Franz Gai hat ein Stück Weltgeschichte erlebt und das mitten in Gersthofen. Noch heute wohnt er in demselben Haus an der Augsburger Straße in Gersthofen, von dem aus er vor 72 Jahren den Einmarsch der Amerikaner in der Gemeinde beobachtete. Zuerst kam ein Panzer und dann die Infanterie. Mit dem Gewehr im Anschlag und halb gebückt liefen die Soldaten an den Zäunen entlang. „Jedes Haus und jedes Grundstück wurde in Richtung Kapellenstraße nach deutschen Soldaten durchsucht“, erinnerte er sich vor zwei Jahren im Gespräch mit der Augsburger Allgemeinen. Er weiß noch genau, wie er damals als 13-jähriger Bub hinter seinem Vater stand, der ein weißes Taschentuch an den Wäschekochlöffel gebunden hatte und so den GIs entgegenging.
Landkreis Augsburg