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Horgau: Kommunalwahl 2020: Wofür wird Horgau sein Geld ausgeben?

Horgau

Kommunalwahl 2020: Wofür wird Horgau sein Geld ausgeben?

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    Der Gemeinde Horgau geht es finanziell gut. Sie ist nach wie vor schuldenfrei. An kostspieligen Projekten mangelt es aber nicht. Etwa die Modernisierung der Rothtalhalle oder ein neues Rathaus mit Bürgersaal – das sind die großen Herausforderungen der kommenden Jahre.
    Der Gemeinde Horgau geht es finanziell gut. Sie ist nach wie vor schuldenfrei. An kostspieligen Projekten mangelt es aber nicht. Etwa die Modernisierung der Rothtalhalle oder ein neues Rathaus mit Bürgersaal – das sind die großen Herausforderungen der kommenden Jahre.

    Seit 18 Jahren leitet Thomas Hafner (Bürgerverein Rothtal) die Geschicke der Gemeinde. Für ihn ist ganz klar, dass er bei der Kommunalwahl erneut für das Bürgermeisteramt kandidieren will. Mit seinen 56 Jahren will er sich noch nicht zur Ruhe setzen, sondern das weiterführen, was er gemeinsam mit seinen Räten angeschoben hat.

    Horgau liegt im Naturpark Augsburg Westliche Wälder an der Staatsstraße 2510 und in der Nähe der Autobahn A8 zwischen den Anschlussstellen Zusmarshausen und Adelsried. Insgesamt leben mit den Ortsteilen Bieselbach, Auerbach und Horgauergreuth mittlerweile rund 3000 Einwohner in der Gemeinde. Wichtige und zukunftsweisende Projekte konnten in den letzten Jahren verwirklicht werden: Neubau der Kinderkrippe und der Ausbau der Kinderbetreuung in Schule und Kindergarten, der Startschuss für das Ärztehaus, die Dorferneuerung in Horgau, die Schaffung von Wohnraum in Horgauergreut und Horgau und nicht zuletzt die Ansiedelung eines Edeka-Marktes. Darauf ist Thomas Hafner stolz. „Auch die Erschließung der Baugebiete und natürlich die stetige Erhaltung und Verbesserung der bestehenden Infrastruktur waren und sind wichtige Aufgaben“, sagt Hafner. Den Schlüssel zu all diesen Projekten sieht er in der Einigkeit im Gemeinderat und den motivierten Verwaltungsmitarbeiterinnen.

    Einige schlaflose Nächte hingegen bereitete dem amtierenden Bürgermeister der Geschosswohnbau in Horgauergreut, der viele Kritiker auf den Plan gerufen hat. Ein Bürgerentscheid hatte sich aber letztendlich für diese ergänzende Art von Wohnformen ausgesprochen.

    Horgau hat eine lange Liste an teuren Projekten

    Der Gemeinde geht es finanziell gut. Sie ist nach wie vor schuldenfrei. An kostspieligen Projekten mangelt es aber nicht. Ob Erlebnisaue Roth, Ausbau der Mittagsbetreuung, Ertüchtigung der Wasserversorgung, Kläranlagenneubau, ÖPNV-Verbesserungen, Ärztehaus, Breitbandversorgung, Verkehrsberuhigung an Durchgangsstraßen, Modernisierung der Rothtalhalle, ein neues Rathaus mit Bürgersaal – das sind die großen Herausforderungen der kommenden Jahre, sollte Thomas Hafner wieder Bürgermeister werden.

    Auch Vereine und Organisationen haben Wünsche: Die Bücherei, die Volkshochschule, das Herzstück, die Feuerwehr und der Sportverein brauchen Unterstützung, die Sing- und Musikschule hingegen braucht dringend ein eigenes Gebäude. Der Plan, Horgau fahrradfreundlich zu machen, liegt dem amtierenden Bürgermeister ebenso am Herzen wie auch das soziale Netzwerk, die Jugendarbeit, die Senioren- und Nachbarschaftshilfe.

    „Als kleine Gemeinde muss man ständig versuchen, attraktiv zu bleiben“, sagt der Rathauschef. Und weiter: „Wir setzen uns dafür ein, dass im gesamten Gemeindebereich wirtschaftlich, bürgerfreundlich und sachorientiert gearbeitet wird.“

    Der dörfliche Charakter soll erhalten bleiben

    Und wie sieht die Zukunft der Gemeinde Horgau aus? „Ich möchte einerseits den dörflichen Charakter bewahren, andererseits den Ort mit der nötigen Infrastruktur weiterentwickeln.“ Dieses Ziel stellt Thomas Hafner in den Mittelpunkt, auch wenn der neue Gemeinderat seine eigenen Ziele und Wünsche formulieren wird. „Eine moderne Gemeinde wie Horgau muss optimalen Lebensraum für alle gesellschaftlichen Schichten und Altersgruppen anbieten können.“ Auf das Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger hofft Hafner auch weiterhin zählen zu können. Deshalb will er das Ehrenamt fördern. Thomas Hafner genießt weiterhin das Vertrauen des Bürgervereins Rothtal. Er setzt auf Bewährtes mit dem Ziel einer zukunftsorientierten Konsenspolitik.

