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Kreis Augsburg: Bahn-Ausbau: Landrat Martin Sailer ist verärgert über die IHK

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Bahn-Ausbau: Landrat Martin Sailer ist verärgert über die IHK

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    Der Politiker kritisiert die Wirtschaftskammer und sieht die Region nicht berücksichtigt. Auch viele Bürgermeister geben einem Ausbau den Vorzug.
    Der Politiker kritisiert die Wirtschaftskammer und sieht die Region nicht berücksichtigt. Auch viele Bürgermeister geben einem Ausbau den Vorzug. Foto: Marcus Merk

    Landrat Martin Sailer ist nach dem Startschuss für die Planung zum Aus- oder Neubau der Bahnstrecke UlmAugsburg sauer auf die Industrie- und Handelskammer (IHK). Deren Hauptgeschäftsführer Peter Saalfrank hatte sich im Vorfeld für eine ergebnisoffene Herangehensweise ausgesprochen. Will heißen: Die Wirtschaftskammer will sich wie der

    Von vorneherein einen Teil der denkbaren Lösungen auszuschließen, wäre ein falscher Ansatz, meinte Saalfrank. Seine Begründung: „Weil man sonst am Ende möglicherweise ohne eine Variante dasteht, die den Anforderungen der Bahn gerecht wird.“

    Ein Ausbau ist zumindest für Dinkelscherben zwingend

    Sailer sieht in den Ausführungen die Belange der Region zwischen Augsburg und Ulm nicht berücksichtigt. Und: Wieso spreche die IHK für die Region? Sailer: „Um was geht es uns? Wir wollen künftig eine Verbesserung des Fern- und Nahverkehrs, die Haltepunkte an der Strecke benötigen dringend einen barrierefreien Ausbau der Bahnhöfe und den Anwohnern muss ein moderner Lärmschutz zur Verfügung gestellt werden.“ Der Bau der dritten Gleise sei zumindest bis Dinkelscherben zwingend für einen funktionierenden Nahverkehr. Sailer: „Dies hat für mich noch mehr Bedeutung, wenn schon heute bekannt ist, dass die Kapazitäten für Fern- und Nahverkehr künftig noch steigen werden. All diese Aspekte scheinen für die IHK offenbar keine Rolle zu spielen, anders kann ich mir die Stellungnahme der IHK nicht erklären“, so der Landrat in einer Pressemitteilung.

    Auch viele Bürgermeister entlang der Bahnlinie geben einem Ausbau der bestehenden Strecke den Vorzug. Sie haben Angst, abgeschnitten zu werden, wenn es zu einem kompletten Neubau kommen sollte. In Zusmarshausen an der A8 regt sich Kritik: Gemeinderat Hubert Kraus fordert die IHK auf, ihre virtuellen und utopischen Planspiele zu beenden und auf den Boden der Realität zurückzukommen.

    Günzburg muss eingebunden bleiben

    Nach der Kritik von Landrat Sailer teilte ein IHK-Sprecher mit, dass die Wirtschaftkammer für eine ergebnisoffene Trassensuche argumentiere, die selbstverständlich auch die Belange der Region berücksichtigen müsse. Im April 2016 hatte sich die IHK-Vollversammlung für eine deutliche Fahrzeitverkürzung zwischen Ulm und Augsburg durch eine wirtschaftlich sinnvolle Kombination aus Neu- und Ausbauabschnitten ausgesprochen. Es müsse sichergestellt sein, dass der ausgebaute Bahnhof in Günzburg über die Bestandsstrecke ins Fernverkehrsnetz eingebunden bleibe.

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