Im Pass des Landfrauen- chors Augsburg steht Diedorf als Geburtsort, und somit war es für die derzeit 31 Mitglieder aus allen Teilen des Landkreises keine Frage, wo sie ihr 25-jähriges Jubiläum feiern wollten. Und so begannen ihre Feierlichkeiten mit der musikalischen Umrahmung des Sonntagsgottesdienstes der Kirche Herz Mariä.
Dafür hatten sie sich Lieder aus der Stehle-Messe sowie der Haydn-Messe ausgesucht. „Beide Messen gefallen uns sehr gut, so haben wir gemischt, um von beiden an diesem besonderen Tag etwas zu haben“, erklärte die Leitern des Landfrauenchors, Thekla Braun. Zum Ausgang der Messe sangen die Sängerinnen, alle Marienverehrerinnen, „Rosen für Maria“. Die Gottesdienstbesucher dankten für die berührende Umrahmung der Messe mit herzlichem Applaus.
Draußen vor der Kirche gab es anschließend einhellig viel Lob über die wunderschöne Gestaltung der Messe. Wer allerdings noch mehr von den Damen des Chors hören wollte, der war zur anschließenden höchst launigen Feier in den Pfarrsaal eingeladen. Thekla Braun blickte nochmals an den Beginn vor 25 Jahren zurück und freute sich über das Kommen zahlreicher Chöre, insbesondere aber über eine Abordnung des Unterallgäuer Bäuerinnenchors, ihrem Patenverein. Deren damalige Vorsitzende, Leni Lampert, hatte ihnen begeistert Schützenhilfe gegeben, sodass sich umgehend 35 Bäuerinnen angemeldet hatten, die im Wirtssaal des Millerwirts in Diedorf ihre erste Singstunde abhielten. „Verliert nie die Freude am Singen und bemüht euch auch um neue Sängerinnen. Manchmal entdeckt man unerwartete Talente“, rief Thekla Braun ihre Mitsängerinnen auf, sich um Nachwuchs zu bemühen, damit der Chor lebendig bleibt.
Ehrenvorsitzende und Gründungsmitglied Anni Fries konnte es kaum glauben, dass seit der ersten gemeinsamen Singstunde am 5. Mai 1994 schon 25 Jahre vergangen sind. Noten für drei Lieder habe man sich damals vom heutigen Patenverein erbettelt. Insbesondere das Lied „Ja, das Singen verschönt unser Leben“, wurde zu einem Lieblingslied des Chores. Seit diesem Beginn hat der Chor sich selbst und vielen Zuhörern bei zahlreichen Auftritten große Freude bereitet.
Freundschaft und Geselligkeit standen in alle den Jahren immer im Vordergrund. Es wurde gemeinsam gefeiert, und unvergessene wurden Fahrten unternommen. Gerne erinnerte Fries an die Fahrt nach Berlin, als sie im Bundestag in ihren schönen Trachtengewändern von der Presse fotografiert wurden und schließlich bayernweit auf Titelblättern erschienen, oder an den Dank einer Messebesucherin in der Wieskirche, die durch ihren Gesang und ihr Auftreten so berührt war, dass sie ihr heimlich 1000 Euro in die Hand gesteckt hatte.
Großen Respekt vor der Leistung der Chorsängerinnen bezeugte auch Landrat Martin Sailer. „Sie haben am Tag schon genug um die Ohren, schön, dass Sie sich noch begeistern lassen sich ehrenamtlich einzubringen, das ist keine Selbstverständlichkeit“, lobte er.
Allen war bewusst, dass das gelungene Auftreten eines Chors nicht vom Himmel fällt, sondern dahinter harte Arbeit eines jeden Einzelnen steckt. Besonders geehrt wurden anschließend diejenigen Sängerinnen, die vom ersten Tag an dabei waren, von Kreisbäuerin Andrea Maier und der Chorbeauftragten Anett Jung, mit einer silbernen Anstecknadel in Form eines Blattes. „Schenk der Seele einen Sonntag“, sang der Landfrauenchor zum Schluss. (jkw)