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Landkreis Augsburg: Brutale Einbrecher versetzen Vereine in Angst

Landkreis Augsburg

Brutale Einbrecher versetzen Vereine in Angst

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    Mitte Dezember: Einbrecher wüten in der Geschäftsstelle des TSV Gersthofen. Unter anderem wurde ein Geräteschuppen brutal aufgebrochen. Der Sachschaden: 40000 Euro.
    Mitte Dezember: Einbrecher wüten in der Geschäftsstelle des TSV Gersthofen. Unter anderem wurde ein Geräteschuppen brutal aufgebrochen. Der Sachschaden: 40000 Euro. Foto: Marcus Merk

    Als Norbert Graßmeier von den brutalen Einbrüchen in Adelsried und Horgau erfuhr, fühlte sich der Präsident des TSV Neusäß auf unangenehme Weise an die Tage vor Weihnachten erinnert. Auch bei seinem Verein und dem benachbarten Tennisclub Neusäß hatten sich Mitte Dezember Einbrecher Zutritt zu den Vereinsräumen verschafft – das Vorgehen war dabei ähnlich: Jeweils nach Veranstaltungen brachen die Eindringlinge auf brachiale Weise ein, verwüsteten die Räume und erbeuteten nur wenig Geld. Dass es dieselben Täter sind, die innerhalb von fünf Tagen in fünf Vereinsheime eingestiegen waren – daran hat Graßmeier wenig Zweifel. Er sagt: „Durch die jetzige Meldung bin ich besorgt. Es bleibt ein mulmiges Gefühl.“

    Denn eine heiße Spur gibt es bislang nicht. Markus Schwarz, der Leiter der Gersthofer Inspektion, sagt: „Wir schauen in alle Richtungen – und das macht es auch so schwierig.“ Das Problem: Ein Täterprofil lasse sich nur schwer erstellen: „Allgemein kann man nur schwer eine Motivation ausmachen: Diese Einbrecher lassen sich offenbar ja auch nicht davon abschrecken, dass sie nur wenig Nützliches erbeuten.

    Polizei vermutet Jugendliche hinter Einbrecherbande

    Aufgrund der dilletantischen Vorgehensweise könnten es auch Jugendliche sein, die randalieren wollen.“ Auch sein Kollege Bernhard Heimann, der die Zusmarshauser Inspektion leitet und für die Aufklärung der Einbrüche in Adelsried und Horgau zuständig ist, wundert sich über das teilweise sinnlose Vorgehen der Einbrecher: „Mitunter wurden Türen zum Außenbereich aufgebrochen, da ist es offenkundig sinnlos, das zu tun.“

    Johann Kohler, der Vorsitzende der Spielvereinigung Auerbach/Streitheim, ist immer noch geschockt von dem Maß der Gewalt, mit dem die Einbrecher in das Tennisheim und das Vereinsbüro eindrangen. Gefehlt hat zwar nichts, aber: „Wie kann man so brutal vorgehen, dass man gleich den Türstock beschädigt?“ In Adelsried war der brutale Einbruch in die Sportanlage sogar Thema im Gemeinderat: Dort wurden die Türen nicht nur von außen, sondern auch von innen brutal herausgetreten und die Bewegungsmelder zerstört. Bürgermeisterin Erna Stegherr-Haußmann sagte bei der Sitzung: „Da kommen einem die Tränen.“

    TSV Gersthofen am meisten von der Einbruchserie betroffen

    Der Verein, der von der Einbruchsserie im vergangenen Dezember am heftigsten betroffen war, war der TSV Gersthofen. In dessen Vereinsheim wurden insgesamt 16 Türen aufgebrochen. Den entstandenen Sachschaden kann Vereinspräsident Hinrich Habenicht mittlerweile genau beziffern: 40000 Euro. Er spricht von einer „Wahnsinnssumme“ und erklärt: „Es wurde deswegen so teuer, weil auch Brandschutztüren demoliert wurden.“ Auf dem Schaden bleibt der Verein aber nicht sitzen, der Versicherer übernimmt die Kosten. Innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen soll alles renoviert sein.

    Dass die Einbrecher nochmal in Gersthofen vorbeischauen, glaubt Habenicht kaum – obwohl in der Gaststätte nun wegen des Faschings jeden Tag Programm ist und die Einbrecher bislang immer nach Veranstaltungen kamen: „Ich denke, dass die Polizei nun ein besonderes Augenmerk darauf haben wird.“

    Auch Norbert Graßmeier vom TSV Neusäß hofft, dass der jüngste Einbruch der letzte war: „Wir haben im Sportheim zwei Wohnungen, vielleicht schreckt das ab.“ Auch der Wirt der Vereinsgaststätte treffe nun regelmäßig Vorkehrungen, um sich vor Einbrechern zu schützen. „Wenn das nichts helfen sollte, müssen wir uns etwas Neues überlegen.“ mit manu, kräm

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