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Gersthofen: "Wirtshaus zum Strasser" hat einen neuen Betreiber - das ist sein Konzept

Gersthofen

"Wirtshaus zum Strasser" hat einen neuen Betreiber - das ist sein Konzept

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    Gähnende Leere im Biergarten. Dieses Bild soll sich beim Wirtshaus zum Strasser schnell ändern, nachdem nun ein neuer Betreiber gefunden wurde.
    Gähnende Leere im Biergarten. Dieses Bild soll sich beim Wirtshaus zum Strasser schnell ändern, nachdem nun ein neuer Betreiber gefunden wurde. Foto: Marcus Merk

    Endlich Biergartenwetter! Doch unter den schattigen Bäumen auf dem kleinen Gersthofer Rathausplatz herrscht gähnende Leere. Corona hat den bisherigen Wirt des Traditionswirtshauses zum Strasser zum Aufgeben gezwungen. Jetzt soll es so schnell wie möglich wieder losgehen. Nach intensiven Gesprächen zwischen der Stadt Gersthofen und dem Pächter, der Brauerei Kühbach, sprachen sich die Mitglieder des Bauausschusses in der vergangenen Sitzung nun für ein neues Gesicht aus: Sebastian Kahl. Der ehemalige Food and Beverage Manager des Hotels Drei Mohren Augsburg wird die Traditionswirtschaft im Herzen Gersthofens übernehmen.

    Sebastian Kahl freut sich sehr auf die neue Aufgabe: „Der Strasser ist eine Top-Adresse und ich möchte mit meinem Team dafür sorgen, dass der tollen Location wieder neues Leben eingehaucht wird. In meiner Zeit im Drei Mohren habe ich erlebt, wie wichtig gute Gastronomie zur Belebung der Umgebung ist. Was in der Maxstraße durch viel Einsatz und Herzblut funktionierte, wird auch für Gersthofen echte Mehrwerte bringen – da bin ich sicher.“ Das Konzept baut auf gut bürgerliche Küche – allerdings mit modernen Akzenten. „Diese verknüpfen wir mit der bayerischen Tradition und Liebe zum Detail, eben all das, was ein gutes Wirtshaus im Jahr 2020 ausmacht“, so Kahl.

    2018 gewann das Augsburger Restaurant Maximilian’s bei einer TV-Show: Küchendirektor Simon Lang (Mitte) freute sich mit Manager Sebastian Kahl (links) - der jetzt das Wirtshaus zum Strasser in Gersthofen betreiben wird - und Hoteldirektor Theodor Gandenheimer.
    2018 gewann das Augsburger Restaurant Maximilian’s bei einer TV-Show: Küchendirektor Simon Lang (Mitte) freute sich mit Manager Sebastian Kahl (links) - der jetzt das Wirtshaus zum Strasser in Gersthofen betreiben wird - und Hoteldirektor Theodor Gandenheimer. Foto: Steigenberger Hotel Drei Mohren

    Seit 2014 ständiger Betreiber-Wechsel im "Wirtshaus zum Strasser" in Gersthofen

    Seit die Stadt Gersthofen dem ehemaligen Pächter Hermann Huber zum 1. Januar 2014 gekündigt hatte, gab es im Gasthof zum Strasser einen ständigen Wechsel. Nachdem das 1979 gebaute Gebäude für rund 3,1 Millionen Euro komplett saniert werden musste, weil die Küche veraltet, das Restaurant nicht barrierefrei war, wird am heutigen Mittwochabend im Stadtrat bereits der vierte Wirt präsentiert. Nach der Wiedereröffnung im Mai 2015 gab es mit der ST Gastro GmbH, einem Ableger des Nobel-Caterers Stransky und Treutler, einen direkten Pächter. Nur zwei Jahre nach der Wiedereröffnung meldete die Betriebsgesellschaft Insolvenz an. Im Mai 2017 hat sich der Gersthofer Stadtrat dann für die Brauerei Kühbach als Pächter entschieden. Dieses Unternehmen, das bereits bei der Ausschreibung im Jahr 2013 mitgeboten hatte, agiert seither mit einem Zwischenpacht-Modell. Zunächst arbeitete man mit Christian Baumüller zusammen, der auch den Gasthof Andechser in Mering (Landkreis Aichach-Friedberg) betreibt. Im September 2017 wurde der Betrieb wieder aufgenommen.

    Das Catering der Stadthalle Gersthofen lag weiter in den Händen der Creativ Catering S & T Stransky und Treutler, einem Unternehmen, dass ebenfalls von der Familie Rossmeisl geführt wurde. Nachdem dieser Vertrag 2018 auslief, erhielt die Augsburger Firma Cirkularium Catering Service den Zuschlag für die Bewirtung der Stadthalle. Eine Entscheidung, die Pächter und Wirt des Wirtshauses zum Strasser gar nicht schmeckte.

    Durch Corona kam das Aus für den letzten Strasserwirt

    Im Mai 2019 stand der nächste Wechsel an. Baumüller kehrte in sein eigenes Stammlokal nach Mering zurück, der bisherige Chefkellner Antonio Balzano und Koch Giuseppe Iacovellis übernahmen die Restaurantleitung. Die Umsätze des Strasser seien Beck-Peccoz zufolge „extrem gut“ gewesen. Doch während der Corona-Krise kam das Aus. Wenige Tage, bevor nach dem Lockdown der Biergartenbetrieb hätte wieder aufgenommen werden können, teilte Wirt Antonio Balzano in den sozialen Medien mit: „Leider muss ich das Wirtshaus schließen. Ich habe lange nachgedacht, aber aufgrund des Coronavirus kann ich nicht weitermachen.“

    Seit Mitte März wartet das Gasthaus, das auch über einen 200 Personen fassenden Bürgersaal, ein Bistro (Paul-Klee-Stuben) und ein separates Lokal im Untergeschoss (Gambrinuskeller) verfügt, jetzt auf seine Wiedereröffnung. Umberto Freiherr von Beck-Peccoz, Inhaber der Brauerei Kühbach, freut sich auf den Neubeginn. „Als Pächter ist es uns natürlich wichtig, einen Gastronomiepartner an unserer Seite zu wissen, der eine langfristige Strategie verfolgt. Sebastian Kahl startet mit einer soliden Planung und Zukunftsperspektive, das ist in den aktuellen Zeiten alles andere als selbstverständlich.“

    "Das Herz von Gersthofen kann wieder schlagen"

    Bürgermeister Michael Wörle sieht dem Neustart ebenfalls positiv entgegen. „Uns war es vonseiten der Stadt immer wichtig, ein solides Betreiberkonzept zu wissen, welches durch eine Mischung aus Erfahrung und Mut zu Neuem punktet. Der Strasser hat enormes Potenzial, die Räumlichkeiten sind top saniert und bieten die besten Voraussetzungen für erfolgreiche Gastronomie.“ Das Gersthofer Herz kann also wieder zu schlagen beginnen. Der genaue Eröffnungstermin wird aktuell geplant.

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