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Kreis Augsburg: Platzverweis für den Biber am Badesee

Kreis Augsburg

Platzverweis für den Biber am Badesee

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    Am Kühlenthaler Badesee wird es für die Biber demnächst ungemütlich.
    Am Kühlenthaler Badesee wird es für die Biber demnächst ungemütlich. Foto: Symbolfoto: Alexander Kaya

    Kühlenthal/Biberbach An heißen Tagen geht es am Badesee bei Kühlenthal ganz schön rund. Doch nicht nur die menschlichen „Wasserratten“ fühlen sich dort wohl. Auch dem Biber gefällt das Terrain. „Der Nager ist dort bereits aktiv“, berichtet Bürgermeisterin Iris Harms. Sie befürchtet, dass die Tiere das Gelände unterhöhlen, was letztlich auch für die Badegäste gefährlich werden könnte.

    Biberbauten dürfen entfernt werden

    Doch nun wird es für den Biber am Badesee ungemütlich. Laut Harms hat die Gemeinde eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung beim Landratsamt beantragt und erhalten. Diese besagt, dass Biberbauten, die dort im Entstehen sind, entfernt werden dürfen. Denn genau das ist normalerweise verboten. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz sind Biber streng geschützt: Ohne Genehmigung darf man ihre Bauwerke weder beschädigen noch zerstören und die Tiere nicht fangen oder töten. Die

    Gute Erfahrungen mit dieser Ausnahmegenehmigung hat die Marktgemeinde Biberbach gemacht, in der sich der Nager besonders wohlfühlt. Vor zwei Jahren habe es laut Bürgermeister Wolfgang Jarasch die erste Erlaubnis für Affaltern gegeben, und somit durften dort die Bautätigkeiten der Biber gestört werden. Mittlerweile sei der Bereich, in dem die Ausnahmegenehmigung gilt, erheblich vergrößert worden. Hinzu kamen unter anderem Gräben in Markt, Salmannshofen und ein Teilbereich des Offenbachs, an dem die Baumschule Paschke in Albertshofen liegt, die besonders unter dem Biss des Bibers zu leiden hat. „Wenn die Tiere in diesem festgelegten Bereichen zu aktiv werden, dürfen wir etwas unternehmen“, erklärt Jarasch.

    Biberwächter engagiert

    Allerdings müsste dafür das Treiben des Bibers genau beobachtet werden. Die Marktgemeinde hat deshalb drei Biberwächter engagiert, die an den Gewässern patrouillieren. Somit könnten Dämme rechtzeitig entfernt werden, was letztlich auch kostengünstiger für die Kommune ist, so der Bürgermeister. Dieses Vorgehen habe bei der Baumschule eine Entlastung gebracht, allerdings stelle die Ausnahmegenehmigung nicht die Lösung aller Probleme dar, so Jarasch. Nach wie vor hat die Marktgemeinde mit den Nagern und den von den Tieren angerichteten Schäden einiges zu tun.

    Mit dem Biberthema hat sich auch Georg Roth beschäftigt. Er ist der Vorsitzende des Wasserverbandes Schmutter-Augsburg-Nord. Der Verband wurde wegen der

    Gerardo Pallotta, der Biberbeauftragte des Landkreises, betont, dass jeder einzelne Fall geprüft werde, bevor eine Ausnahmegenehmigung erteilt wird. „Man muss genau hinschauen und sich die problematischen Punkte ansehen“, so Pallotta. Erst wenn starke und gewichtige Gründe dafür sprechen, würde man zu diesem Instrumentarium greifen, so der Biberbeauftragte.

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