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Königsbrunn: Jäger, der Hunde erschoss: "Ich habe doch selbst zwei Hunde..."

Königsbrunn

Jäger, der Hunde erschoss: "Ich habe doch selbst zwei Hunde..."

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    Die Entscheidung, die beiden Hunde in Königsbrunn zu erschießen, habe er sich nicht leicht gemacht, sagt der Jäger (nicht im Bild). Die beiden Tiere seien aber über Monate hinweg immer wieder unbeaufsichtigt durchs Revier gestreift und hätten gejagt. Ob die Tötung der Tiere gerechtfertigt war, prüft jetzt die Polizei.
    Die Entscheidung, die beiden Hunde in Königsbrunn zu erschießen, habe er sich nicht leicht gemacht, sagt der Jäger (nicht im Bild). Die beiden Tiere seien aber über Monate hinweg immer wieder unbeaufsichtigt durchs Revier gestreift und hätten gejagt. Ob die Tötung der Tiere gerechtfertigt war, prüft jetzt die Polizei. Foto: Frank Leonhardt, dpa (Symbolfoto)

    m Fall der beiden erschossenen Hunde in Königsbrunn hat sich nun der Jäger zu Wort gemeldet. Wichtig ist ihm die Feststellung, dass er sich die Entscheidung, die Hunde zu erschießen, keineswegs leicht gemacht hat. Im Gegenteil: Vor den Schüssen am 10. Juli habe er über Monate versucht, die Besitzerin dazu zu bewegen, besser auf ihre Tiere zu achten.

    „Ich habe selbst zwei Hunde und viele andere Tiere auf dem Anwesen. Es hat mir weh getan, auf die Hunde zu schießen“, sagt der Mann, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Doch andererseits seien die Hunde immer mehr zu einem Problem im Revier geworden und hätten nicht nur Wildtiere, sondern auch Spaziergänger und Reiter angegangen.

    Die Hunde Maja und Leni wurden von dem Jäger erschossen.
    Die Hunde Maja und Leni wurden von dem Jäger erschossen. Foto: Doris Lackner

    Er kenne die Besitzerin, sei sogar entfernt mit dem Partner der Frau verwandt. „Dass die Hunde sich nur ein paar hundert Meter vom Haus der Besitzerin entfernt haben, war vielleicht ganz am Anfang so“, sagt der Jäger. Die Hunde seien fast täglich unbeaufsichtigt herumgestreunt. Immer wieder habe er sie kilometerweit von dem Haus der Besitzerin entfernt angetroffen, teilweise sogar nachts. „Ich habe die Frau mehrfach darauf angesprochen, die Hunde nicht alleine laufen zu lassen“, sagt der Jäger. Dass die Hunde vom Kissinger Tierschutzverein waren, habe er nicht gewusst: „Sonst hätte ich auch die Mitglieder gebeten, auf die Frau einzuwirken.“

    Jäger: Hunde haben gejagt

    Bei ihren Ausflügen hätten die Tiere das Jagen wieder erlernt. Dadurch, dass die Hunde zu zweit unterwegs gewesen waren, seien sie schnell erfolgreich gewesen. Es häuften sich Funde von gewilderten Hasen und Rehen im Revier: „Bei einem Fall bin ich mir hundertprozentig sicher, dass einer der beiden Hunde von einer getöteten Rehgeiß weggelaufen ist.“ Zudem hätten die Tiere angefangen, Hunde anzugreifen, die mit Spaziergängern und Reitern unterwegs waren, und ihr Jagdrevier zu verteidigen: „Ich habe acht Zeugen benannt, die solche Vorfälle bestätigen können.“

    Er habe grundsätzlich kein Problem damit, wenn Hunde mal nicht auf ihren Besitzer hören und dann ein Wildtier jagen: „So etwas kommt vor. Ein Hund alleine erwischt aber nur selten einen Hasen. Aber bei den beiden hatte das System – einer treibt, einer fängt.“ Er habe die Tiere mehrfach beobachtet. Am Tag des Abschusses habe er gesehen, wie die Hunde eine Rehgeiß in ein Maisfeld jagten, herausgekommen seien sie mit einem Hasen im Maul. „Als sie mich gesehen haben, ließ der eine Hund den Hasen fallen und sie fingen wieder an zu jagen.“ Da habe er die Hunde erschossen. Es sei das erste Mal in 35 Jahren als Jäger gewesen, dass er einen Hund töten musste. Leid tue ihm, dass die Frau dabei war, als er einem Tier den Fangschuss gab: „Ich dachte, sie wären tot. Doch ein Hund hat noch geatmet, war aber nicht mehr zu retten.“

    Die Hundebesitzerin und der Kissinger Tierschutzverein hatten erklärt, dass die Tiere nicht gejagt hätten und der Jäger daher nicht hätte schießen dürfen. Sie haben den Mann angezeigt. Die Polizei prüft derzeit die Vorwürfe und vernimmt Zeugen. Die Ermittlungen werden noch einige Zeit dauern.

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