Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Augsburg: 49 Euro extra für den Restaurantbesuch? Im Kreis Augsburg gilt 3G plus

Landkreis Augsburg

49 Euro extra für den Restaurantbesuch? Im Kreis Augsburg gilt 3G plus

    • |
    Gibt es bald mehr PCR- als Schnelltests? Der Landkreis Augsburg ist Corona-Hotspot. Auf dem Bild führt ein Mitarbeiter der St.-Ägidius-Apotheke in Neusäß einen Schnelltest durch.
    Gibt es bald mehr PCR- als Schnelltests? Der Landkreis Augsburg ist Corona-Hotspot. Auf dem Bild führt ein Mitarbeiter der St.-Ägidius-Apotheke in Neusäß einen Schnelltest durch. Foto: Marcus Merk

    49 bis 120 Euro – in diesem Bereich liegt für viele im Augsburger Land jetzt der Aufpreis für ein Schnitzel oder das Nachschneidenlassen der Haarspitzen. Denn der Landkreis ist Corona-Hotspot. Bedeutet: Beim Friseur und im Restaurant gilt 3G plus. Ungeimpfte und diejenigen, die nicht von einer Corona-Infektion genesen sind, brauchen einen PCR-Test. Der Schnelltest reicht nicht mehr.

    Kostenlos gibt es den PCR-Test nur, wenn Arzt oder Gesundheitsamt das anordnen. Das kann bei Menschen mit Corona-Symptomen, bei Kontaktpersonen, oder bei denjenigen, die sich aus der Quarantäne freitesten wollen, der Fall sein. Die meisten zahlen selbst. PCR-Tests gibt es aktuell nur im Testzentrum in Hirblingen und bei Ärztinnen und Ärzten. Aber das Angebot wird wohl wachsen.

    In Meitingen gibt es das PCR-Testergebnis bald in einer halben Stunde

    Inhaber Oliver Teuber bietet in der Via Claudia Apotheke in Meitingen Schnelltests an. Er sagt: "Wir werden jetzt auch PCR-Tests anbieten." Nur die Bestätigung des Gesundheitsamtes fehle noch. In einigen Tagen soll es so weit sein. 69 Euro werde der Test dann kosten, sagt Teuber. Der

    Gibt es jetzt, wo sie den Eintritt ins Restaurant nicht mehr ermöglichen, überhaupt noch Nachfrage nach Schnelltests? Apotheker Teuber sagt am Montag: "Da ist heute erstaunlicherweise die Nachfrage gleich geblieben." Der Schnelltest sei etwa für Reisen in Regionen, die keine Corona-Hotspots sind, noch relevant. "Ein Grundbedarf nach Schnelltests besteht weiterhin." Das bestätigt Johannes Rehm, Inhaber der St.-Ägidius-Apotheke in Neusäß und der St.-Antonius-Apotheke in Stadtbergen. Zum Wochenstart gebe es bei den Schnelltests höchstens einen minimalen Rückgang. Wie die Nachfrage sich entwickeln werde, sei schwer zu sagen.

    Die Ehrenamtlichen des Bayerischen Roten Kreuzes führen in Zusmarshausen Schnelltests durch. Hier ist die Nachfrage am Wochenende nicht zurückgegangen. PCR-Tests plant Geschäftsführer Thomas Haugg nicht. Das sei eine Frage der Kapazität. "Wir haben kein Labor in der Hinterhand."

    Arbeit machen die Tests nicht nur den Angestellten in den Apotheken, sondern auch in den Arztpraxen. "Wenn Sie uns nicht erreichen, sind wir gerade beim Impfen oder Abstreichen", tönt der Anrufbeantworter eines Hausarztes aus dem Landkreis. Erkältungen, Grippe, steigende Corona-Zahlen – die Hausarztpraxen sind ausgelastet. So auch der Bezirksvorsitzende für Schwaben beim Bayerischen Hausärzteverband, Jakob Berger.

    "Unendlich viele" PCR-Tests beim Hausarzt in Herbertshofen

    Die Nachfrage nach PCR-Testungen sei in seiner Praxis in Herbertshofen zurzeit sehr hoch - vergangene Woche seien "unendlich viele" PCR-Tests durchgeführt worden, sagt der Allgemeinmediziner. Hauptsächlich seien die Tests von Patienten mit Symptomen gefragt, die erkältet oder tatsächlich infiziert sind, erklärt Berger. Er rechnet damit, dass die Nachfrage weiter steigt.

    Er sagt jedoch in Hinblick auf die 3G-plus-Regel, die einen PCR-Test als Testnachweis voraussetzt: "Viele scheuen die Kosten." Denn je nach Labor, das die Praxis beauftragt, kostet ein Test 60 bis 120 Euro. "In der Schweiz sind es sogar 340 Euro." Etwa 24 Stunden dauere es zurzeit, bis das Testergebnis da ist. "Meistens also direkt am nächsten Tag", sagt er.

    In Diedorf wurden etliche Kinder nach Hause geschickt

    Um einen Test selbst bemühen müssen sich auch Eltern von Schulkindern, die etwa mit Schnupfennase oder Halskratzen nach der Woche Herbstferien wieder am Unterricht teilnehmen wollen oder sich zuvor mit einer Erkältung krankgemeldet hatten. Der übliche Schnelltest in der Schule reiche dann nicht mehr aus, erinnert der Leiter des Schmuttertal-Gymnasiums in Diedorf, Günter Manhardt. Wer Symptome hat, muss einen offiziellen, negativen Test vom Kinder- oder Hausarzt dabeihaben, bevor er wieder am Unterricht teilnehmen kann - der ist kostenlos. Ausnahmen gibt es nicht. "Wir mussten am Montag schon etliche Schülerinnen und Schüler wieder nach Hause schicken", berichtet er vom Start nach den Ferien.

    Gleiche Testvorgaben gelten übrigens für Lehrkräfte. Sieben oder acht haben sich bereits gestern krankgemeldet, einige davon mit Corona-Infektionen. Komplette Testverweigerer gibt es am Schmuttertal-Gymnasium übrigens nicht mehr. Wer nicht am Test der Schule teilnehmen wolle, komme mit einem offiziellen Testergebnis zum Unterricht, berichtet der Schulleiter. Hier gelten Schnelltests oder PCR-Tests. Vor dem Hintergrund der stark steigenden Zahlen im Landkreis Augsburg hofft Manhardt, den Präsenzunterricht weiter stattfinden lassen zu können. "Obwohl wir rein technisch sicher wieder auf Hybrid- oder Wechselunterricht umstellen könnten."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden