Tonnenschwere Kranteile blockierten A8 über Stunden
Die A8 im Kreis Augsburg war am Montag stundenlang gesperrt: Kranteile lagen auf der Autobahn. Das war nur einer von vielen Einsätzen in der Region.
Nicht vom Sturm umgeworfene Bäume oder Schnee und Eis blockierten am Montag die A 8, sondern tonnenschwere Gittermastteile eines Krans: Ein Lastwagen hatte sie auf Höhe Streitheim bei Zusmarshausen verloren. Die Autobahn war in Fahrtrichtung München für mehrere Stunden bis 20 Uhr in Fahrtrichtung München gesperrt.
Offenbar hat der Fahrer des Sattelzugs gemerkt, dass sich seine Ladung gelockert hatte. Er soll nach rechts auf den Standstreifen gefahren sein. Aber da war es schon zu spät: Die Kranteile krachten auf die Autobahn. Ein Lastwagen dahinter wurde beschädigt. Die Fahrer der beiden Lastwagen wurden leicht verletzt.
Unfallhergang auf der A8 zunächst unklar
Der genaue Unfallhergang ist noch genauso unklar wie der entstandene Schaden. Nur das ungefähre Ausmaß des Unfalls ließ sich abschätzen: Schutzplanken und mehrere Felder Betonfahrbahn wurden beschädigt.
Um die Metallteile anheben und abtransportieren zu können, mussten zwei Kräne zur Unfallstelle kommen. Dort kümmerten sich die Freiwilligen der Feuerwehren aus Zusmarshausen und Adelsried um die Wrackteile. Mitarbeiter des Autobahnbetreibers Pansuevia sperrten bei Zusmarshausen die Autobahn – die Fahrzeuge wurden bei Adelsried wieder auf die A8 geleitet. Dort gab es am Abend den nächsten Unfall: Bei Edenbergen platzte ein Motor, was wiederum die Mitarbeiter der Panseuvia auf den Plan rief.
Schnee sorgte für Probleme in der Region Augsburg
Für Polizei und Rettungsdienste hatte der Start in die neue Woche vorher schon stürmisch begonnen: „Der Winter ist zurück!“ So hieß es am Morgen in weiten Teilen der Region. Dichter Schneefall hatte eingesetzt – und kurz darauf war es schon richtig weiß. Erinnerungen wurden wach – an jenen März-Sonntagmorgen im Jahr 2006, als in Augsburg ein halber Meter Neuschnee den Straßenbahn-Verkehr ausbremste und die Feuerwehr in Neusäß Dächer freischaufelte. Gestern hieß es schon eine halbe Stunde später: Der Winter war zurück. In der Bilanz von Polizei und Feuerwehren steht eine Reihe von Unfällen auf glatten Straßen. Und auch Sturmtief Eberhard richtete einige Schäden an.
Im südlichen Augsburger Land waren in innerhalb von Minuten die Straßen weiß, auch auf der B 17 ging es gerade noch mit Tempo 50 voran. Da der Regen das restliche Streusalz weggeschwemmt hatte, wurde es gestern schnell extrem rutschig. Hinzu kamen Windböen, die den Schnee an geschützten Stellen aufhäuften. Die Schwabmünchner Polizei zählte 13 Unfälle während des Schneegestöbers, das etwa eine Stunde dauerte. „Das ist schon sehr viel in so kurzer Zeit“, berichtete Dienststellenleiter Gernot Hasmüller. Nicht alle Autofahrer hatten sich den Gegebenheiten angepasst und „so schnell konnten die Streudienste auch nicht reagieren“, so Hasmüller.
In Untermeitingen, wo ein Fahrzeug in den Gegenverkehr krachte, mussten zwei Autos abgeschleppt werden. In Mickhausen wurde eine Fahrerin leicht verletzt, weil sie mit ihrem Auto gegen einen Baum schleuderte. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht. Während vor allem in den Stauden der Winter zurückkehrte, blieb es im westlichen Landkreis Augsburg und weiter nördlich entlang der Autobahn grau: Witterungsbedingte Unfälle gab es nicht. „Dafür war der Verkehr nach den Ferien wieder dichter“, sagte Richard Thoma von der Autobahnpolizei in Gersthofen.
Wetter im Großraum Augsburg: Auch der Sturm richtete Schäden an
Aprilwetter mit Sturm und Schnee im März sei nichts Außergewöhnliches, sagt Meteorologe Klaus Hager aus Neusäß. „So ein Wetter tritt eigentlich verstärkt im April auf. Aber manchmal kommt es früher und manchmal eben später.“ Und der ehemalige Leiter der Geophysikalischen Beratungsstelle am Militärflugplatz Lechfeld blickt voraus: Ende der Woche dürfte es wieder stürmisch werden. Noch unklar sei allerdings die Stärke.
Die war zuletzt beachtlich: „Eberhard“ forderte Todesopfer und hinterließ Millionenschäden. Bahnkunden mussten sich gedulden, teilweise saßen sie in Zügen fest. Zwischen Ulm und Augsburg gab es Verzögerungen, nachdem ein Baum auf ein Gleis gefallen war.
In Gersthofen, Meitingen und Fischach wurden Bauzäune und Absicherungen umgeworfen. In Biburg und Ellgau mussten Einsatzkräfte umgestürzten Bäumen und großen Ästen von den Straßen räumen. In Dinkelscherben stürzte ein Holzpavillon im Hof des Altenheimes um und beschädigte ein Auto.
Auch im Wittelsbacher Land sorgte der Sturm für eine Reihe von Einsätzen. Am Sonntagnachmittag zersägten Feuerwehrleute einen Baum, der auf die Ortsverbindungsstraße zwischen Affing und Frechholzhausen gefallen war. Zwischen Walchshofen und Aichach-Unterwittelsbach musste die Feuerwehr eingreifen, weil ein angerissener stärkerer Ast über der Paar-Brücke herabzufallen drohte.
Ein größerer Baum wurde auch in einem Waldstück bei Pöttmes entwurzelt. Der Baum blockierte die Fahrbahn und musste von der Feuerwehr weggeräumt werden. Die Friedberger Polizei meldetet, dass sich Schäden durch das Sturmtief in Grenzen hielten. Am Samstag war eine Ampelanlage in Kissing durch Böen beschädigt worden und ausgefallen. Hier kümmerte sich ein Techniker um die Reparatur. Am Sonntag wurde nochmals eine Ampel geknickt. Am Samstag kippte ein etwa 40 Zentimeter dicker Baum in Derching gegen eine Stromleitung – ohne Schaden zu verursachen. LEW-Arbeiter und Feuerwehrler zerlegten ihn. (mit nos, tril, ull, wer)
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