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Kreis Augsburg: Das steckt hinter dem Flugspektakel über Bonstetten

Kreis Augsburg

Das steckt hinter dem Flugspektakel über Bonstetten

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    Ein Bild, das Rätsel aufgibt: Ein vierstrahliges Flugzeug wird von vier Kampfjets begleitet. Gesehen hat dies unser Fotograf Marcus Merk über Bonstetten.
    Ein Bild, das Rätsel aufgibt: Ein vierstrahliges Flugzeug wird von vier Kampfjets begleitet. Gesehen hat dies unser Fotograf Marcus Merk über Bonstetten. Foto: Marcus Merk

    Auch wenn es nur schwer zu erkennen war, war es ein spektakuläres Schauspiel, das sich am Freitagnachmittag über dem Landkreis abspielte: Vier Düsenjets begleiteten ein großes Flugzeug und flogen dabei dicht nebeneinander. Das Schauspiel war etwa über Bonstetten zu sehen – dort hat es auch unser Fotograf Marcus Merk gesehen und fotografiert. Wie weit oben die fünf Flugzeuge waren, lässt sich daran erahnen, dass die Maschinen nur zu sehen, nicht aber zu hören waren. Doch wer war da so weit oben unterwegs?

    Eines steht schon einmal fest: Es war ein militärisches Manöver, das am Himmel zu sehen war. Das bestätigt auch die Deutsche Flugsicherung. Ihre Sprecherin Sandra Teleki sagt, dass das an und für sich öfter vorkommen kann und keine Anmeldung dafür notwendig ist: „Über der Region Augsburg gibt es ein Flugbeschränkungsgebiet, das für militärische Zwecke benutzt werden kann.“

    Wer war da über Bonstetten unterwegs?

    Wenn Streitkräfte ein Manöver einstudieren möchten, können sie das innerhalb der vorgeschriebenen Zeiten tun: montags bis donnerstags von 7 bis 22.30 Uhr sowie am Freitag von 7 bis 16 Uhr. Zweite Einschränkung: Die Höhe für die Übung muss mindestens 10.000 Fuß über dem Meeresspiegel betragen – in Metern umgerechnet wären das etwas über drei Kilometer Flughöhe. Wer sich da am Freitag allerdings über dem Luftraum im Landkreis herumgetrieben hat – das könne und dürfe die Deutsche Flugsicherung nicht verraten.

    Der naheliegende Verdacht erhärtet sich nicht – nämlich der, dass das Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 aus Neuburg für den Einsatz verantwortlich war. Seit Februar sind die Eurofighter vorübergehend an den Fliegerhorst Lagerlechfeld in den Süden des Landkreises umgezogen. Damit überbrückt das Taktische Luftwaffengeschwader bis Dezember die Zeit während des Neubaus einer Startbahn auf seiner Heimatbasis. Der Pressesprecher Ralf Schmitt verneint jedoch, dass die Neuburger etwas mit dem Foto zu tun haben, das über Bonstetten aufgenommen wurde: „Zu dieser Zeit war keiner unserer

    Das Spektakel war eine Übung

    Aufklärung bringt schließlich das Presse- und Informationszentrum der Luftwaffe. Deren Sprecher Oberstleutnant Thorsten Weber bestätigte, dass es sich bei der Übung um ein Luftbetankungsmanöver handelt: „Die Luftbetankung dient dazu, die Reichweite von Flugzeugen zu erhöhen. Sie müssen dann nicht landen und am Boden tanken, was Zeit kostet. Dieser Vorgang wird routinemäßig geübt, auch über der Bundesrepublik Deutschland.“ Möglich sei so etwas in speziell dafür vorgesehenen Lufträumen, die auch von Luftstreitkräften anderer Nationen genutzt werden können.

    Am Freitag waren vier F-16-Kampfflugzeuge in etwa 8500 Metern Höhe unterwegs. „Sie wurden durch ein vierstrahliges Tankflugzeug vom Typ KC-135 eines Nato-Partners betankt“, fügt Weber an. Das rund 40 Meter lange Flugzeug des Herstellers Boeing wird auch „Stratotanker“ genannt und wurde speziell für die US-Luftwaffe hergestellt. Tatsächlich handelte es sich bei dem Nato-Partner, wie unsere Zeitung erfuhr, um die US-amerikanische Luftwaffe. Welchen Hintergrund die Übung am Freitag hatte, dürfte das Geheimnis der US-Amerikaner bleiben.

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