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Kühlenthal/Allmannshofen/Nordendorf: Rollender Bioladen steuert das Lechtal an

Kühlenthal/Allmannshofen/Nordendorf

Rollender Bioladen steuert das Lechtal an

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    Für seinen rollenden Supermarkt hat Klaus Peter Miller einen Zehntonner-Lastwagen umgebaut und mit Vorratskisten und Kühlschränken ausgestattet.
    Für seinen rollenden Supermarkt hat Klaus Peter Miller einen Zehntonner-Lastwagen umgebaut und mit Vorratskisten und Kühlschränken ausgestattet. Foto: Hieronymus Schneider

    Klaus Peter Miller wird ab kommender Woche mehrere Orte im Lechtal anfahren. Auf seinem blauen Schausteller-Truck hat er dann bio-regionale Lebensmittel sowie Produkte für den täglichen Bedarf im Angebot.

    Ab dem 22. Februar sind die Gemeinden Allmannshofen, Kühlenthal und Nordendorf um eine Einkaufsmöglichkeit reicher beziehungsweise können sich über eine Möglichkeit der Nahversorgung im Ort freuen. Dann rollt Klaus Peter Miller erstmals mit seinem rollenden Regionalmarkt an. Sein Plan ist es, bio-regionale Produkte sowie ein Sortiment an Waren des täglichen Bedarfs direkt in die Ortschaften zu bringen.

    Rund um den Truck entsteht ein kleiner Einkaufsladen

    Um den Wagen herum möchten die Betreiber vor Ort einen kleinen Einkaufsladen aufbauen. In Regalen, Kisten und in einem Kühlcontainer wollen sie Produkte für den täglichen Bedarf anbieten. So kommt der rollende Regionalmarkt auf üppige Standmaße von 8,30 Meter Länge, 4,20 Meter Breite und eine Höhe von 3,20 Meter – und wird nicht zu übersehen sein.

    Bestückt wird der Truck in Untermeitingen. Dort lädt Miller frisch abgepackte Wurst- und Fleischwaren von der Hofmetzgerei Altstetter aus Ettringen (Landkreis Unterallgäu) ein, ergänzt die Produkte mit einem kleinen Sortiment an Gebäck aus der Handwerksbäckerei Müller in Langerringen und wird auch Milchprodukte vom Maierhof aus Langweid-Achsheim im Gepäck haben.

    Frische Lebensmittel von Herstellern aus der Region

    Ergänzen wird er das Sortiment mit frischen Lebensmitteln von regionalen Herstellern und nach Möglichkeit in Bioqualität zusätzlich durch Produkte für den täglichen Bedarf – von Mehl über Milch bis hin zu Tiefkühlprodukten, Konserven sowie Putz- und Waschmittel, Hygieneartikel und Haushaltswaren. Das Sortiment wächst zusehends, weil Miller weitere Kooperationen mit regionalen Anbietern nicht ausschließt. Zudem gibt es die Idee, an seine Kunde Bestelllisten zu verteilen, um auch wirklich alles bieten zu können, was vor Ort gebraucht wird.

    Bürgermeister sind begeistert - aus verschiedenen Gründen

    Die Bürgermeister der drei Gemeinden im Lechtal – Allmannshofen, Kühlenthal und Nordendorf – haben durch das Landratsamt von der Möglichkeit gehört, einen kleinen, rollenden Supermarkt in den Ort zu holen. Sie waren aus ganz unterschiedlichen Gründen davon begeistert.

    Iris Harms, die Bürgermeisterin der Gemeinde Kühlenthal, freut sich bereits sehr auf den Tag, ab dem der rollende Regionalmarkt einmal in der Woche eine Einkaufsmöglichkeit in den Ort bringt. "Wir haben kein einziges Geschäft im Ort“, erklärt die Rathauschefin der kleinen Gemeinde. Bereits in den Vorgesprächen habe Miller sie überzeugt: "Er hat sich viele Gedanken zum Sortiment gemacht und kann viele Wünsche erfüllen.“

    In Nordendorf wird für einige der Weg zum Einkauf kürzer

    Markus Stettberger, der Bürgermeister der Gemeinde Allmannshofen, freut sich ebenfalls darauf, wenn der rollende Regionalmarkt erstmals vor der Kirchberghalle seinen Mini-Supermarkt aufbauen wird. Stettberger berichtet von der Vielfalt des Sortiments, die das Angebot im Ort beleben und attraktiver machen kann: "Ich würde es begrüßen, wenn es zwei oder drei Einkaufsoptionen im Ort gäbe.“

    Einen Mangel an Einkaufsmöglichkeiten gibt es in Nordendorf nicht, fungiert doch der Edeka-Markt, der seit Kurzem nicht mehr unter dem Namen Böttcher läuft, sondern als Edeka Debrassine seine Waren anbietet, als Vollsortimenter. Dennoch wird der rollende Regionalmarkt auch in Nordendorf Station machen.

    Das erklärt Bürgermeister Tobias Kunz so: "Innerorts gibt es seit der Schließung des Supermarkts keine Einkaufsmöglichkeiten mehr.“ Das bedeute für einige Nordendorfer auch, dass sie eine Wegstrecke von vier Kilometern einfach zurücklegen müssten, um zum Supermarkt zu kommen. Der rollende Regionalmarkt, der künftig einmal wöchentlich in der Schäfflerstraße stehen wird, kann diese langen Wege deutlich verkürzen.

    Neues wirtschaftliches Standbein für den Schausteller

    Miller selbst hat die Idee des rollenden Regionalmarkts buchstäblich aus der Not heraus geboren. Erst kürzlich hat er sein Leben und auch sein Unternehmen einmal auf den Kopf gestellt und seinen Schaustellerwagen zum rollenden Supermarkt umgebaut. Miller und seine Familie ist eigentlich im Schaustellergewerbe aktiv – "und das bereits seit über 100 Jahren“, berichtet er stolz.

    Um für ein paar Monate die Corona-Krise zu überbrücken, kam dem ambitionierten Geschäftsmann die Idee mit dem rollenden Regionalmarkt. Doch Corona blieb länger, die Aussichten für das Schaustellergewerbe blieben dürftig und die Pläne für den rollenden Regionalmarkt wurden größer. Nun blickt Miller auf einen ausgeklügelten Fahrplan, der ihn ins Lechtal und in andere Orte im Landkreis Augsburg bringt.

    Der rollende Regionalmarkt fährt nach diesem Fahrplan durch den Landkreis Augsburg:

    • Nordendorf: Montag, 12 bis 14 Uhr, Parkplatz Schäfflerstraße/Schule
    • Rommelsried: Montag, 15.30 bis 17.30 Uhr, Deubacher Straße 20
    • Allmannshofen: Dienstag, 9 bis 11 Uhr, Parkplatz Kirchberghalle
    • Kühlenthal: Dienstag, 12.30 bis 14.30 Uhr, Parkplatz Gemeinde/Feuerwehr
    • Achsheim: Dienstag, 16 bis 18 Uhr, beim Pfarrheim
    • Kutzenhausen: Donnerstag, 7.30 bis 9.30 Uhr, Augsburger Straße/Ecke Hauptstraße
    • Agawang: Donnerstag, 11 bis 13 Uhr, Parkplatz neben der Kirche
    • Mickhausen: Freitag, 11 bis 13 Uhr, im Schlosshof
    • Oberottmarshausen: Freitag, 14.30 bis 17.30 Uhr, Kirchplatz an der Gemeinde

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