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Autobahn 8: Gilt Tempo 120 bald auch auf der A8 zwischen Neusäß und Günzburg?

Autobahn 8

Gilt Tempo 120 bald auch auf der A8 zwischen Neusäß und Günzburg?

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    Soll auf der A8 zwischen Neusäß und Günzburg künftig auch durchgängig Tempo 120 gelten? Der Gemeinderat von Zusmarshausen hat sich jetzt klar für ein Tempolimit ausgesprochen.
    Soll auf der A8 zwischen Neusäß und Günzburg künftig auch durchgängig Tempo 120 gelten? Der Gemeinderat von Zusmarshausen hat sich jetzt klar für ein Tempolimit ausgesprochen. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Gilt Tempo 120 bald auch auf der A8 zwischen Neusäß und Günzburg? Zusmarshausen will sich dafür jetzt stark machen. Die Mehrheit des Marktgemeinderates hat am Donnerstagabend entschieden, dass Bürgermeister Bernhard Uhl sich mit den Rathauschefs der betroffenen Kommunen entlang der A8 und den Landräten aus Günzburg und Augsburg an einen Tisch setzen soll. Ziel ist es, eine gemeinsame Resolution für ein Tempolimit auf der Autobahn auf den Weg zu bringen. Den Zusmarshausern geht es dabei vor allem um mehr Sicherheit und Lärmschutz.

    Auf dem Streckenabschnitt zwischen Neusäß und Friedberg müssen eilige Autofahrer schon seit diesem Sommer auf die Bremse treten. Zwischen 6 und 20 Uhr gilt hier eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 120 Kilometern pro Stunde. Ein Drittel aller Unfälle des Polizeipräsidiums Nordschwaben wurde auf diesen rund elf Kilometern Strecke registriert. Ursachen waren meist Fehler beim Spurwechsel, zu wenig Abstand oder zu schnelles Fahren. Die Polizei kontrolliert den Autobahnabschnitt derzeit engmaschig und bittet Raser zur Kasse.

    Nicht weniger Unfälle seit Einführung eines ersten Tempolimits auf der A8

    Statistisch gesehen sind seit der Einführung des Tempolimits hier zwar nicht weniger Unfälle passiert. Aber es gab weniger Schwerverletzte, wie ein Polizeisprecher mitteilte. So wurden 2019 von Juli bis September 49 Unfälle erfasst und es gab zwei Schwerverletzte. Von Juli bis September 2020 passierten 66 Unfälle. Schwerverletzte waren nicht zu beklagen.

    Der CSU-Bundestagsabgeordnete Hansjörg Durz hält die 120-Schilder zwischen Friedberg und Neusäß für einen Erfolg. Sein Ziel sei es aber, den gesamten Autobahnverkehr zwischen Ulm und München über Telematik-Anlagen zu steuern. Damit lasse sich der Verkehr je nach Situation beeinflussen. So könnten die Autofahrer beispielsweise bei Nebel langsamer fahren oder schon früh Hinweise auf Staus und Rettungsgassen erhalten.

    Telematik auf der A8 braucht offenbar noch lange

    Eine Landtagsanfrage des Grünen-Abgeordneten Maximilian Deisenhofer ergab jedoch vor Kurzem, dass es mit den Telematik-Anlagen auf der A8 noch etwas länger dauern könnte. Bis jetzt habe das Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr lediglich „vorgeschlagen, auch im Bereich zwischen der Anschlussstelle Neusäß und Ulm den Auftrag zur Planung einer Streckenbeeinflussungsanlage zu erteilen“, wie es von der Behörde hieß.

    Auch zwischen Adelsried und Zusmarshausen hat es schon oft gekracht. Der Zusmarshausener Gemeinderat Stefan Vogg (Bürgerliste Zusmarshausen), der den Antrag auf eine gemeinsame Resolution für ein Tempolimit im Rat gestellt hatte, verwies dabei auch auf die Einsatzprotokolle der freiwilligen Feuerwehr in Zusmarshausen: „Über 50 Prozent der Jahreseinsätze finden auf der A8 statt“, rechnete er in seinem Antrag vor. Seit dem sechsspurigen Ausbau der Autobahn seien vor allem mehr schwere Unfälle zu verzeichnen.

    Durz geht davon aus, dass der Streckenabschnitt zwischen Adelsried und Zusmarshausen auch wegen der Steigungen an den Ein- und Ausfahrten gefährlich sei. Er habe dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann geschrieben, dass hier etwas getan werden müsse.

    „Ein LKW-Überholverbot wäre sinnvoll“

    Darin waren sich die Marktgemeinderäte in Zusmarshausen ebenfalls einig, auch wenn Geschwindigkeit am Donnerstagabend erst spät ein Thema war. Die Diskussion darüber begann gegen 23 Uhr. Philipp Meitinger (FWV) glaubte nicht an ein Tempolimit. „Ein LKW-Überholverbot wäre sinnvoll“, sagte er in der Sitzung. Alfred Hegele (CSU) und weitere Ratsmitglieder würden lieber Tempo 130 einführen. Auch Jürgen Winkler (CSU) gestand gleich, dass ihm „120 schlicht zu langsam“ sei. Die Entscheidung für eine gemeinsame Resolution mit Adelsried, Jettingen-Scheppach, Burgau und Günzburg wurde schließlich mit vier Gegenstimmen getroffen. Auch die Gemeinde Dasing ist mit dabei, nachdem Bürgermeister Wiesner vor Kurzem gefordert hatte, das Tempolimit auf der A8 über Dasing hinaus auszuweiten. Wie hoch die Geschwindigkeit genau ist, mit der die Autofahrer an Zusmarshausen vorbeifahren sollen, blieb zunächst noch offen.

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