Der richtige Farbton für das Männerhaar? Dies erscheint auf den ersten Blick kurios. Gelten graue Haare bei Männern doch im Volksmund oft als Zeichen der Ehrwürdigkeit. Dass das heute nicht mehr unbedingt zutrifft, zeigte eine Veranstaltung in Stettenhofen.
„Vor einem grauen Haupte sollst du das Deine beugen!“, heißt es bei Adolph Freiherr Knigge, der hier Ehrerbietung vor älteren Menschen fordert. Doch viele der heutigen Männer hätten da eine andere Vorstellung, ist Manuela Kessler, Inhaber eines Frisiersalons in Stettenhofen überzeugt.
„Dass Männer ihre Haare färben, gibt es schon lange“, sagt sie. Vor allem Männer im Alter zwischen 40 und 60 Jahren wollen heutzutage ihren grau werdenden Kopf auffrischen lassen. So hätten früher die Männer die Restfarbe ihrer Frauen verwendet. „Man sieht genau, wenn er sich die Haare selbst färbt.“ Denn dann liege das Endergebnis meist in einem auch auf Distanz unnatürlich erscheinenden Rottonbereich, so Manuela Kessler weiter.
Deshalb kamen jetzt 40 Friseurkolleginnen und -kollegen samt Modellen unter dem Motto „Pigmentfarbe für Männer“ zu ihr, um sich von einem Experten Tipps geben zu lassen. Friseurmeister Walter Schmidl aus Pöttmes zeigte, wie eine Pigmentmasse so angemischt wird, dass hinterher ein natürlicher Ton herauskommt. „Wir versuchen zu erreichen, dass Rot- oder Gelbschimmer gar nicht erst aufkommt.“ Selbstverständlich werde dabei weiter bei Bedarf auch Wasserstoffperoxid mitverwendet – ein Stoff, der bei Damen für die Erzeugung schöner Blondtöne zum Einsatz gelangt.
Die Herren der Schöpfung indessen wollen zwar eine Veränderung. Diese soll aber nicht so auffallend sein, wie es bei Frauen chic ist. „Doch Männerhaar soll eher metallisch wirken“, sagt Manuela Kessler. „Wie wir die Mixtur schaffen, sodass alles natürlich aussieht, bleibt natürlich unser Geheimnis.“
Männer haben heutzutage weniger Scheu
Übrigens: Nicht nur die „Herren im besten Alter“ lassen ihre Haare färben – auch die jungen Männer haben heutzutage weniger Scheu. „Allerdings sind bei dieser Altersgruppe eher Strähnen oder Tönungen gefragt“, betont die Friseurin. Da sei nichts mehr dabei: Schließlich geht „er“ inzwischen auch schon mal zur Maniküre.