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Landkreis Augsburg: Ärzte und Landrat im Kreis Augsburg klagen über Impfstoffmangel

Landkreis Augsburg

Ärzte und Landrat im Kreis Augsburg klagen über Impfstoffmangel

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    Etwa ein Viertel der Landkreisbürger ist bereits zum ersten Mal geimpft. Mit einer Sonderaktion will der Kreis das Tempo steigern.
    Etwa ein Viertel der Landkreisbürger ist bereits zum ersten Mal geimpft. Mit einer Sonderaktion will der Kreis das Tempo steigern. Foto: Marcus Merk (Symbolbild)

    Immer mehr Menschen im Landkreis sind geimpft. Doch der Nachschub an Vakzinen läuft nach wie vor schleppend. Die Menge an Impfstoff, die den Kreis erreicht, sei noch immer "sehr unzufriedenstellend", kritisiert Landrat Martin Sailer. Mit einer weiteren Sonderaktion mit 500 Dosen des Herstellers AstraZeneca soll die Impfquote gesteigert werden. Theoretisch kann sich damit auch in den Hausarztpraxen im Kreis jeder impfen lassen. Doch bislang haben die Ärzte kaum AstraZeneca erhalten. Ein Überblick:

    • Sonderimpfaktion mit AstraZeneca Vor knapp zwei Wochen gab es in den beiden Impfzentren des Landkreises Augsburg eine Sonderaktion, in deren Zuge 3500 Menschen ab 60 Jahren unabhängig von ihrer Priorität mit AstraZeneca gegen Corona geimpft wurden. Das soll sich am 1. Mai in kleinerem Maßstab wiederholen. Wer sich zum Impfen anmelden möchte, muss schnell sein. Wer einen der Termine im Rahmen der Sonderaktion ergattern möchte, kann diesen am Mittwoch, 28. April, ab 9 Uhr unter der eingerichteten Hotline 0821 3102 3131 buchen. Sobald alle verfügbaren Termine vergeben sind, wird die Hotline eingestellt.

    Dieser Impfstoff wird am Samstag im Impfzentrum Bobingen, Pestalozzistraße 2, und im Impfzentrum Gablingen-Siedlung, Paul-Klee-Straße 13, zwischen 13 und 16 Uhr verimpft. Mobile Impfungen sind nicht möglich. Gebuchte Termine, die nicht wahrgenommen werden, können nicht auf einen anderen Tag verschoben werden und verfallen ersatzlos. Die Zweitimpfungen finden am Samstag, 24. Juli, statt.

    AstraZeneca für alle? Hausärzte im Kreis Augsburg sind noch nicht so weit

    So ist die Lage bei den Hausärzten In den Praxen im Landkreis wurden bislang 9500 Menschen geimpft. Verimpft wurden bislang Biontech und AstraZeneca. Letzteres kann dort seit Kurzem jeder ab 18 Jahren bekommen - allerdings nur theoretisch. Denn bislang sei an die Ärzte hauptsächlich das Mittel des Herstellers Biontech geliefert worden, sagt Jakob Berger, Bezirksvorsitzender für Schwaben beim Bayerischen Hausärzteverband. In dieser Woche habe seine Praxis pro Arzt 36 Dosen Biontech bekommen. AstraZeneca ist erst wieder für die kommende Woche angekündigt. "Wir haben 50 Dosen AstraZeneca und 36 Biontech pro Arzt bestellen können", sagt Dr. Berger. Wie viel davon tatsächlich ankommt, entscheide sich kurzfristig.

    • So ist die Lage bei den Hausärzten In den Praxen im Landkreis wurden bislang 9500 Menschen geimpft. Verimpft wurden bislang Biontech und AstraZeneca. Letzteres kann dort seit Kurzem jeder ab 18 Jahren bekommen - allerdings nur theoretisch. Denn bislang sei an die Ärzte hauptsächlich das Mittel des Herstellers Biontech geliefert worden, sagt Jakob Berger, Bezirksvorsitzender für Schwaben beim Bayerischen Hausärzteverband. In dieser Woche habe seine Praxis pro Arzt 36 Dosen Biontech bekommen. AstraZeneca ist erst wieder für die kommende Woche angekündigt. "Wir haben 50 Dosen AstraZeneca und 36 Biontech pro Arzt bestellen können", sagt Dr. Berger. Wie viel davon tatsächlich ankommt, entscheide sich kurzfristig.

