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Internet: Mit der Maus von Haus zu Haus spazieren

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Mit der Maus von Haus zu Haus spazieren

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    Die Übersichtskarte: In den blauen Bereichen ist „Streetside“ derzeit möglich. In den kommenden Monaten sollen aber noch weitere Gebiete dazukommen und die blauen Gebiete größer werden.
    Die Übersichtskarte: In den blauen Bereichen ist „Streetside“ derzeit möglich. In den kommenden Monaten sollen aber noch weitere Gebiete dazukommen und die blauen Gebiete größer werden.

    Von Florian Eisele

    Landkreis Augsburg Wer Lust hat, durch Stadtbergen zu spazieren oder in den Straßen von Hirblingen vorbei zuschauen, kann das ab sofort tun. Und zwar zu jeder Tages- und Nachtzeit. Für den Kartendienst „Streetside“ von Bing, der Internetsuchmaschine des Elektronikriesen Microsoft, sind auch große Teile des Landkreises abfotografiert worden. Neben den größeren Orten wie Gersthofen,

    Ähnlich wie beim Konkurrenten Google ist es auch bei „Streetside“ möglich, die Umgebung in 3D-Perspektive zu erkunden. Während

    In den kommenden zwei Monaten sollen die Fotos komplett da sein

    Derzeit ist an manchen Stellen, etwa in Diedorf oder Neusäß, statt der dynamischen Kartenansicht noch eine blau-graue Fläche zu sehen. Hier sind die Fotos zwar bereits aufgenommen, aber noch nicht hochgeladen worden. „Wir arbeiten daran, die Bilder einzustellen – derzeit kommt jeden Tag etwas Neues dazu“, sagt Thomas Baumgärtner von Microsoft. Schließlich müssten Autokennzeichen und die Gesichter von Menschen ebenso unkenntlich gemacht werden wie die Häuser von Personen, die vorab Einspruch gegen die Fotos eingelegt haben.

    Diese Arbeit soll innerhalb den nächsten zwei Monaten abgeschlossen sein. Weil derzeit noch viele Gebiete nicht verfügbar sind, verzichtete Microsoft auch auf eine große Werbekampagne. Stattdessen startete das Unternehmen den Service nun, ohne ausführlich darauf hinzuweisen. Der Großraum Augsburg ist dabei eine Testregion.

    Einige Bürgermeister sehen den Dienst kritisch. „Ich habe prinzipiell nichts gegen so eine Sache – allerdings sollten unsere Einwände berücksichtigt sein“, sagte Stadtbergens Bürgermeister Paul Metz (CSU). Wie viele andere Kommunen, etwa Gersthofen, legte auch Stadtbergen einen Vorabeinspruch dagegen ein, dass öffentliche Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen unkenntlich gemacht werden müssten. „Wenn man online aber immer noch die Spielgeräte sehen kann, ärgert mich das.“ Auch Diedorfs Bürgermeister Otto Völk sieht „Streetside“ kritisch: „Ob man das in kleinen Orten wie Biburg hätte machen müssen, ist fraglich.“

    Kritik kommt auch vom Kreisverband der Grünen in Augsburg. Manfred Brill ist einer der drei Vorsitzenden und stört sich an der Informationspolitik von Microsoft. Dass lediglich auf der Bing-Homepage darüber informiert wurde, dass im Sommer die Fotos gemacht wurden, hält Brill „für einen Witz“. Die Möglichkeit, das Wohnhaus im Nachhinein unkenntlich machen zu lassen, genügt ihm nicht: „Ein gepixeltes Haus lockt erst recht an.“ Bernhard Heimann, der Leiter der Polizei in Zusmarshausen, sieht die Gefahr durch Einbrecher, die sich vorab über ein Objekt informieren möchten, nicht so groß. Schließlich sind die Fotos schon über ein halbes Jahr alt. „Interessanter ist es für diese Leute, ob jemand zuhause ist oder nicht.“ "Kommentar

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