Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Hirblingen: Doppelmord-Prozess beginnt: Die Chronologie eines Verbrechens

Hirblingen

Doppelmord-Prozess beginnt: Die Chronologie eines Verbrechens

    • |
    Die Spurensucher der Kripo in dem Haus der Getöteten in Hirblingen.
    Die Spurensucher der Kripo in dem Haus der Getöteten in Hirblingen. Foto: Marcus Merk, Archiv

    Über mehrere Wochen hielt der Doppelmord von Hirblingen die Menschen in Atem. Ab dem heutigen Mittwoch wird das Verbrechen am Landgericht wieder gegenwärtig: Auf der Anklagebank sitzt der Hirblinger Waldemar N.. Er soll seine beiden Nachbarinnen erstochen und dann nachts an der Schmutter verscharrt haben. Wie ihm die Ermittler auf die Spur kamen, zeigt die Chronologie des Kriminalfalls.

    Donnerstag, 8. Dezember Beate N. trifft sich abends mit ihren Musikfreunden zur Bandprobe. Es ist das letzte Lebenszeichen der 50-Jährigen.

    Freitag, 9. Dezember Beate N. und ihre ein Jahr jüngere Lebensgefährtin Elke W. werden morgens in ihrem Haus getötet. Beate N. erscheint nicht an ihrem Arbeitsplatz in Neuburg. Niemand schöpft Verdacht.

    Samstag, 10. Dezember Beate N. hätte einen Auftritt auf dem Neuburger Weihnachtsmarkt. Doch sie erscheint nicht – dabei gilt die Akkordeonspielerin als sehr zuverlässig. Ihre Musikerfreunde können sie nicht erreichen.

    Sonntag, 11. Dezember Bei der Polizeiinspektion Gersthofen stellen die Bandkollegen eine Vermisstenanzeige. Auch besorgte Angehörige von Elke W. melden sich.

    Montag, 12. Dezember Die Polizei überprüft mögliche Aufenthaltsorte der beiden Frauen.

    Dienstag, 13. Dezember Die Kripo Augsburg übernimmt den Fall. Sind die Frauen doch überraschend und ohne jemandem Bescheid zu geben verreist? Das aufgeräumt wirkende Haus der Frauen würde dafür sprechen. Spuren, die auf eine Entführung hinweisen könnten, gibt es nicht. Dann entdecken die Ermittler Blut. Jetzt wird klar: Die Frauen könnten Opfer eines Verbrechens geworden sein.

    Donnerstag, 15. Dezember Die Sonderkommission Hirblingen mit 35 Beamten der Kripo Augsburg wird gegründet. Jetzt wird öffentlich nach den vermissten Frauen gefahndet. Gesucht wird auch ihr Peugeot mit dem Kennzeichen A-BN 2507. Der Verdacht richtet sich gegen den Nachbarn Waldemar N. Noch in der Nacht wird Haftbefehl gegen ihn erlassen. Er wird als Beschuldigter vernommen.

    Freitag, 16. Dezember Der braune Wagen der Frauen wird unweit ihres Wohnorts entdeckt. Die Kripo untersucht ihn auf Spuren. Waldemar N. sitzt in Untersuchungshaft.

    Montag, 19. Dezember Jetzt wird mit Bereitschaftspolizei, Tauchern, Polizeihubschrauber und Polizeihunden in und um Hirblingen nach den Frauen gesucht.

    Dienstag, 20. Dezember Bilder des mutmaßlichen Täters, seines weißen BMW und eines Spatens werden veröffentlicht. Das Gartenwerkzeug soll der 31-Jährige in Gersthofen gekauft haben. Hat er damit die Leichen der beiden Frauen vergraben? Bekannt wird, dass der 31-jährige Waldemar N. nach dem Verschwinden der Frauen in Garmisch-Partenkirchen, Weißenburg, Regensburg, Weiden und Prag unterwegs war und Geld abgehoben haben soll. Die Kripo Augsburg bittet um weitere Hinweise.

    Mittwoch, 21. Dezember Nordwestlich von Hirblingen, in der Nähe der Schmutter, werden nachts die Leichen der beiden Frauen gefunden. Sie wurden vergraben. Ein Zelt wird über der Stelle errichtet, damit ungestört Spuren gesichert werden können. Der Tatverdächtige Waldemar N. soll sich in Widersprüche verwickelt haben.

    Juni 2017 Alle zusammengetragenen Beweise finden sich in der Anklageschrift, die der Angeklagte in der U-Haft erhält. Er schweigt seit seiner Verhaftung zu den Vorwürfen. Ob er heute spricht?

    Lesen Sie dazu auch: Doppelmord von Hirblingen: Mussten die Opfer wegen 5020 Euro sterben?

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden