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Jubiläum: Die Milcherzeuger blicken zuversichtlich in die Zukunft

Jubiläum

Die Milcherzeuger blicken zuversichtlich in die Zukunft

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    Bei den Milcherzeugern Augsburg West begrüßte Reinhold Mayer (rechts) Gerd Sonnleitner.
    Bei den Milcherzeugern Augsburg West begrüßte Reinhold Mayer (rechts) Gerd Sonnleitner. Foto: Michael Hochgemuth

    Diedorf-Biburg Stabil und positiv sieht Bauernverbandspräsident Gerd Sonnleitner die aktuelle Marktlage der Milchwirtschaft – zumal 2011 der Preis pro Kilogramm in Bayern nochmals um vier Cent auf 36 Cent netto zugelegt hat. Und diese Einschätzung teilen trotz etlicher sich abzeichnender (europa-)politischer Probleme auch die Betroffenen, also die landwirtschaftlichen Betriebe und die Molkereien, wie beim Jubiläum zum 20-jährigen Bestehen der Milcherzeugung Augsburg West in Biburg am Freitagabend deutlich wurde.

    Sonnleitner widersprach auch den jüngsten Meldungen, wonach beim Milchpreis eine neue Katastrophe wie 2009 bevorstehe. Dies sei aus Erzeugersicht nicht zu befürchten und könne nur als „Katastrophengeschwätz“ bewertet werden.

    Einheitliche Milchkaufverträge zwischen Landwirten und Molkereien anstelle einer Vielzahl von Einzelvereinbarungen mit unterschiedlichen Preisen und Laufzeiten – das war das verständliche Anliegen auch der Milcherzeuger im Raum Augsburg.

    „Premium-Produkte“ aus Bayern im Ausland ein Renner

    Und so schloss man sich vor 20 Jahren der Milcherzeugungsgemeinschaft Bayern an (MeG) und gründete die Gruppe Augsburg West. Am Anfang stand eine Demo vor einer großen Molkerei, rief der ehemalige Direktor des Schwäbischen Bauernverbands Franz Seitz den knapp 200 Teilnehmern beim Jubiläumsfest in Erinnerung.

    Und das Demonstrieren zeigte Erfolg. Die Molkerei gab schließlich zur Zufriedenheit der Landwirte nach. Für Seitz ein Beweis für die Existenzberechtigung der MeG, die zwar nicht den Markt machen könne, aber dafür sorge, dass man sich geschickt im Markt bewege. Die Entwicklung der Milchwirtschaft ist laut Sonnleitner eine Erfolgsstory, auf die man stolz sein dürfe. Die Zeiten der Überproduktion und Nichtabsetzbarkeit der Milch seien ebenso Vergangenheit wie die Zeiten fehlender Konkurrenzfähigkeit gegenüber dem Ausland. Sonnleitner: „Überall sinkt die Milchproduktion, bei uns steigt sie weiter“. Und die „Premium-Produkte“ made in Bavaria, Milch, Käse und auch Fleisch, seien im europäischen Ausland, vor allem in Italien der Renner – bei 1,9 Milliarden Euro liege derzeit der Exportwert agrarwirtschaftlicher Güter allein nach

    Ausruhen kommt für den BBV-Präsidenten dennoch nicht in Frage. Künftig gehe es vermehrt darum, Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Und so plädierte Sonnleitner schließlich auch für Tage des offenen Hofs, der offenen Ställe. Viel Werbung für die MeG macht seit langem ehrenamtlich der Schauspieler Ottfried Fischer, selber Sohn eines Milchbauern. Deshalb war das Bedauern der Teilnehmer groß, als feststand, dass dieser krankheitsbedingt absagen musste. Allein der Titel seines angekündigten Festvortrags: „Verdammt – bleibt einig“ hatte Brisanz und gewohnt tiefsinnige Launigkeit versprochen.

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