soll eine Laboruntersuchung zeigen, deren Ergebnis noch aussteht.

    Bei dem ersten bislang bestätigten Fall handelt es sich laut Landratsamtssprecher Jens Reitlinger um einen Zufallsbefund. "Ein gewisser Prozentsatz aller in den Laboren eingereichten Proben wird auf Virusvarianten untersucht", erklärt er. Im positiven Laborbefund sei vermerkt gewesen, dass es sich bei dem Erreger um eine mutierte Form des Virus handele. Der oder die Betroffene befinde sich in häuslicher Isolation und sei inzwischen symptomfrei, teilt das Landratsamt mit.

    Mutierte Variante des Coronavirus gilt als ansteckender

    Es besteht der Verdacht, dass sich zwei weitere Menschen im Umfeld dieses Patienten angesteckt haben. "Die beiden Verdachtsfälle wurden am Donnerstag durch das Team des Gesundheitsamts abgestrichen und dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit gemeldet", erklärt Jens Reitlinger. Eine genauere Untersuchung der Proben stehe noch aus. Das Gesundheitsamt vergewissere sich durch tägliche Kontaktaufnahme über den Gesundheitszustand der Betroffenen und die Einhaltung der Selbstisolation.

    Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass die mutierte Virusvariante ansteckender ist als das bekannte Coronavirus. "Erste vorläufige Modellierungsergebnisse aus Großbritannien deuten auf eine höhere Übertragbarkeit als bei der bisher zirkulierenden Virusvariante hin", schreibt das RKI über Coronavirus-Mutation.

    Es gibt zahlreiche Mutationen des Coronavirus. In Bayern sind bereits mehrfach die bekannten Varianten aus Großbritannien und Südafrika aufgetreten. Bei denen wird eine leichtere Übertragbarkeit befürchtet, die Krankheitsverläufe sollen aber nicht schwerer sein. Laut RKI sei noch unklar, wie sich diese neuen Varianten auf die Situation in Deutschland auswirken werden. "Aber bei erhöhter Übertragbarkeit der neuen Virusvarianten besteht die Möglichkeit, dass noch mehr Menschen an Covid-19 erkranken und sich die Lage weiter verschärft", so das Institut.

    Corona-Mutation mutmaßlich auch im Kreis Dillingen aufgetaucht

    Zuletzt meldete unter anderem der Landkreis Dillingen einen Verdacht auf Corona-Mutationen. Am Freitag und Samstag seien dem Gesundheitsamt Dillingen insgesamt drei positive Covid-19-Fälle gemeldet worden, bei denen es jeweils ernste Hinweise auf die Mutationsvariante aus Großbritannien gibt. Auch dort stehen weitere Untersuchungen noch aus. Die Fälle im Kreis Dillingen sind offenbar zwei voneinander unabhängigen Infektionsherden zuzuordnen und stehen in Verbindung zu Reiserückkehrern aus der Slowakei und Moldawien.

    Die Nachricht der ersten Virus-Mutation im Kreis Augsburg dürfte auch Auswirkungen auf die Diskussion um mögliche Lockerungen der Corona-Bestimmungen haben. Die wären nämlich denkbar, wenn der Kreis die Marke von 50 bei der Sieben-Tage-Inzidenz unterschreitet. Wird dieser Wert in einem Landkreis innerhalb von sieben Tagen nicht gerissen und hat die Entwicklung des Inzidenzwertes eine sinkende Tendenz, dann kann der Landkreis in Absprache mit der Regierung die Corona-Regeln lockern. Bislang gibt es im Kreis Augsburg dazu zwar noch keine konkreten Pläne, die Inzidenz ist aber in den vergangenen Tagen deutlich gesunken.

    Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Augsburg deutlich gesunken

    Sie liegt laut RKI am Montag bei 56 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. Das Robert-Koch-Institut weiß von 7292 Menschen im Kreis Augsburg, die bisher positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Das sind vier mehr als am Sonntag. Zu beachten ist aber, dass am Wochenende tendenziell weniger neue Fälle gemeldet werden.

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