Verabschiedet hat der Gemeinderat von Horgau den Haushalt für das laufende Jahr. Darin ist zum ersten Mal seit mehr als zehn Jahren ein Kredit in Höhe von 1,2 Millionen Euro vorgesehen. Eine Zuführung in den Vermögenshaushalt wird dieses Jahr nicht möglich sein. Der Haushalt 2020 ist deutlich niedriger als im Jahr zuvor. Das liegt auch daran, dass einige Baumaßnahmen wie Kindergarten, Rothauepark, Ärztehaus sowie Dorferneuerung mittlerweile abgeschlossen worden sind. Bürgermeister Thomas Hafner rechnet mit Gesamtausgaben von 12,5 Millionen Euro, das sind rund 4,5 Millionen weniger als im Vorjahr.
Als wichtigste Steuereinnahmen nannte Hafner die Einkommenssteuer, gefolgt von der Gewerbesteuer. „Coronabedingt haben viele Firmen ihre Steuern bereits reduziert.“ Hafner hofft jedoch, dass es den Firmen bald wieder besser gehen wird. „Auch die Umsatzsteuer wird etwas zurückgehen.“ Wenn es um die Schlüsselzuweisung für steuerschwächere Gemeinden geht, ist die Gemeinde Horgau mittlerweile wieder Stammkunde, so Hafner weiter, weil Horgau von der Finanz- und Steuerkraft nicht zu den starken Gemeinden zählt.
Gebühren für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung müssen in Horgau erhöht werden
Die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung sind sogenannte kostenrechnende Einrichtungen. Dort darf die Gemeinde keinen Gewinn machen, erklärte Hafner, aber auch keinen Verlust. Deshalb müssen die Gebühren alle vier Jahre neu kalkuliert werden. „Für 2021 werden wir wohl eine Gebührenerhöhung beschließen müssen.“ Geplant ist der Bau eines zweiten Trinkwasserbrunnens, da der bestehende Brunnen in die Jahre gekommen und dringend sanierungsbedürftig ist.
Die größten Ausgaben sind nach wie vor die Baukosten, gefolgt von der Kreisumlage mit 1,6 Millionen Euro. Der Grund für die hohe Kreisumlage liegt darin, dass die Steuereinnahmen in den letzten Jahren gesprudelt sind, so der Rathauschef. Auch wenn die Personalausgaben der Gemeinde und der Sing- und Musikschule hoch sind, so liegen beide noch weit unter der Kreisumlage. Die Geburtenzahlen haben sich stabilisiert, doch ist durch Neuzuzüge immer noch ein steigender Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen da. Die Kosten der Kinderbetreuung sind in allen Kommunen in den letzten zehn Jahren am stärksten gestiegen, erläutert Hafner. Erfreulich ist, dass auch während der Ferienzeit eine Kinderbetreuung für Grundschulkinder angeboten wurde. An der Sing- und Musikschule werden rund 400 Kinder unterrichtet. Für das neue Schuljahr sind deutlich weniger Kinder angemeldet. „Die Eltern zeigen sich aufgrund von Corona noch sehr verhalten.“ Auch hier wird es wohl eine Gebührenerhöhung geben.
Neuinvestitionen? "Auch 2021 wird ein finanziell knappes Jahr"
Für das Sportheim musste die Gemeinde einiges an Geld in die Hand nehmen. „Hier ist sehr viel investiert worden.“ Dennoch ist die Wunschliste weiterhin lang. Die Vereine hätten gerne ein Kunstrasenspielfeld, die Leichtathleten wünschen sich eine Tribünenüberdachung und manch einer eine Verschönerung des Sportheims.
Aus dem Investitionsprogramm der Gemeinde wurde bereits vom Finanzausschuss einiges an Ausgaben herausgestrichen, denn die großen Rechnungen stehen noch aus. „Wir wissen nicht, wann und wie die Zuschüsse fließen. Deshalb wird es auch 2021 ein finanziell knappes Jahr geben“, mahnte Hafner zur Vorsicht.
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