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Kreis Augsburg: Abriss: Gastwirtschaft in Biburg ist einsturzgerfährdet

Kreis Augsburg

Abriss: Gastwirtschaft in Biburg ist einsturzgerfährdet

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    Wegen Einsturzgefahr fordert das Landratsamt Augsburg den Abriss der Alten Post in Biburg.
    Wegen Einsturzgefahr fordert das Landratsamt Augsburg den Abriss der Alten Post in Biburg. Foto: Monika Hupka-Böttcher

    Schon Mitte des 15. Jahrhunderts stand einer der Vorgängerbauten der Gastwirtschaft Alte Post in Biburg an gleicher Stelle an der B10, so die Überlieferung. Später wurde das Anwesen dann für die Fürstlich Thurn und Taxissche Reit- und Fahrpost von Ulm Richtung Augsburg genutzt. Nach einem Brand im Jahre 1924 wurde das Gebäude dann auf den alten Fundamenten in seiner heutigen Form mit dem Treppengiebel wieder aufgebaut und war viele Jahre wieder eine Gaststätte. Doch demnächst schlägt wohl die letzte Stunde für das Haus: Wegen Einsturzgefahr hat das Landratsamt

    Das Gebäude steht nicht auf der Denkmalschutzliste

    Aus Sicherheitsgründen hat das Landratsamt Augsburg den Abriss des Gebäudes angeordnet. Wie Pressesprecherin Kerstin Zoch auf Anfrage mitteilt, stehe das Gebäude nicht auf der Denkmalschutzliste, und die Liste sei in der Regel sehr ausführlich. Auch Unterlagen zum genauen Alter des Gebäudes gebe es nicht, so Zoch.

    Doch das Büchlein „Diedorf – Geschichten aus der Geschichte“, worin Gustav Guisez den historischen Hintergrund der Alten Post in Biburg beschreibt, lässt die wechselvolle Geschichte des Bauwerks erahnen. Mehrere Vorgängerbauten standen wohl seit Mitte des 15. Jahrhunderts an dieser markanten Stelle in Biburg, prominente Reisende haben dort logiert. Immer wieder wurde auf den alten Fundamenten das jeweils neue Gebäude erbaut, zuletzt nach dem Brand 1924, wo im Jahr darauf das heutige Bauwerk mit dem markanten Treppengiebel errichtet wurde.

    Verbirgt das Gebäude einen Gewölbe-Bierkeller und unterirdischen Gang?

    Der geplante Abriss der Alten Post scheint nicht von allen Biburger Bürgern gutgeheißen zu werden. Einer, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, bedauert sehr, dass das „historische Gebäude“ abgebrochen werden soll. Der Biburger glaubt, dass sich in dem Gebäude eine „unterirdische uralte Brauerei und ein unterirdischer Gang“ befinden. Dass sich in dem Gebäude ein alter Gewölbe-Bierkeller verbirgt, wie er eben in früheren Zeiten bei Wirtschaften üblich war, kann Franz Fleiner bestätigen. In seiner Funktion als Feuerwehrmann war er vor vermutlich 30 Jahren bei einem Kellerbrand im Einsatz. „Da lag viel Gerümpel herum; es war schwer, überhaupt an den Brandherd heranzukommen“, erinnert sich

    Ein Sicherheitszaun schützt Passanten bereits vor herunterfallenden Mauerwerk

    Seit wohl 20 Jahren wird das Gebäude nicht mehr als Gastwirtschaft genutzt und verfällt mehr und mehr. Ein Biburger, der die Örtlichkeiten kennt, meint, dass das Bauwerk eigentlich nur noch vom wuchernden Efeu zusammengehalten werde. Und ein Nachbar sagt, dass man an manchen Stellen vom Keller bis zum Dach ungehindert durchschauen könne. Unterhalb des Giebels zieht sich gut sichtbar ein tiefer Riss bis ins erste Geschoss, Mauerteile sind abgebrochen, und auch seitlich sind große Brocken aus dem Mauerwerk herausgebrochen. Deshalb musste nun ein Sicherheitszaun aufgestellt werden, um Fußgänger parkende Fahrzeuge vor herabstürzenden Mauerteilen zu schützen. Demnächst soll das Bauwerk abgerissen werden.

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