    Sieben Fragen an Thomas Hafner

    1. Welches ist das wichtigste Vorhaben, das Sie als Bürgermeister anpacken wollen?

    Thomas Hafner: Die wichtigsten Aufgaben wie Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung und Kinderbetreuung müssen erledigt werden, darüber kann es keine Diskussionen geben, allenfalls über das Wie. Daneben gibt es eine lange Wunschliste, auf der bei mir ganz oben die Errichtung eines neuen Rathauses mit Bürgersaal steht.

    2. Wenn Sie sich für Ihre Gemeinde etwas wünschen könnten, was wäre das?

    Hafner: Es wäre wünschenswert, wenn sich unsere Gemeinde ihre freundliche Lebendigkeit, das Engagement der Bürgerinnen und Bürger sowie der Vereine und Organisationen erhalten könnte. Natürlich wären ausreichende finanzielle Mittel auch schön, damit die Priorisierung der Wunschliste nicht so schwerfällt.

    3. Was muss für die wachsende Zahl der älteren Bürger getan werden?

    Hafner: Die Gemeinde muss für ein seniorengerechtes Umfeld sorgen und einen Ansprechpartner für Senioren haben. Der Senioren-Beirat in Horgau ist ein wichtiger Ratgeber und Multiplikator. Eine ärztliche Grundversorgung, die Sicherstellung professioneller Pflege zu Hause oder im Heim, ein seniorengerechter ÖPNV sowie genügend barrierefreier Wohnraum sind anzustreben.

    4. Was würden Sie mit Ihrem Leben machen, wenn Sie noch einmal 20 Jahre alt wären?

    Hafner: Eine schwierige Frage, die genauso wie Kunst und Literatur nur im Kontext mit den gesamtgesellschaftlichen und privaten Verhältnissen zum Zeitpunkt der Entscheidung beurteilt werden kann. Aus heutiger Sicht könnte ich mir gut vorstellen, im Bereich von Gentechnik oder Astrophysik zu forschen, wenn das intellektuelle Rüstzeug dafür ausreichend wäre.

    5. Welche positiven Eigenschaften würden Sie bei einem Bewerbungsgespräch nennen?

    Hafner: Da Eigenlob „stinkt“, würde ich meine positiven Eigenschaften im Bewerbungsgespräch nicht allzu sehr betonen, sondern versuchen, beim Gegenüber im Gespräch und durch belegbare Tatsachen den gewünschten Eindruck zu erzeugen. Heutzutage ist es leider oft üblich, mehr zu scheinen als zu sein. Besser wäre es aber, mehr zu sein als zu scheinen.

    6. Was sind Ihre persönlichen Untugenden?

    Hafner: Kein Sport, zu viel gutes Essen und Trinken.

    7. Wie nutzen Sie die neuen sozialen Medien und was halten Sie davon?

    Hafner: Ich habe einen Facebook- und einen Twitter-Account und benutze WhatsApp. Facebook und Twitter nutze ich allerdings nur passiv zur Informationsbeschaffung. Teilweise logge ich mich da mehrere Monate lang nicht ein. Jetzt vor der Kommunalwahl aber wieder etwas öfter. Ich halte die neuen sozialen Medien für mich persönlich verzichtbar, aber manchmal erweisen sie sich auch als durchaus nützlich.

    Steckbrief

    Seit 18 Jahren leitet Thomas Hafner (Bürgerverein Rothtal) die Geschicke Horgaus.
    Seit 18 Jahren leitet Thomas Hafner (Bürgerverein Rothtal) die Geschicke Horgaus. Foto: Gemeinde Horgau (Archivbild)
    • Alter: 56 Jahre.
    • Aufgewachsen in Zusmarshausen.
    • Wohnort: Zusmarshausen.
    • Familienstand: verheiratet.
    • Kinder: drei volljährige Töchter.
    • Ausbildung und Beruf: Verwaltungsfachwirt, Geschäftsleiter und Kämmerer der Gemeinde Horgau bis 2002 und seitdem 1. Bürgermeister
    • Hobbys: Gartenarbeit, Familie, Stockschießen
    • Politische Ämter, Vereinsmitgliedschaften, Ehrenämter: 1. Bürgermeister, Mitglied in fast allen Vereinen in Horgau plus einige in Zusmarshausen, beim Schachclub Zusamspringer in Zusamzell, dem St. Michaelsbund, beim FCA und einigen Hilfs- bzw. Umweltorganisationen; Aufsichtsrat bei der Sozialstation Zusmarshausen, Rechnungsprüfer beim Zweckverband für gemeindliche Datenverarbeitung in Illertissen, Schatzmeister beim Bayer. Gemeindetag, Kreisverband Augsburg, Mitglied im Verbandsausschuss des Regionalen Planungsverbandes, Bürgermeistervertreter im Kreisfeuerwehrverband, Vorstandsmitglied der Freunde und Förderer der Sing- und Musikschule Zusmarshausen-Horgau.
    • Entspannung finde ich bei einem guten Buch, in unserem Garten, manchmal auch vor dem Fernseher oder beim Spazierengehen und im Urlaub.
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