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Kabarett: Mannomann, was für ein Weib

Kabarett

Mannomann, was für ein Weib

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    Lizzy Aumeier unterhielt ihr Publikum in Wörleschwang bestens.
    Lizzy Aumeier unterhielt ihr Publikum in Wörleschwang bestens. Foto: Michaela Krämer

    Lizzy Aumeier hat’s einfach drauf, wenn sie mit ihren nicht immer jugendfreien, aber sehr unterhaltsamen Wortwitzen und einer gehörigen Portion Selbstironie im Geschlechterkampf ordentlich auf den Putz haut. „Wenn mich mein Mann nervt, zieh ich mich aus, stell mich vor den Spiegel und denke mir: Das gönn ich ihm.“ So was sitzt. Sie macht eben keinen Hehl daraus, dass sie ein bisschen mehr auf den Rippen hat. „Schokolade ist keine Lösung“, hatte der Hausarzt zu ihr gesagt. „Apfel aber auch nicht“, kontert Lizzy. „Wozu brauche ich einen Schrittzähler, wenn ich doch einen Bewegungsmelder habe?“

    Das Altwerden, neben Sex ein beliebtes Thema der Kabarettistin, sei „ned schee, da pfeift dir keiner mehr nach“. Und irgendein Körperteil wolle ohnehin bald wieder zum Arzt. Frech und freizügig setzt die Entertainerin ihre Körpermasse ein. „Ich bin nicht dick. Ich gehöre zu denen, die beim Kettenkarussell etwas mehr nach außen fliegen.“

    Hauptsächlich Frauen seien es, die zur Vorstellung „Wie jetzt“ nach Wörleschwang gekommen sind, stellt sie amüsiert fest. Doch Pech für die Männer. Sie werden gleich mehrmals ins Programm einbezogen. „Ältere Männer haben beim Sex immer Angst, dass es das letzte Mal ist.“ Das kommt bei den Frauen an.

    Auch die Politiker bekommen ganz gehörig ihr Fett ab. Sie drischt auf Merkel, Spahn, Scheuer und Pegida, Erdogan und die Rechten ein. „Che Guevara hat am gleichen Tag Geburtstag wie Donald Trump, aber nur einer wurde erschossen.“ Pointenreich ist das Programm, hat aber hintersinnige Momente, die kurzes Nachdenken verlangen.

    Musikalisch begleitet wird die 55-jährige Künstlerin von ihrer Bühnenpartnerin Svetlana Klimova, einer ukrainischen Pianistin und Violinistin und ehemaligen Konzertmeisterin der Moskauer Symphoniker. Doch was wäre ein Auftritt ohne ihren Mann Andreas, der beim Song „Kasperle for President“ beim Refrain in verschiedene Rollen schlüpft. Am Ende darf er wieder auf die Bühne, jeder frotzelt über den anderen, und beide zusammen tanzen den „Puppenporno“. (kräm)

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