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Kutzenhausen: Wie die Zukunft des Waldes im Kreis Augsburg gesichert werden soll

Kutzenhausen

Wie die Zukunft des Waldes im Kreis Augsburg gesichert werden soll

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    Die Zusammensetzung der Wälder wird sich in den kommenden Jahrzehnten verändern.
    Die Zusammensetzung der Wälder wird sich in den kommenden Jahrzehnten verändern. Foto: Marcus Merk

    Groß und vielfältig sind die Herausforderungen der zukunftsfähigen Waldentwicklung und -bewirtschaftung in Zeiten des Klimawandels. Um die damit verbundenen Probleme anzugehen, haben sich die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Augsburg-West und das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Augsburg (AELF) das Ziel gesetzt, noch enger als bisher zusammenzuarbeiten. Dazu unterzeichneten sie im Saal des ehemaligen Raiffeisengebäudes in Kutzenhausen eine Kooperationsvereinbarung.

    Mit dem sieben Seiten umfassenden Abkommen wird ein wesentlicher Teil des Waldpaktes umgesetzt. Dieser wurde im Juli 2018 in München zwischen der bayerischen Staatsregierung und den Interessenvertretungen der Waldbesitzer auf lokaler Ebene abgeschlossen. Darin ist die künftige Sicherung des Waldes in Bayern skizziert.

    Folgen des Klimawandels bedrohen den Wald im Augsburger Land

    Der Pakt beinhaltet auch eine Neudefinition der Zusammenarbeit zwischen den forstlichen Vereinigungen und der Forstverwaltung. Aus der bisherigen reinen Beratertätigkeit des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten erwächst nun ein Miteinander auf Augenhöhe. Dementsprechend haben jetzt die Partner FBG Augsburg-West und AELF Augsburg für sich gemeinsame Handlungsfelder ausgearbeitet, die in den kommenden Jahren weiterentwickelt werden sollen.

    Bruno Baumeister (links) von der Forstbetriebsgemeinschaft Augsburg-West und Ralf Gang vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Augsburg.
    Bruno Baumeister (links) von der Forstbetriebsgemeinschaft Augsburg-West und Ralf Gang vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Augsburg. Foto: Siegfried P. Rupprecht

    Dies sei vor allem unter dem Aspekt des Klimawandels mit seinen Bedrohungen wie Stürmen, Schädlingsbefall und Trockenheit wichtig, erläuterte FBG-Vorsitzender Bruno Baumeister. Als weiteren Punkt nannte er die stark angespannte Lage am Holzmarkt. „Mit diesen Situationen müssen wir erfolgreich umgehen“, betonte er. Ziel sei es deshalb, gemeinsam die Förderung und den Erhalt der Forstwirtschaft in der Region in Angriff zu nehmen.

    Fortbildung der Waldbesitzer ist ein Thema

    Unterstützung erhielt er von seinem Vertragspartner, dem AELF-Bereichsleiter Ralf Gang. Die Kooperationsvereinbarung wertete er als Basis für eine weiterhin gute Zusammenarbeit auf bereits hohem professionellen Niveau.

    Als wichtige Arbeitsfelder bezeichnete Baumeister unter anderem die Öffentlichkeitsarbeit, die Umsetzung von Walderschließungs- und Holzlagerkonzepten sowie die Qualitätssicherung von Rundholz. Weiter soll die Kooperationsvereinbarung Vorteile bei der Minimierung des negativen Einflusses der Jagd auf den momentan extrem großen Waldumbau und das Finden gemeinsamer Waldbau- und Forsttechnikstandards wie die Erarbeitung eines regionalen Waldumbaukonzepts bringen. Thema ist auch die Fortbildung der Waldbesitzer.

    Umgesetzt werden soll dies alles beispielsweise durch die jährliche Aufstellung eines gemeinsamen Arbeitsprogramms. Als Koordinator wird dabei Revierleiter Lorenz Hochhauser (AELF) eng mit der FBG zusammenarbeiten.

    Zahlen und Fakten der Kooperation

    • Vorreiter Der Freistaat Bayern ist mit rund 2,6 Millionen Hektar deutsches Waldland Nummer 1.
    • Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Augsburg-West ist eine Selbsthilfeorganisation für Waldbesitzer und wurde 1970 von sieben aus dem Raum Ustersbach, Mödishofen und Gessertshausen gegründet. Heute umfasst sie circa 870 Mitglieder. Einzugsgebiet sind zentrale und südwestliche Teile des Naturparks Augsburg-Westliche Wälder. Die Mitglieder nennen über 7400 Hektar Waldfläche ihr Eigen. Hauptbaumart ist die Fichte. Die jährliche Vermarktungsmenge beträgt rund 40.000 Festmeter Holz. Die FBG unterhält fünf Angestellte, davon vier Förster. Sie organisiert Holzernte, Verkauf und hilft beim Waldumbau und -pflege.
    • Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Augsburg Der Bereich Forsten unterhält acht Forstreviere mit 25 Mitarbeitern. Dienstort ist Diedorf-Rommelsried. Das Amt berät und unterstützt Waldbesitzer, wickelt die finanzielle Förderung ab und kümmert sich um die Aus- und Fortbildung von Waldbesitzern. Es blickt auf circa 57.000 Hektar Waldfläche mit knapp 15.000 Waldbesitzern. Der Zuständigkeitsbereich erstreckt sich auf die Landkreise Augsburg und Aichach-Friedberg sowie die Stadt Augsburg.

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