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Langweid: Katzenhilfe Langweid braucht in der Corona-Krise selbst Hilfe

Langweid

Katzenhilfe Langweid braucht in der Corona-Krise selbst Hilfe

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    Die Katzenhilfe Langweid kümmert sich nicht nur um Katzen - auch andere Tiere nimmt die Gruppe unter ihre Fittiche.
    Die Katzenhilfe Langweid kümmert sich nicht nur um Katzen - auch andere Tiere nimmt die Gruppe unter ihre Fittiche. Foto: Ina Fassbender, dpa-tmn (Symbolbild)

    Keine Möglichkeit, Tiere zu vermitteln und wenig Chancen, an dringend notwendige Spenden zu kommen – die Corona-Krise ist auch Krisenzeit für die Katzenhilfe Langweid.

    Vereinsvorsitzende Birgit Miller bestreitet zu normalen Zeiten mit 20 Helfern die Versorgung von Pflege- und Futterstellen und kümmert sich gleichzeitig um Notfälle. „Doch viele unserer Helfer sind in Pflegeberufen, im Rettungsdienst oder im Labor tätig, die arbeiten alle schon am Anschlag.“ Offiziell zuständig und beauftragt ist die Katzenhilfe mit der Tiernothilfe für die Gemeinden Langweid und Gablingen. Hilferufe kommen aber auch aus Augsburg und der gesamten Region, so Miller.

    Hilfe bekommen in Langweid nicht nur Katzen

    Der Vereinsname lässt zwar vermuten, dass sich das Hilfsangebot nur an Samtpfoten wendet, doch das ist schon lange nicht mehr so. Herrenlose Hunde werden versorgt, Tipps und Unterstützung gibt es für Tierfreunde, die kranke oder verunfallte Tiere finden. Das sind bei Weitem nicht nur Haustiere: Auch der verunglückten Elster und dem humpelnden Igel wird wieder auf die Beine geholfen.

    Der kleine Findling Harry wurde gut versorgt und genießt ein Schläfchen auf seiner Tarndecke.
    Der kleine Findling Harry wurde gut versorgt und genießt ein Schläfchen auf seiner Tarndecke. Foto: Miller

    Wenn einem Tier aber nicht mehr zu helfen ist, wird alles unternommen, um den Besitzer zu finden. Mit dem traurigen Wissen, was passiert ist, lebt es sich besser als mit langer Ungewissheit, ist Miller überzeugt.

    Dass die Tierfreunde gut zu tun haben, zeigen die Zahlen des vergangenen Jahres. Es wurden 102 Katzen gefunden, nur die Hälfte davon war vermisst gemeldet und konnte ihren Besitzern zurückgebracht werden. Von den zehn bellenden Fundtieren freuten sich neun Besitzer darüber, ihren Liebling wieder abholen zu können. Der zehnte Hund war wohl ausgesetzt worden.

    Tierfreunde Langweid: Manche Tiere müssen operiert werden

    Viele Tiere werden verwahrlost oder verletzt gefunden und müssen vom Tierarzt nicht nur untersucht, sondern teilweise operiert und aufwendig versorgt werden. Erst wenn sie wieder fit und ganz gesund sind, kann der Umzug von der Pflegestelle in ein neues Zuhause geplant werden. Allein an Behandlungskosten mussten im letzten Jahr 21.000 Euro aufgebracht werden. Für den Verein ist das immer wieder ein finanzieller Kraftakt.

    Tierpensionen: Tipps vom Deutschen Tierschutzbund

    Personal Nach Angaben des Deutsches Tierschutzbundes ist es wichtig, dass der Betreiber der Pension über einen Sachkundenachweis verfügt, wie ihn Paragraf 11 des Tierschutzgesetzes fordert. Bestenfalls haben die Mitarbeiter eine Ausbildung als geprüfte Tierpfleger.

    Hunde In der Pension sollten Hunde nicht in Einzelboxen gehalten werden, sondern einen freien Auslauf haben. Ein Gruppenauslauf ist ideal, noch besser, wenn die Tiere gemeinsam zum Spazierengehen ausgeführt werden.

    Katzen Die Tiere sind sehr ortsgebunden und bleiben am liebsten in ihrer vertrauten Umgebung. Es muss in der Pension ausreichend Rückzugsmöglichkeiten und Schlafplätze geben.

    Kleine Heimtiere Sie sollten im Idealfall in ein eigenes Gehege und nur mit ihren gewohnten Sozialpartnern zur Betreuung abgegeben werden. Kleine Heimtiere dürfen nie mit Hunden oder Katzen in einem Raum betreut werden. Tag- und nachtaktive Tiere müssen getrennt werden.

    Vögel Besitzer sollten vorab mit der Pension abklären, ob sich die Betreuer mit der Vogelart auskennen und ob ein Freiflug in einem offenen Gehege für die Tiere möglich ist.

    Um einigermaßen kostendeckend arbeiten zu können, unternehmen die Mitglieder der Katzenhilfe so einiges. Die Beiträge der beiden Gemeinden bilden eine finanzielle Basis. Sachspenden werden auf Flohmärkten verkauft, per Handzettel wird um private Spenden gebeten. Das fällt durch die Kontaktsperre gerade flach. „Auch Firmen möchten wir aktuell nicht mit Anschreiben belästigen, denn die Unternehmen haben gerade genug eigene Sorgen.“

    Deshalb sind für Miller die Spendenboxen in Geschäften eine wichtige Hilfe. Beim Edeka-Markt in Langweid und bei Fressnapf in Meitingen stehen Boxen, in denen Futterspenden abgelegt werden können. Beim Rewe-Markt in Stettenhofen können Kunden Leergutbons für den Futterkauf spenden.

    Sechs Futterstellen für die Katzen

    An sechs Futterstellen werden damit verwilderte Katzen versorgt. Dort können sie leichter eingefangen und dann kastriert werden. Auch wenn die Tiere oft zu verwildert für eine Vermittlung sind, wird so die unkontrollierte Vermehrung gestoppt, und hungern müssen die wild lebenden Tiere auch nicht.

    Wer sich über die Arbeit der Katzenhilfe informieren und den Tierfreunden vielleicht helfen möchte, findet Informationen unter auf der Internetseite der Gruppe.

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