Wenn Irmgard Schiebel mit ihrem Fahrrad zum Steppacher Friedhof fährt, ist jedes Mal auch ein bisschen Angst dabei. Angst davor, dass es am gemeinsamen Grab ihres Sohnes Thomas und ihres Mannes Michael wieder eine böse Überraschung gibt. Dass eine Rose fehlt, ein Anhänger oder ein Grablicht. Meistens sind es kleinere Dinge, die eines Tages verschwinden oder zerstört sind. Am Gründonnerstag war es aber ein Buchsbaum. „Den haben uns Freunde meines Mannes geschenkt, kniehoch war er schon“, sagt die 64-Jährige bitter. „Und dann hat ihn jemand mit dem Spaten ausgegraben und in das Loch einfach einen Gießkannenaufsatz geworfen.“ So wie Schiebel geht es mehreren in Steppach: Immer wieder werden einzelne Gräber bestohlen. Und immer schmerzt das die Angehörigen.
Kreis Augsburg