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Horgau: Tunnel und Bahnhöfe: Horgau berät über Bahnstrecke Ulm-Augsburg

Horgau

Tunnel und Bahnhöfe: Horgau berät über Bahnstrecke Ulm-Augsburg

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    Die künftige Bahntrasse zwischen Augsburg und Ulm bleibt auch in Horgau in der Diskussion.
    Die künftige Bahntrasse zwischen Augsburg und Ulm bleibt auch in Horgau in der Diskussion. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Die Streckenführung der Bahn zwischen Ulm und Augsburg bleibt auch in Horgau Thema. Etliche Kommunalpolitiker aus Schwaben befürchten, dass durch den Ausbau der Hochgeschwindigkeitsstrecke der Regionalverkehr abgehängt werden könnte. Sie verlangen daher einen Ausbau der bestehenden, mehr als 160 Jahre alten Strecke. Andere befürworten den Bau einer komplett neuen Trasse parallel zur Autobahn 8 (München-Stuttgart). Die Bahn hatte vier in Betracht kommende Trassenalternativen (von kaum Widerständen bis hin zu sehr hohen Widerständen) untersucht. Jetzt hat Markus Baumann, Leiter des Bahnprojekts

    26 statt 43 Minuten von Ulm nach Augsburg

    Zur Erinnerung: Bislang sind auf der Strecke Ulm-Augsburg der schnelle Fernverkehr sowie der langsamere Nah- und Güterverkehr auf denselben Gleisen unterwegs. Um künftig eine Verkürzung der Fahrzeit von heute 41 bis 43 auf künftig 26 Minuten zu erreichen, soll der größere Teil der Strecke für Züge mit bis zu 300 Stundenkilometern neu gebaut werden. Mit einem Ausbau der Bestandsstrecke alleine wäre dieses Fahrzeitziel nicht erreichbar. Eine Strecke, die durchgehend an der Autobahn entlangführt, gibt es nicht. Mindestens im Bereich Zusmarshausen weichen die beiden "autobahnnahen" Varianten von der A8 ab und umfahren den Ort entweder weit nördlich oder südlich.

    Die Neubaustrecke soll güterzugtauglich sein und deshalb mit geringen Steigungen auskommen. Darum werden alle vier möglichen Varianten voraussichtlich teilweise Tunnelstrecken erfordern. "Dort, wo es Neubauabschnitte geben wird, wird es voraussichtlich auch Tunnelanteile geben", so Baumann. Der Fernverkehr hält weiterhin am Bahnhof Günzburg und soll gestärkt werden.

    Gemeinderat möchte weite Teile der Strecke in Tunneln verlaufen lassen

    Der Wunsch der Gemeinderäte in Horgau ist es, weite Teile der Neubaustrecken in Tunneln verlaufen zu lassen. Damit ließen sich die Höhenunterschiede besser ausgleichen, hieß es. Gleichzeitig dürfe man den Nahverkehr, der weiter auf der alten Strecke laufen soll, nicht aus dem Blick verlieren. Dort müsse es barrierefreie Bahnhöfe und einen besseren Lärmschutz geben, wie Eva Schmid (CSU) deutlich machte. Günter Steer (Bündnis Umwelt) bezweifelt, dass, wie von Baumann vorgestellt, eine 20 Meter breite Trasse reicht. "Es sind wesentlich mehr." Er befürchtet außerdem eine Enteignung der Grundstücke, wenn man sich gegen das geplante Projekt wehrt. "Tunnel sind sehr teuer. Arbeiten Sie auch mit Einschnitten wie großen Böschungen?", wollte Bürgermeister Thomas Hafner wissen. "Gibt es Begegnungsverkehr im Tunnel?": Den wird es aufgrund von zwei Röhren nicht geben.

    Ergebnisse werden im Herbst erwartet

    Noch ist nicht entschieden, welche der vier vorgeschlagenen Varianten bevorzugt wird. "Im Herbst werden wir mehr wissen", sagte Hafner. Für 2021 sind regelmäßig stattfindende Informationsgespräche mit den Kommunen in der Region vorgesehen. Ein Infomobil startet im Frühjahr. Jeweils drei Tage lang haben Bürgerinnen und Bürger in einer Gemeinde Gelegenheit, ihre Fragen an die Verantwortlichen zu stellen.

    Hafner hofft, dass es im Herbst eine Bürgerversammlung geben werde, damit auch die Bürgerinnen und Bürger zu Wort kommen und die neuesten Erkenntnisse aus erster Hand erfahren. Daneben verwies er auf die Web-Seite www.ulm-augsburg.de, die immer auf dem aktuellsten Stand ist. Entscheidend seien vorrangig die Trassenreduzierung auf 20 Meter sowie die Tunnelverläufe und Brücken, so Hafner. "Vielleicht gibt es auch schon Aussagen zu den Kosten. Erst dann können wir uns endgültig positionieren."

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