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Kreis Augsburg: Jetzt im Herbst ist die Gefahr für Wildunfälle besonders groß

Kreis Augsburg

Jetzt im Herbst ist die Gefahr für Wildunfälle besonders groß

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    Im Herbst nimmt die Zahl der Wildunfälle zu, warnen Polizei und Jäger.
    Im Herbst nimmt die Zahl der Wildunfälle zu, warnen Polizei und Jäger. Foto: Symbolbild, Julian Stratenschulte (dpa)

    Es war Abend und dunkel auf der Landstraße zwischen Diedorf und Biburg. Plötzlich stand ein Reh im Scheinwerferlicht einer Autofahrerin. Wie die Polizei mitteilt, schaffte sie es gerade noch, dem Tier auszuweichen, wird aber über die Leitplanke geschoben, kracht mit dem Dach gegen zwei Bäume und bleibt schließlich auf der Beifahrerseite liegen. Glücklicherweise erleidet die Frau nur leichte Verletzungen, ihr Auto hat es da schlimmer erwischt: Totalschaden.

    „Es ist jetzt die Zeit, in der die meisten Unfälle mit Wildtieren passieren“, sagt Hans Fürst, Vorsitzender der Jägervereinigung Augsburg im Landesjägerverband Bayern. Das liege vor allem an den verschobenen Tageszeiten: „Der Berufsverkehr am Morgen und Abend bleibt gleich, aber die Tage werden kürzer – deshalb fahren die Autos jetzt in der Dämmerung.“

    Diese Tipps verhindern Wildunfälle

    Und gerade zu dieser Tageszeit wollen die Wildtiere vom Wald zur Nahrungssuche auf die Wiesen oder wieder zurück. Der Herbst sei daher auch gefährlicher als der Winter, denn dort würde die Dämmerung erst nach dem Arbeitsverkehr einsetzen. Besondere Vorsicht gilt deshalb auf Landstraßen: „Wenn eine Straße am Wald entlang geht, ist es am gefährlichsten“, warnt Fürst.

    Dazu habe auch die Verkehrsdichte stark zu genommen, erklärt er. Gerade auf den Zufahrtsstraßen nach Augsburg gebe es nun viel mehr Verkehr als früher. Dort könnte es dann auch vermehrt zu Wildunfällen kommen. Für die Autofahrer hat der Vorsitzende der Jägervereinigung Augsburg Tipps, um Wildunfälle zu vermeiden:

    Langsam fahren: Auf gefährlichen Strecken, die auch durch Schilder gekennzeichnet sind, aufmerksam fahren und lieber mit der Geschwindigkeit zurückgehen.

    Abblenden: Wenn man Wild auf der Straße sieht, das Licht abblenden und auch hupen schadet nicht.

    Nicht ausweichen: Sollte es bereits zu spät sein, auf die Bremse treten und gerade auf der Straße bleiben. Bloß keine Ausweichversuche unternehmen – das könnte es nur schlimmer machen.

    So sollten sie nach einem Zusammenstoß reagieren

    Sollten Sie mit dem Tier zusammengestoßen sein, auf jeden Fall die Polizei rufen. Das ist vor allem für die Versicherung wichtig, denn die Polizei bestätigt den Wildunfall. Wenn das Tier auf der Straße liegt, diese großräumig absichern. „Wenn man sich wirklich sicher ist, dass das Tier tot ist, am besten mit den Handschuhen aus dem Erste-Hilfe-Set das Tier von der Straße ziehen, damit keine weiteren Nachfolgeunfälle passieren“, sagt Hans Fürst. Sollte man sich nicht sicher sein, lieber nicht hingehen: Denn im Todeskampf könnte das Tier auch den Menschen angreifen.

    Im vorigen Jahr hat die Polizei 1012 Wildunfälle im Landkreis erfasst. Besonders häufig hat es dabei auf den Landstraßen von Gessertshausen nach Fischach und nach Waldberg gekracht. Auch bei Biberbach sollte man vermehrt aufpassen. Hans Fürst rät aber allgemein: „Am besten ist, Ruhe zu bewahren.“

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