    Sollte die Lieferung nach Plan laufen, könnte Berger in der kommenden Woche auch jüngere Menschen ohne Vorerkrankungen mit AstraZeneca impfen. "Ich halte mich aber noch an die Priorisierung", sagt Berger. Denn die Liste derer, die wegen Krankheit oder Alter zuerst an der Reihe seien sollten, ist noch lang. "Erst wenn diese Patienten abgearbeitet werden, verimpfen wir AstraZeneca auch an andere", sagt Berger. Er empfiehlt den Impfstoff grundsätzlich auch Jüngeren.

    Auch die Ärztinnen und Ärzte aus der Gemeinschaftspraxis in Diedorf waren bislang zurückhaltend, wenn es darum ging, Frauen und Männer unter 60 Jahren mit dem Impfstoff von AstraZeneca zu impfen – obwohl es die Nachfrage gibt. Grund dafür waren auch juristische Fragen zur Haftung bei möglichen Impfschäden. Die sind mittlerweile zwar geklärt, doch was das Impfen mit dem Wirkstoff weiter kompliziert macht: "In einer Ampulle sind zehn Dosen. Da muss ich erst mal zehn Personen finden, die sich damit impfen lassen wollen", erklärt Hausarzt Alexander Stöckl. Er macht allerdings klar, dass sich in der Praxis eines nicht ändern werde, trotz der fast täglich neuen Entwicklungen: "Wir impfen nach Diagnose", das bedeutet, nach Priorisierung. Und da sei man in der Gemeinschaftspraxis in Diedorf weiter mitten in der Prio-Gruppe 2.

    Ein Viertel der Landkreisbürger hat die erste Impfung

    • So ist die Lage in den ImpfzentrenEtwa ein Viertel aller Landkreisbürger ist derzeit mindestens ein Mal geimpft worden. Beide Spritzen haben bislang etwa 6,4 Prozent der rund 255.000 Landkreisbürger bekommen. Im Zentrum in Gablingen sind bislang rund 42.000 Dosen verimpft worden, im Bobinger Zentrum sind es etwa 19.000. Um dort einen Impftermin zu bekommen, muss man sich im Internet unter www.impfzentren.bayern registrieren. Wer das nicht kann, meldet sich bei der Registrierungs-Hotline des Landkreises unter Telefon 0821 3102 3999 (montags bis sonntags je von 8 bis 18 Uhr). Aktuell stehen 830 Dosen Biontech, 690 Dosen Moderna und 730 Dosen AstraZeneca zur Verfügung. Für den heutigen Dienstag sind 1.800 Dosen Biontech, 1.000 Dosen Moderna und 200 Dosen AstraZeneca angekündigt. Für die kommende Woche (KW 18) sind für den Landkreis 5.340 Dosen BionTech und 1.200 Dosen Moderna (= insgesamt 6.540 Dosen) bestellt. Sämtliche vorrätigen und angekündigten Dosen sind bereits nahezu vollständig für Erst- und Zweitimpfungen eingeplant.
    • Zweitimpfung mit AstraZeneca? Das Vakzin von AstraZeneca werde in den Bayerischen Impfzentren dem Grunde nach nicht mehr verimpft, teilt das Landratsamt mit. Allerdings: Wer über 60 Jahre alt ist und auch beim erstem Termin AstraZeneca bekommen hat, der bekommt auch seine zweite Spritze mit diesem Stoff. Der Wechsel auf einen anderen Impfstoff sei in diesem Fall nicht möglich, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamts. Anders bei mit AstraZeneca Erstgeimpften, die unter 60 Jahre alt sind. Sie erhalten in den Impfzentren ihre Zweitimpfung zum bereits vereinbarten Termin mit einem mRNA-Impfstoff, zum Beispiel von Biontech. Wer explizit eine Zweitimpfung mit AstraZeneca wünscht, muss sich diesbezüglich an seinen Hausarzt wenden. (mit jah)

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