Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Kreis Augsburg: Lernen die Schüler auf dem Land digitaler als in der Stadt?

Kreis Augsburg

Lernen die Schüler auf dem Land digitaler als in der Stadt?

    • |
    Geometrie geht nicht nur auf kariertem Papier, sondern auch auf dem Tablet. Digitale Hilfsmittel an den Schulen wird zwar gefordert und gefördert, aber es zeichnet sich immer deutlicher ein Trend ab: Schulen auf dem Land kommen schneller an Geld und Medien als Schulen in der Großstadt. 
    Geometrie geht nicht nur auf kariertem Papier, sondern auch auf dem Tablet. Digitale Hilfsmittel an den Schulen wird zwar gefordert und gefördert, aber es zeichnet sich immer deutlicher ein Trend ab: Schulen auf dem Land kommen schneller an Geld und Medien als Schulen in der Großstadt.  Foto: Marcus Merk

    In manchen Klassenzimmern wischen Schüler über Tablets, Mathelehrer zeichnen die Diagramme auf Whiteboards und Papier wird fast nur noch für Schulaufgaben genutzt. In anderen

    Zwischen der Idee, den Unterricht digitaler zu gestalten und ihrer Umsetzung im Alltag klafften teilweise große Unterschiede – obwohl bei Jugendlichen der richtige und verantwortungsvolle Umgang mit Medien eine immer wichtigere Rolle spiele. Das wurde während einer Diskussionsrunde mit Max Deisenhofer in Aystetten, der für die Grünen im Landtag sitzt und selbst Berufsschullehrer ist, spürbar. Gemeinsam mit Martin Ahne, Lehrer und Systembetreuer an der BOS/FOS Neusäß, und Eltern sowie weiteren Lehrern aus der Region diskutierte er über Hindernisse, die Schulen auf dem Weg zum digitalen Unterricht überwinden müssen. Deisenhofers Kernaussage: Die Schulen müssen besser ausgestattet werden, um mit den digitalen Angeboten auch arbeiten zu können. Noch immer gebe es zu viele Defizite.

    Mittelschule in Augsburg noch im „digitalen Mittelalter“

    Martin Ahne kümmert sich zusätzlich zu seinem Unterricht um die Hardware der Schule und ist mitverantwortlich für deren digitalen Ausbau. Seine Schule sei im Vergleich zu anderen bereits sehr modern – und der Landkreis Augsburg sei offen für digitale Entwicklung. Solch komfortable Arbeitsumgebung haben nicht alle Schulen, sagte Ahne. Ein Lehrer an einer Mittelschule in Augsburg sah seine Schule hingegen noch im digitalen Mittelalter: „Unsere digitalen Medienkonzepte versacken im Sand.“ Als Mittelschule fühle er sich zudem an letzter Stelle in der Versorgungskette. „Wir bekommen alles ab: die Arbeit mit den Inklusionsschülern, die Aufgabe, digital zu arbeiten und gleichzeitig die Hardware an der Schule dafür aufzubauen. Das ist eine Doppelbelastung.“ Um all das zu stemmen, bräuchten die

    „Wir haben aktuell eineinhalb PC-Räume für 400 Schüler“

    Die Kritikpunkte der Diskussionsrunde konnten Augsburger Rektoren auf Anfrage unserer Zeitung ebenfalls bestätigen. So berichtet Albert Kaps, Rektor an der Kerschensteiner Grund- und Mittelschule im Hochfeld, von ähnlichen Zuständen. „Vor fünf Jahren haben wir ein Whiteboard für 25 Klassen bekommen.“ Mehr war damals finanziell nicht zu stemmen. Im Zuge des Digitalpakts des Freistaats erhält die Schule heuer pro Schulart je fünf Beamer, fünf Leinwände, fünf Computer und fünf Dokumentenkameras. Noch fehlten aber die PCs, sagt Kaps: „Wir haben aktuell eineinhalb PC-Räume für 400 Schüler.“ Das Kollegium setze sich trotzdem für einen digitalen Unterricht ein, betont er. „Junge Lehrer bringen ihren persönlichen Laptop und Beamer in die Schule mit.“ Eines der Hauptprobleme für die finanzielle Knappheit sieht der Rektor in der Vielzahl an Schulen, für die die Stadt Augsburg verantwortlich ist. Dem stimmt Thomas Fink, seit August Rektor an der Grund- und Mittelschule am Eichenwald in Neusäß, zu. Zuvor war er an der Friedrich-Ebert-Mittelschule in Augsburg tätig. „In Augsburg müssen 70 Schulen versorgt werden“, sagt er, „da sind die Fördermittel nur ein Tropfen auf den heißen Stein.“ Er macht den Investitionsstau und die Versäumnisse früherer Jahre – siehe marode Gebäude – verantwortlich, sagt aber auch: „Die Verantwortlichen bemühen sich, die Fördermittel gerecht zu verteilen, aber sie können auch nicht zaubern.“ Im Landkreis hingegen gebe es weniger Schulen, somit sei die individuelle Finanzierung einfacher.

    Landkreis Augsburg ist offen für digitalen Unterricht

    Eva Focht-Schmidt kennt wie Fink auch beide Seiten. Lange Zeit war sie Lehrerin am Holbein- und Peutinger-Gymnasium in Augsburg sowie am Gymnasium Wertingen und ist nun Leiterin am Gymnasium Königsbrunn, das zwar in einer Stadt, aber eben noch im Landkreis liegt. Sie sagt rückblickend: „Wenn ich es mir aussuchen kann, würde ich an einer Schule im Landkreis arbeiten.“ Durch die Offenheit des Landkreises für digitale Entwicklung sei ihre Schule gut ausgerüstet und das Lernen mithilfe von Computern, Tablets oder Smartphones hat sich eingespielt. Rund die Hälfte der Lehrer arbeiteten schon digital, schätzt Focht-Schmidt. Auch ihre Schule in

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden