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Kutzenhausen: Kutzenhausens "Wilde Weiber" nähen eigenen Corona-Schutz

Kutzenhausen

Kutzenhausens "Wilde Weiber" nähen eigenen Corona-Schutz

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    Ansonsten fertigen die Wilden Weiber von Agawang Faschingskostüme – doch in der Corona-Krise haben sie sich neu orientiert: Jetzt stellen die Frauen kreative Mundschutz-Masken her.
    Ansonsten fertigen die Wilden Weiber von Agawang Faschingskostüme – doch in der Corona-Krise haben sie sich neu orientiert: Jetzt stellen die Frauen kreative Mundschutz-Masken her. Foto: Silvia Kugelmann

    Die Wilden Weiber aus Kutzenhausen-Agawang sind im Normalfall über das Jahr mit der Fertigung ihrer Faschingskostüme beschäftigt. In Zeiten der Corona-Krise ist aber alles anders. Auch bei den zwölf Frauen.

    Es sind Unikate, die sie momentan in der Gemeindehalle Kutzenhausen herstellen. Anstatt für funkelnden Glitzerfummel oder trendige Verkleidungsklamotten setzen sie ihre kreative Ader für die Fertigung von kreativem Mundschutz ein.

    Frauen aus Kutzenhausen entwickeln eigenen Corona-Schutz

    Die Machart sei sehr schnell und für große Mengen gedacht, macht Bürgermeisterin Silvia Kugelmann aufmerksam. Andere Schnitte seien oft sehr aufwendig. „Aus diesem Grund haben wir ein einfaches und schnelles Muster entwickelt.“

    Ein Dutzend Damen sind bisher dem Ruf der Gemeindechefin gefolgt. Mit Engagement setzen sie ihr Können für alle ein, die dringend einen Mundschutz benötigen. Als Nähstube dient die Gemeindehalle, die für Sport geschlossen ist.

    Zu der Aktion sei der Segen des Landratsamts eingeholt worden, teilt Kugelmann mit. Darüber hinaus werde der Sicherheitsabstand eingehalten. Zudem sei für die Näherinnen bei ihrer Arbeit das Tragen von Schutzmasken Pflicht.

    Ziel sei, einen kleinen Beitrag für die Bewältigung der Krise zu leisten. Alle Beteiligten sind ehrenamtlich tätig.

    Anleitung zum Nähen eines individuellen Mundschutzes

    • Material Durchlässiger, kochfester, leichter Baumwollstoff oder Leinen (Windeln, T-Shirtstoff, leichtes Baumwolltuch), Baumwollbänder, Nähgarn und Pfeifenreiniger.
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    • Größe Zwei gleichgroße Stoffstücke zuschneiden in der Größe 19 mal 19 Zentimeter.
    • Arbeitsschritte Beide Teile aufeinanderlegen. Falls mit einer Over-Look-Maschine genäht wird, links auf links, bei einer normalen Nähmaschine rechte Seite auf rechte Seite legen.
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    • Stoffteile an drei Seiten zusammennähen. Bei normaler Nähmaschine Stoffteile auf rechte Seite drehen. Sieht aus wie ein kleiner Kissenbezug. In die Öffnung ein Stück Pfeifenreiniger einnähen. Dazu wird er in das kleine Kissen an der oberen Kante gelegt und mit einer Steppnaht befestigt. Der Pfeifenreiniger dient als Metallklammer und lässt sich an der Nase zurechtbiegen. Alternativ ist auch ein Basteldraht oder Klemmdraht von Gefrierbeuteln möglich. Das Kissen wird mit einer Naht geschlossen. Im nächsten Schritt werden drei gleich große Falten gelegt, mit Nadeln fixiert und mit einer Naht befestigt.
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    • Befestigungen Zuletzt werden die Befestigungsbänder mittig über die fixierten Falten aufgenäht. Die Bänder sind jeweils 90 Zentimeter lang. Der Mundschutz ist fertig und kann gewaschen werden.
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    • Hinweis Dieser Mundschutz ist weder geprüft noch zertifiziert. Er dient nur als Alternative, wenn kein Mund-Nasen-Schutz (MNS) zu bekommen ist. Die Herstellung und Benutzung ist eigenverantwortlich.

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