Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Kreis Augsburg: Leitershofener war der Jüngste beim 100-Kilometer-Lauf in Biel

Kreis Augsburg

Leitershofener war der Jüngste beim 100-Kilometer-Lauf in Biel

    • |
    Felix Berlin (rechts) beim Training mit seinem Vater.
    Felix Berlin (rechts) beim Training mit seinem Vater. Foto: Angelika Urbach

    Felix Berlin ist gerade einmal 16 Jahre alt – und vor Kurzem 100 Kilometer am Stück gelaufen, ohne zwischendurch zu rasten. Der „Ultralauf“ in Biel ist für viele Läufer der Höhepunkt ihrer Läufer-Karriere. Felix hat ihn als jüngster Teilnehmer überstanden.

    Wie kamst du dazu, solch einen extremen Lauf überhaupt zu probieren?

    Felix Berlin: Mein Vater und mein Bruder haben das im vergangenen Jahr schon versucht – mein Bruder war damals 17 Jahre alt. Da habe ich fast schon aus Spaß zugesagt, das ein Jahr später zu machen. Aus dem Spaß wurde dann aber schnell Ernst und der Lauf ein echtes Ziel für mich. Dass ich das mal irgendwann machen würde, war mir klar. Mein Vater, der seit vielen Jahren läuft, ist da ein Vorbild. Aber hätte mir jemand vor zwei Jahren gesagt, dass ich 2013 100 Kilometer laufe, hätte ich ihm nicht geglaubt.

    Wie lange hast du dich auf den Lauf vorbereitet?

    Felix Berlin: Ich habe Ende 2012 und Anfang 2013 mit dem Training angefangen. Das letzte Mal, dass ich vorher bei einem Wettbewerb teilgenommen habe, war bei einem Kinderlauf 2004. Ich habe mich dabei an dem Trainingsplan orientiert, den man auf der Homepage vom Biel-Lauf findet. Mein Vater hat den aber ein wenig abgeändert: Ich bin Schüler und darf die Schule eben nicht völlig vernachlässigen. Im Verlauf der ersten Woche bin ich 30 Kilometer gelaufen und habe mich dann von Woche zu Woche gesteigert. In der vierten Woche gab es aber eine Erholungswoche – da bin ich insgesamt nur 20 Kilometer gelaufen, um dem Körper die Chance zu geben, sich zu regenerieren. In der vorletzten Woche vor dem Lauf bin ich dann bei 70 Kilometern angelangt. Und in der letzten Woche habe ich gar nichts mehr gemacht, damit mein Körper sich auf den Lauf vorbereiten konnte.

    Wie erging es dir während des Laufes? Hattest du Schwächephasen?

    Felix Berlin: Die ersten fünf Kilometer sind wie im Flug vergangen, da sind wir noch durch die Stadt Biel gelaufen. Bis Kilometer 23 habe ich mich ein wenig gequält – aber das ging noch. Mein Bruder ist auf dem Fahrrad neben uns gefahren, als Motivationshilfe und Wasserträger. Dem ist aber nach einigen Kilometern die Kette abgerissen, und von da an mussten wir unser Wasser selbst tragen. Das war richtig hart. Der nächste Tiefpunkt kam bei Kilometer 38, da war es drei Uhr nachts, und ich war total müde. Da mussten mein Vater und ich uns gegenseitig wach halten. Der „Ho-Chi-Minh-Pfad“ durch den Wald ab Kilometer 58 war auch noch einmal brutal. Ab Kilometer 80 dachte ich, „jetzt geht es relativ flott“. Aber für die letzten 20 Kilometer haben wir vier oder fünf Stunden gebraucht. Im Ziel ist dann mein Bruder wieder aufgetaucht, der zusammen mit Freunden T-Shirts für mich gedruckt hatte. Das war toll. Nach 16 Stunden und 42 Minuten war der Spaß vorbei.

    Wie ging es dir nach dem Lauf?

    Felix Berlin: Die Tage danach ging es mir eigentlich ganz gut. Ich hatte keinen Muskelkater und bin einen Tag später schon wieder gelaufen.

    Willst du so einen Wettkampf noch einmal machen?

    Felix Berlin: Ja, auf jeden Fall! Das Gefühl, nach 100 Kilometern ins Ziel zu kommen, ist unbeschreiblich.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden