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Kloster Holzen: Was der Klostergasthof Holzen mit den Rolling Stones zu tun hat

Kloster Holzen

Was der Klostergasthof Holzen mit den Rolling Stones zu tun hat

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    Sie sorgen im Kloster Holzen für kulinarischen Genuss. Im Bild (von links) Tom Neubert, Christian Speetzen und Chefkoch David Uhse.
    Sie sorgen im Kloster Holzen für kulinarischen Genuss. Im Bild (von links) Tom Neubert, Christian Speetzen und Chefkoch David Uhse.

    Ob Mick Jagger von den Rolling Stones weiß, dass er seinen ehemals wichtigsten und langjährigen Berater im Kloster Holzen besuchen kann? Was es mit dieser musikalischen Verbindung auf sich hat – und was es rund um das Kloster Holzen noch alles zu entdecken (und zu erschmecken) gibt.

    Die Rocklegende Mick Jagger könnte im Kloster Holzen einen ehemaligen Bekannten besuchen.
    Die Rocklegende Mick Jagger könnte im Kloster Holzen einen ehemaligen Bekannten besuchen. Foto: Chris Pizzello, dpa (Symbolfoto)

    Auf dem alten Klosterfriedhof liegt Rupert Ludwig Ferdinand zu Loewenstein-Wertheim-Freudenberg begraben, der in England einfach „Prince Rupert Loewenstein“ genannt wurde und besser bekannt ist als „Rupie the Groupie“. Er war ein Bankier und der Finanzmanager der Rolling Stones. Man sagt, er hätte die Stones steinreich gemacht. „Rupies“ Mutter Bianca war eine geborene Treuberg.

    Dem Grafen von Treuberg gehörte bis 1927 das Kloster, das damals als Schloss geführt wurde. Heute erinnert der Zwiebelrostbraten in der Gaststätte an den „Graf Treuberg“ – er gehört zu den Lieblingsgerichten der Gäste. Hoch im Kurs steht auch das gebratene Forellenfilet mit Selleriepüree und Zucchinigemüse.

    Die Küche in Kloster Holzen setzt auf Lebensmittel aus der Region

    Das Forellenfilet mit Selleriepüree und Zucchinigemüse hat das Team des Kloster Holzen bei unserem Besuch gezaubert.
    Das Forellenfilet mit Selleriepüree und Zucchinigemüse hat das Team des Kloster Holzen bei unserem Besuch gezaubert. Foto: Marcus Merk

    Küchenchef David Huse hat es für die Topfgugger-Serie gewählt. Der Gastronomische Leiter Christian Speetzen setzt auf Lebensmittel aus der Region: „Bei uns gibt es Regionalität, die schmeckt und bezahlbar ist.“ Käse kommt von der in Nordendorf ansässigen Landkäserei Reißler, Fleisch von der Hofmetzgerei Zimmermann aus Gablingen und das Klosterbrot wird nach einem Rezept der Klosterschwestern vom Bioladen Hausmann in Ehingen gebacken. Geschäftsführer Philipp Flamm, der sich lieber als Gastgeber und nicht als CEO sieht und aus der Weinregion Freiburg stammt, liegen deutsche Weine sehr am Herzen.

    Kräutergarten mit über 70 verschiedenen Kräutern in Holzen

    Auf dem Rundweg zeigt Flamm den herrlich duftenden Kräutergarten mit über 70 verschiedenen Kräutern. Von Tee- und Heilkräuter über Wohlfühlkräuter und Genusskräuter ist hier alles vertreten. Diese werden von Küchenchef David Huse und seinem Stellvertreter Tom Neubert täglich mit verarbeitet. „Ob weißer Schokoladenbrownie mit Sauerampfer und Apfelsorbert oder Fleischküchle mit einer Pilz-Kräuter-Mischung, wir verwenden stets so viel wie möglich von unseren eigenen Produkten“, sagt Huse. Dazu zählen Honig aus der Imkerei Holzen, Marmeladen und Säfte vom heimischen Obst, Liköre sowie Öle mit Kräutern.

    So gelingt das gebratene Forellenfilet mit Selleriepüree und Zucchinigemüse

    Zutaten (für vier Personen) Für das gebratene Forellenfilet werden benötigt: 4 Forellenfilets á 160 g, 80 g Butter, eine Scheibe Zitrone, Thymian, Salz und Pfeffer.

    Für das Zucchinigemüse: ein bis zwei Stück Zucchini (ca. 300 g), Salz, Pfeffer, Muskat und Olivenöl.

    Für das Selleriepüree: 500 g Knollensellerie, 50 ml Sahne, Salz, Pfeffer, ein Stück Zitrone und etwas braune Butter.

    Zubereitung Den Sellerie waschen, schälen und in walnussgroße Stücke schneiden. Die Selleriestücke mit der Sahne in einem Topf weich kochen. Den gegarten Sellerie mit einem kleinen Teil der Sahne pürieren. Je nach Konsistenz nach und nach noch etwas Sahne dazu geben. Anschließend mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft und brauner Butter abschmecken. Die Zucchini in Würfel schneiden und in einer Pfanne in Olivenöl anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Forellenfilets würzen und in Butter langsam auf der Haut anbraten. Kurz bevor die Forelle gar ist, Thymian und Zitronensaft dazu geben. Forellenfilets drehen und anrichten. Auf dem Teller die restliche Butter aus der Pfanne über die Forellenfilets geben.

    Das Kloster Holzen ist Zentrum für Gäste aller Art und das Motto „Zwischen Himmel und Erde“ könnte nicht besser gewählt sein. Pilger, Tagungsgäste, Hochzeitsgesellschaften, Ruhesuchende, Ausflügler, Sportler und Einheimische kommen hierher. Die beiden Türme der ehemaligen Wallfahrtskirche Johannes der Täufer ragen vom Karlsberg weit ins Land des Naturparks Augsburg-Westliche Wälder. Die Geschichte der einstigen Benediktinerinnen-Abtei reicht Jahrhunderte zurück bis zum Jahr 1150. Geschäftsführer Philipp Flamm kann viel zur Historie der denkmalgeschützten Klosteranlage erzählen, die seit 1927 als Heim für Menschen mit Behinderungen durch die St. Josefskongregation Ursberg gilt und heute dem Dominikus-Ringeisen-Werk gehört.

    Das Konventgebäude in Holzen wurde 2010 zum Hotel umgebaut

    Das Konventgebäude wurde erst 2010 zum Hotel umgebaut. „Bei uns ist jeder willkommen. Schickimicki gibt es hier nicht“, sagt Flamm. Der Klostergasthof ist an Wochenenden oftmals aufgrund der rund 80 Hochzeiten im Jahr belegt. „Die Gäste sind manchmal enttäuscht, wenn die Gaststätte besetzt ist“, weiß der Gastgeber. Doch dann stehen, sofern es möglich ist, das Restaurant „Hildegard“ im Hotel und die Hotelbar zur Verfügung. „Da sind auch Radfahrer in Radlerhosen gern gesehen“, sagt der Hotelier. Jeder soll sich wohlfühlen und keine Hemmschwelle haben.

    Klostergasthof Holzen: Wichtiges in Kürze

    Anschrift Klosterstraße 1, 86695 Allmannshofen

    Öffnungszeiten April bis Oktober von Montag bis Freitag 15 bis 23 Uhr (warme Küche von 17.30 bis 21.30 Uhr), Samstag und Sonntag von 11.30 bis 23 Uhr (warme Küche von 11.30 bis 14 Uhr sowie von 17.30 bis 21.30 Uhr): von November bis März von Montag bis Samstag von 17.30 bis 23 Uhr (warme Küche: 17.30 bis 21.30 Uhr), sonntags von 11.30 bis 23 Uhr (warme Küche: 11.30 bis 14 Uhr und 17.30 bis 21.30 Uhr, Reservierung empfohlen, Biergarten je nach Wetter.

    Barrierefreiheit Die gesamte Anlage ist barrierefrei.

    Sitzplätze 130 Plätze im Gasthof, 110 im Biergarten, Restaurant im Hotel bis zu 100 Plätze.

    Speisekarte Allergene und Unverträglichkeiten sind ausführlich deklariert, Tageskarte, Saisonale Karte, Steak, Fisch, Fleisch und vegane Gerichte.

    Kinderfreundlichkeit Eigene Speisekarte für Kinder mit der Biene Betta, Malsachen, Spielzeugkiste (nicht während Corona), Wickelmöglichkeit, Hochstühle, Streichelzoo, Lehrbienen.

    Anfahrt Das Kloster Holzen liegt mit dem Auto fünf Minuten von der B 2 entfernt. Wer mit dem Zug dorthin kommt, steigt in Nordendorf aus und läuft gut eine halbe Stunde zum Kloster.

    Die Wege rund um das Kloster und zum Kloster sind vielfältig

    Bei schönem Wetter gibt es stets die Möglichkeit, im Biergarten zu verweilen oder einen Spaziergang durch den Klostergarten zu genießen. Dort gibt es eine eigene Wiese mit vielen Liebes-Bäumchen, die von den Brautpaaren gepflanzt wurden. Kinder können das Lehrbienenhaus erkunden sowie den umliegenden Waldlehrpfad. Das Tiergehege mit Eseln, Ziegen, Hasen und Kamerunschafen wird von den dort lebenden Menschen mit Behinderung gepflegt. Die Tiere sind zutraulich und freuen sich über einen Besuch am Zaun.

    Die Wege rund um das Kloster und zum Kloster sind vielfältig. Sowohl die Romantische Straße, die Lauschtour Bayerisch Schwaben, der Radweg „Via Claudia Augusta“ und die 7-Schwaben-Tour sowie der Jakobusweg führen hier vorbei. Ein Besuch in der barocken Kirche ist Pflicht, die Lourdesgrotte liegt idyllisch am Waldweg und die Loreto-Kapelle ist an der Südseite des Klosters.

    Weitere Teile unserer "Topfgugger"-Serie finden Sie hier:

    Der Schwarze Reiter in Horgau lockt Gäste aus der ganzen Welt an

    Gersthofer Peterhof: Seit über 300 Jahren bei Ausflüglern beliebt

    Schon vor 600 Jahren wurden im Gasthof Adler Speisen serviert

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