Langsam, aber unaufhaltsam rückt das Ende der kleineren Bahnbrücke von Gabelbachergreut näher, für deren Erhalt die Einheimischen lange, aber letzten Endes vergeblich gekämpft haben. Denn in seiner jüngsten Sitzung hat der Bauausschuss des Zusmarshauser Marktgemeinderates den Investitionsplan beraten. In diesem sind der Abriss der beiden bestehenden Bahnbrücken und der Neubau der großen Brücke fest verankert.
Die nächsten Tage wird gerodet, dann wird noch heuer die neue Brücke zuerst gebaut, westlich neben der bestehenden Fünffeldbrücke. Ist die neue Brücke fertig im Jahr 2020, wird die alte abgerissen. Also zuerst Neubau, dann Abriss. Der Abbau der kleineren Bogenbrücke soll danach erfolgen. Verkehrsbehinderungen soll es vorerst keine geben.
Diskutiert wird über die Brücken schon seit fünf Jahren. Beide Bauwerke sind laut einem Gutachten so marode, dass sie nicht erhalten werden können. Die Hoffnung des Marktes, um die Investition herumzukommen, bis sie durch einen neuen Verlauf der Bahnstrecke zwischen Dinkelscherben und Ulm überflüssig würde, hat sich zerschlagen. Bislang ist noch nicht einmal ansatzweise ein Zeitpunkt dafür klar.
Für Neubau und Abbruch der Fünffeldbrücke in Gabelbachergreut sind knapp vier Millionen Euro veranschlagt. Dort genießen Brückenbauwerke nicht nur eine besondere Wertschätzung, weil sie die Überquerung der Bahngleise und Verbindungen gewährleisten. Seit im Zuge der Erneuerung vom Rat gleichzeitig beschlossen wurde, die kleinere, ebenso baufällige Bogenbrücke ersatzlos abzureißen, gilt das Thema im Zusser Ortsteil auch als emotional besetzt (wir berichteten). In einer Bürgerversammlung wurde sogar erzwungen, dass sich der Marktgemeinderat ein zweites Mal mit dem Thema befasste. Dort allerdings blieb die Mehrheit der Räte dabei: Die Brücke muss weg.
Allein die Entfernung des beliebten Verbindungsteils wird mit rund 100000 Euro veranschlagt. Zwar sei Bauherr der umfangreichen Aktionen die Gemeinde. „Allerdings will die Bahn selbst mit eine Überwachungsfunktion übernehmen“, erklärte Bürgermeister Bernhard Uhl.
Rund neun Millionen Euro für Baumaßnahmen will die Marktgemeinde in diesem Haushaltsjahr vorsehen. Voraussichtlich erst im April wird der Gemeinderat über den nächsten Etat entscheiden. In diesem sind nicht nur große Brocken wie der Brückenneubau enthalten, sondern auch kleinere Beträge. Darunter 20000 Euro für die Elektrifizierung von Turmuhr und Glockenanlage in Vallried.