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Gessertshausen: Bürgerversammlung: Was die Gessertshauser umtreibt

Gessertshausen

Bürgerversammlung: Was die Gessertshauser umtreibt

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    Bisher waren die Triebwagen der Bayerischen Regiobahn auf der Strecke der Staudenbahn nur gelegentlich zu Besuch. Ab 2022 sollen sie dort fahrplanmäßig rollen und eine Verbindung nach Augsburg herstellen. Die ins Stocken geratenen Pläne sorgen für Unsicherheit in Gessertshausen.
    Bisher waren die Triebwagen der Bayerischen Regiobahn auf der Strecke der Staudenbahn nur gelegentlich zu Besuch. Ab 2022 sollen sie dort fahrplanmäßig rollen und eine Verbindung nach Augsburg herstellen. Die ins Stocken geratenen Pläne sorgen für Unsicherheit in Gessertshausen. Foto: Walter Kleber (Archiv)

    Eines wurde bei der Bürgerversammlung klar: Die Mitarbeiter im Rathaus sind mehr als ausgelastet. Darauf wies Bürgermeister Jürgen Mögele bei mehreren Themen hin. Es fehle an der „manpower“. Die insgesamt 20 Verwaltungsangestellten und zwei Bürgermeister müssten die Gemeinde am Laufen halten und bei Vorhaben, die über das tägliche Geschäft hinausgehen, Prioritäten setzen.

    Trotzdem habe die Gemeinde 2019 einige Projekte abgeschlossen, beziehungsweise auf den Weg gebracht, so Mögele in seinem Bericht. Erst vor ein paar Tagen wurde nach einigen Verzögerungen während des Baus das neue Bürgerhaus mit dem Haus für Kinder offiziell eingeweiht. Die Fertigstellung erlaubte es der Gemeinde 44 Krippenkinder und 148 Kindergartenkinder „ohne Turbulenzen“ unterzubringen. Für das neue Kindergartenjahr hatte es die Gemeinde auch geschafft, zehn weitere pädagogische Kräfte anzustellen, trotz des aktuell „sehr angespannten“ Marktes für Erzieher und Kinderpfleger.

    Auch in Puncto Wasserversorgung sei die Verwaltung in Gessertshausen aktiv, so Mögele. Er zeigte Fotos des neu gebauten Hochbehälters bei Margertshausen, dessen Bau sich ebenfalls verzögert hatte. Jetzt sei aber die „beste Technik für die kommenden Jahrzehnten verbaut“, betonte der Bürgermeister. In den Neubau befinden sich Behälter für 1700 Kubikmeter Wasser und eine Druckerhöhungsanlage für den Ortsteil Döpshofen. Im Frühjahr soll es einen Tag der offenen Tür geben.

    Bau der Trinkwasseraufbereitungsanlage bei Deubach

    Auch für 2020 hat sich die Gemeinde schon einige konkrete Projekte vorgenommen: Der Bau der Trinkwasseraufbereitungsanlage bei Deubach, die Eisen und Mangan aus dem Grundwasser filtert, soll starten. Auch die Erneuerung der Leitungen nach Weiherhof und Döpshofen steht an.

    Auch die Bürger in Gessertshausen brachten bei der Versammlung einige Themen vor. Applaus bekam beispielsweise die Forderung, die Bürgerversammlungen wieder in den Bürgerhäusern in allen Ortsteilen abzuhalten. Eine Bürgerin wünscht sich „mehr Transparenz“ von der Verwaltung. Man bekomme kaum mit, was in Gessertshausen so passiere, erklärte sie. Mögeles Antwort ist deutlich: „Es braucht Zeit, Themen zu kommunizieren.“ In einem ähnlichen Zusammenhang betonte er etwas später: „Wenn man am Ende einer 40-Stunden-Woche mit 50 Stunden aus dem Rathaus geht, dann leidet darunter die Transparenz.“

    Was kostet eigentlich der Bürgerbus?

    Die könne er gleich jetzt zeigen, betonte ein Gessertshauser und fragte nach den Kosten für den „Bürgerbus“. Diese Frage hatte Mögele bereits während seines Vortrags beantwortet: Bis zum November 2019 hatte die Gemeinde 9841 Euro in das Angebot investiert. Der Bürgermeister betonte aber auch, dass sich Gessertshausen jährlich mit 22 500 Euro am AVV-Bus 605 nach Döpshofen beteiligt. Auch die Kosten für den Kauf und Erhalt der Zechstube interessierten die Bürger. Man habe das Gebäude für etwas weniger als eine Millionen Euro erworben, so der Bürgermeister. Für die Betriebskosten stünden im Haushaltsansatz aktuell nur 200 Euro.

    Bisher steht das Gebäude leer. Deshalb betont eine Bürgerin auch: „Mir fehlen die Visionen für Gessertshausen.“

    Wie steht es um die Staudenbahn?

    Eine weitere Frage war, was die Gemeinde unternehmen wolle, um das Projekt Staudenbahn voranzutreiben. Bürgermeister Mögele sieht den Landkreis und die Betriebsgesellschaft in der Pflicht. Das Thema sei für jede betroffene Kommune mit Unsicherheit behaftet. „Wir brauchen Ingenieure und ein ordentliches Planfeststellungsverfahren“, sagte er und ergänzte: „Für uns und den Gemeinderat ist da bisher nichts griffig.“

    Zum Thema Verkehr kamen noch ein paar weitere Forderungen. Mehr und bessere Radwege, sowohl im Ort, als auch zwischen den Ortsteilen und die Kontrolle und Durchsetzung der Höchstgeschwindigkeiten auf der Straße wurde angesprochen. Deubacher Familien wünschten sich außerdem, dass die Altglascontainer nicht mehr am Spielplatz stehen.

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