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Horgau: Wird der Parkplatz in Horgau jetzt zum Schrottplatz?

Horgau

Wird der Parkplatz in Horgau jetzt zum Schrottplatz?

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    Seit einer Woche steht ein neues Schrottauto auf dem Parkplatz – ein silberfarbener Mercedes A-Klasse.
    Seit einer Woche steht ein neues Schrottauto auf dem Parkplatz – ein silberfarbener Mercedes A-Klasse. Foto: Marcus Merk

    Tagsüber ist auf dem Parkplatz nahe des ehemaligen Horgauer Bahnhofs immer etwas los: Handwerker machen dort Mittagspause, Geschäftsleute nutzen ihn für ein Telefonat oder um kurz Luft zu schnappen. Sportler und Naturfreunde stellen dort das Auto ab, um auf den Weldenbahn-Radweg zu kommen. Nachts wird der öffentliche Grund auch anders genutzt: Immer wieder werden dort Schrottautos illegal abgestellt. Aus den Augen, aus dem Sinn: Innerhalb von wenigen Wochen waren es zuletzt zwei Wracks. Besonders auffällig war ein VW-Bus, der Nacht für Nacht sein Aussehen veränderte.

    Als ein Unbekannter den Wagen im südlichen Bereich des Parkplatzes abgestellt hatte, war er noch verschlossen. Dann wurde er eines Tages aufgebrochen. Unbekannte nutzten den hinteren Teil als Müllablage, die immer größer wurde. Offenbar schlief auch jemand in dem VW-Bus.

    Alle Räder abmontiert und mitgenommen

    Eines Tages war er auf Betonsteinen aufgebockt – jemand hatte die vier Räder abmontiert und mitgenommen. Dann ließ der Landkreis als Straßenbaulastträger, der für den kleinen Parkplatz gegenüber des Casino-Clubs zuständig ist, das Wrack abtransportieren. Die Kosten für den Steuerzahler: Der Aufwand der beteiligten Behörden für den Verwaltungsakt und die Gebühr, die der Schrotthändler verlangt. Die richte sich unter anderem nach dem Anfahrtsweg, erklärt Daniel Bachmann vom Autoverwerter AVL in Lechhausen.

    Seit einer Woche steht ein neues Schrottauto auf dem Parkplatz – ein silberfarbener Mercedes A-Klasse. Die Heckscheibe, ebenso wurde ein Schweinwerfer ausgebaut. Der Halter wurde bereits von der Polizei angemahnt. Sie hat einen großen roten Punkt auf die Windschutzscheibe geklebt.

    Ein Fall für die Schrottpresse

    Der Halter oder Eigentümer wird aufgefordert, das verbotswidrig abgestellte Fahrzeug unverzüglich, jedoch spätestens bis 18. April zu entfernen. Andernfalls wird der Wagen „sichergestellt und verwertet“. Was heißt: Das Wrack wird zu Abfall und dann ein Fall für die Schrottpresse. „Meistens sind solche Autos beschädigt und unbrauchbar. Da lässt sich nichts mehr daraus machen“, sagt Verwerter Daniel Bachmann.

    Auf dem Aufkleber werden auch die drastischen Folgen geschildert: Wer Abfälle wild „behandelt, lagert oder ablagert“, muss mit einer Geldbuße von bis zu 100000 Euro rechnen. In jeden Fall werden die Kosten für die Beseitigung in Rechnung gestellt. Dazu kommt das Bußgeld der Ordnungswidrigkeit für das nicht zugelassene Fahrzeug auf öffentlichem Verkehrsgrund – 60 Euro und ein Punkt.

    Wenig Chancen bei ausländischen Autos

    Um Kosten in Rechnung zu stellen muss erst einmal herausgefunden werden, wer der letzte Halter oder Eigentümer war. Eine schwierige Aufgabe: Denn selten sind noch die Kennzeichen montiert. Auch die grüne Plakette, die einen Rückschluss möglich machen würde, fehlt. Und ältere Modelle habe noch keine Fahrzeugidentifikationsnummer, die an der Windschutzscheibe abzulesen ist. Es ist ein Kreuz mit dem Schrott auf vier Rädern. „Wenn der Wagen zum Beispiel aus Rumänien stammt, dann gibt es wenig Chancen“, sagt Werner Reschke von der Straßenverkehrsbehörde am Landratsamt Augsburg.

    Im vergangenen Jahr verzeichnete die Polizei fast 300 Bußgeld-Fälle im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord. Dazu gehören die Stadt Augsburg und die Landkreise Aichach-Friedberg, Augsburg, Dillingen sowie Donau-Ries. Die Zahlen für das Augsburger Land sind im Vergleich auf die Größe und die Einwohner eher gering: 29 Mal wurden 2018 Bußgeldbescheide ausgestellt, die meisten davon übrigens im südlichen Landkreis Augsburg.

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