Der geplante Wohnungsneubau, der Am Steineberg in Gessertshausen entstehen soll, hat in der jüngsten Gemeinderatssitzung wieder zu Debatten geführt. Dieses Mal ging es unter anderem um die Anpassung der alten Baugenehmigung. Der neue Bauplan sieht eine Verringerung von 29 auf 15 Wohnungen vor, damit seien die Wohnungen einfacher an die Frau oder den Mann zu bringen, so der neue Bauherr. Daneben gibt es weitere Planungsänderungen, die sich um einen möglichen Zaun und Höhenfragen drehen. Das sorgte für Ärger.
Die Gemeinderäte stehen dem Projekt grundsätzlich positiv gegenüber, sind jedoch über das Vorgehen des neuen Besitzers irritiert. Einige der angedachten Planänderungen stießen auf Unverständnis, zudem ärgerten sich die Räte über die „Salami-Taktik“ des Bauherrn.
Das Projekt am Steineberg beschäftigt die Gemeinderäte schon seit Jahren
Das umstrittene Projekt beschäftigt die Gemeinderäte seit geraumer Zeit. Unter dem vorherigen Besitzer waren ursprünglich 35 betreute Wohnungen für Personen ab 60 Jahren geplant. Dieser reduzierte die Zahl der geplanten Wohnungen später jedoch auf 29.
Im Oktober 2018 kamen unter anderem Diskussionen über die geplante – aus Sicht der Gemeinderäte zu geringe – Zahl der Stellplätze auf. Damals fürchteten die Gemeinderäte, dass es bei zu wenigen Parkplätzen zu einem Verkehrschaos kommen könnte, da sich in derselben Straße auch die Grundschule und der Kindergarten befinden und lehnten das Vorhaben ab.
Im Frühjahr vergangenen Jahres stand das umstrittene Bauprojekt erneut auf der Tagesordnung. Thema: Die Schaffung eines Autoaufzugs in die Tiefgarage des Neubaus. Die Gemeinderäte votierten verärgert gegen diese Idee. Von einer „Vorführung des Gemeinderats“ und einem „komplett zerstörten Vertrauensverhältnis“ war damals die Rede (wir berichteten).
Der Bauwerber sprang ab, mittlerweile gibt es einen neuen Besitzer. Dieser ist von der Idee des „Betreuten Wohnens“ abgerückt, das sei aus seiner Sicht in Gessertshausen nicht gefragt. Deshalb sollen nun 15 „normale“ Wohnungen entstehen. Thomas Mayr (Freie Wähler) und Dr. Wolfgang Buhl (CSU) sehen die neuerlichen Planungsänderungen skeptisch, Michael Breunig (Freie Wähler) vermutet den Wunsch nach Profitmaximierung. Letztlich lehnte die Mehrheit des Gemeinderats die Änderungen des Bauantrags vorerst ab, der Fall liegt nun beim Landratsamt.
Einstimmig: Gemeinderat zahlt dem SV Gessertshausen notfalls die Reparatur des Vereinsheims
Des Weiteren befasste sich der Gemeinderat mit einem Zuschussantrag des SV Gessertshausen. Das Vereinsgebäude habe einen Wasserschaden erlitten, momentan behelfe man sich mit Pumpanlagen, die das Schlimmste verhindern sollen, berichtet Bürgermeister Jürgen Mögele (CSU), der sich die Situation im Juni selbst vor Ort angesehen hat.
Nun ist der Verein an den Gemeinderat herangetreten und bittet um einen finanziellen Zuschuss bei den baulichen Maßnahmen, die sich auf knapp 18.000 Euro belaufen sollen. Mögele kann die Bitte gut nachvollziehen, „der Verein hat es auch nicht flüssig“. Die Zuschussrichtlinie der Gemeinde gebe in der Regel eine Unterstützung von zehn Prozent der Gesamtkosten vor, das sei auch der Vorschlag der Gemeinde, so Mögele. Die Beteiligung der Gemeinde läge also bei knapp 1800 Euro.
Auf die Nachfrage von Wolfgang Rößle (CSU), inwieweit das Gebäude versichert sei, konnte Mögele keine genaue Auskunft geben. Deshalb einigte sich der Gemeinderat einstimmig, den Verein im Falle eines Versicherungsausschlusses mit einem Zuschuss von zehn Prozent zu unterstützen.
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