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Kühlenthal: Mehr Platz für die blaue Hütte

Kühlenthal

Mehr Platz für die blaue Hütte

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    „Das Fundament steht“, verkünden die Mitglieder der Hütte Kühlenthal stolz. Nicht etwa die blaue Kult-Hütte nahe des Kindergartens, die heuer bereits ihren 20. Geburtstag feiert, soll neu gebaut werden, sondern der Anbau, der vor rund zehn Jahren entstanden ist und eigentlich ein umgebautes Carport war. „Begonnen hat alles mit dem Abriss des alten Anbaus“, berichtet Julia Pokorny. Nun kann es Schlag auf Schlag gehen. „Gute zwei Wochen wird es dauern, bis die Seitenwände stehen“, lautet die ambitionierte Schätzung von Sebastian Korn. Weitere zwei Wochen sind für das Dach geplant.

    „Den Anbau werden wir alleine auf die Beine stellen“, erklärt Julia Pokorny, auch wenn nur abends nach der Arbeit und am Wochenende daran gearbeitet werden kann, wie Christina Leichtle ergänzt. Hilfreich sei dabei, dass die Jugendlichen viele verschiedene Gewerke abdecken können. Nico Cavaliere, Gemeinderatsmitglied und Vorstand des Vereins Hütte Kühlenthal, bezeichnet den neuen Anbau als „Gruppenprojekt.“ Dabei ist ihm durchaus bewusst, dass nicht nur er und die heutigen Mitglieder der Hütte Kühlenthal einen Nutzen daraus ziehen können. Eigentlich zähle er nämlich schon zu den älteren Mitgliedern, deswegen nutze der Umbau auch und vielleicht vor allem der „neuen Generation“ an Jugendlichen, die in der Kühlenthaler Hütte ihre Freizeit verbringen werden.

    Der eigentliche Grund, warum nun ein neuer Anbau entstehen soll, ist im Übrigen der Platzmangel, erklärt Stefan Marquardt. Einige Mitglieder des Vereins sind begeisterte Dart-Fans. Zu darten und gleichzeitig gemütlich einen Film zu sehen, war unter den beengten Platzverhältnissen aber kaum möglich. Circa 30 Jugendliche halten sich regelmäßig in der Hütte Kühlenthal auf. Bald haben sie Platz durch den neuen Anbau, der neun mal sechs Meter messen und durch eine Verbindungstür zur bestehenden Hütte zugänglich sein wird.

    Für den neuen Anbau wird mit Materialkosten in Höhe von circa 6000 Euro gerechnet. Finanziert wird das von der Gemeinde Kühlenthal, so der Beschluss der Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause. Allerdings - so die Auflage der Gemeindevertreter - sollen sich die Jugendlichen auch um Spenden bemühen. Eine Firma aus Königsbrunn beteilige sich bereits finanziell am Ausbau, denn dort arbeitet ein Kühlenthaler, der engagiert für das Projekt geworben hat. „Zudem werden wir Klinken putzen“, erklärt Anna-Lena Steiner. Da die Kühlenthaler Hütte im Ort bekannt ist, hoffen die Jugendlichen auf reichlich Unterstützung seitens ortsansässiger Firmen und Privatpersonen. Für die Gemeinde selbst bestand indes kein Zweifel daran, die Ambitionen der Hütte Kühlenthal zu fördern. „Der Beschluss war binnen einer Minute gefasst“, berichtet Bürgermeisterin Iris Harms rückblickend. Der Grund dafür liege auf der Hand: Die Jugendlichen der Hütte Kühlenthal engagieren sich im Ort, beim Ferienprogramm, beim Weihnachtsmarkt und beim Maibaumfest. Und wenn in der Hütte eine Faschings- oder Halloween-Party oder ein anderes Fest gefeiert wird, sei dies immer noch eine Feier unter Freunden, bei der besser aufeinander geachtet wird, als beispielsweise in der Anonymität Augsburgs.

    „Die Hütte Kühlenthal ist quasi unsere eigene Bar, in der wir uns zum Quatschen und Feiern treffen“, beschreibt Nico Cavaliere den Stellenwert der blauen Hütte. Ärger gebe es kaum, außer dass sich vielleicht einmal jemand über die Lautstärke beschwert. „Allerdings waren wir früher als wir jung waren auch mal laut“, räumt Bürgermeisterin Iris Harms ein und erklärt, dass der Ärger meist schnell wieder vergessen sei.

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