Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Kreis Augsburg: Deutlich mehr Fahrzeuge: Die B2 versinkt im Verkehr

Kreis Augsburg

Deutlich mehr Fahrzeuge: Die B2 versinkt im Verkehr

    • |
    Ob bei Gersthofen, Stettenhofen oder Langweid: Dieses Bild gehört auf der autobahnähnlichen B2 inzwischen zum Alltag. Und die Anwohner leiden unter dem Lärm. 
    Ob bei Gersthofen, Stettenhofen oder Langweid: Dieses Bild gehört auf der autobahnähnlichen B2 inzwischen zum Alltag. Und die Anwohner leiden unter dem Lärm.  Foto: Marcus Merk

    Die nahezu täglíchen Staumeldungen lassen es erahnen, doch die harten Fakten bringen Gewissheit: Innerhalb eines Jahres hat die Verkehrsmenge auf der B2 bei Langweid um 14 Prozent zugenommen und damit alle früheren Prognosen übertroffen. Durschnittlich passieren die automatische Zählstelle bei

    Zunächst wird Ende Mai ein Abschnitt der B2 in Höhe der Gersthofer Stiftersiedlung mit lärmminderndem Belag ausgestattet, doch der verbesserte Lärmschutz ist eher ein erwünschter Nebeneffekt, wie Stefan Heiß vom staatlichen Bauamt in Augsburg erklärt: „Wir schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe.“ Auslöser sei nämlich die anstehende Ausbesserung der ramponierten Fahrbahn.

    Weiter mit dem zunehmenden Verkehrslärm leben

    An diesem Vorgehen will das Bauamt auch in den nächsten Jahren festhalten. „Flüsterasphalt“ gibt es erst, wenn die Fahrbahn eh erneuert werden muss. Das bedeutet: Die Abschnitte bei Stettenhofen sowie zwischen Langweid und Meitingen kommen erst später an die Reihe, hier müssen die Menschen weiter mit dem zunehmenden Verkehrslärm leben. Bei Langweid selbst und auf dem wesentlich weniger befahrenen Abschnitt zwischen

    Die Verkehrsbelastung allerdings wird immer höher, je näher die B2 an die Autobahn kommt. An der automatischen Zählstelle Donauwörth waren es im Oktober 2018 rund 25.000 am Tag, in Langweid dann das Doppelte, bei Stettenhofen dürfte es noch einmal mehr sein. Damit ist längst der Wert erreicht, der einen nachträglichen Lärmschutz rechtfertigt. Der liegt bei knapp 48.000 Fahrzeugen an Tag. So ist es in einem Gesprächsvermerk der Regierung von Schwaben aus dem Jahr 2007 festgehalten.

    Paradox: Zu wenig Schwerlastverkehr

    Aber: Gleichzeitig muss der Anteil des Schwerlastverkehrs bei 20 Prozent liegen. So steht es schon in der Baugenehmigung aus dem Jahr 1999. Unter dem Strich wären das mehr als 9000 Laster am Tag. Tatsächlich waren es bei Langweid zuletzt knapp 5500, was innerhalb eines Jahres einem Zuwachs von knapp sechs Prozent entspricht. Laut Heiß aber zu wenig: „Wir erreichen die Werte nicht.“ Für die starke Verkehrszunahme auf der B2 seien vor allem die vielen Pendler ursächlich.

    Für den CSU-Landtagsabgeordneten Georg Winter ist die Haltung der Behörde nicht hinnehmbar. „Der Lastwagenanteil ist viel zu hoch angesetzt.“ Tatsächlich räumt auch Heiß ein, dass bei heutigen Genehmigungsverfahren oft mit weniger als 20 Prozent Lkw-Anteil gerechnet werde. Dieser Wert sei damals geschätzt worden, heute habe man genauere Berechnungsmöglichkeiten.

    B2 im Kreis Augsburg: Die Schmerzgrenze scheint erreicht

    Besonders im Langweider Ortsteil Stettenhofen scheint die Schmerzgrenze erreicht. Dorthin lotste Winter kurz vor Weihnachten den bayerischen Verkehrsminister Hans Reichhart (CSU). Er sollte sich zusammen mit Bürgermeister Jürgen Gilg von Anwohnern anhören, wie die Lage ist. Die Klage der Bürger: Zum ständigen Grundrauschen komme die steigende Belastung durch den höheren Lastwagenanteil dazu.

    Gilg und der Abgeordnete Winter sprachen sich dafür aus, den lärmmindernden Asphalt ebenso wie bei der Stiftersiedlung auch im Abschnitt Stettenhofen-Langweid einzubauen. Winter regte zudem an, für Stettenhofen eine Zählung durchzuführen, um auch hier wie bei Langweid aktuelle Verkehrszahlen zu haben.

    Auch in Biberbach-Zollsiedlung und in Erlingen (Mark Meitingen) gebe es Klagen über den mangelnden Schutz vor dem B2-Lärm, sagt Winter. Der Langweider Rathauschef Gilg erzählte auf Nachfrage unserer Zeitung, dass in Stettenhofen der Unmut auch deshalb besonders groß sei, weil nun nur in der benachbarten Stiftersiedlung in Gersthofen etwas getan werde. Deshalb sei der Besuch des Ministers wichtig gewesen. Gilg: „Wir brauchen in der Angelegenheit Bewegung. Hier muss etwas getan werden, was über das normale Maß hinaus geht.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden