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Unfälle auf der B2: Was für mehr Sicherheit sorgen könnte
![Das Verkehrsaufkommen auf der B 2 hat zugenommen. Staus sind an der Tagesordnung. Das Verkehrsaufkommen auf der B 2 hat zugenommen. Staus sind an der Tagesordnung.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
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Immer wieder kracht es im Berufsverkehr auf der B2. Woran das liegt und was für mehr Sicherheit auf der Straße sorgen könnte.
Georg Schweihofer kann nur noch den Kopf schütteln: Tag für Tag erlebt der Berufspendler auf der B 2 Szenen, die ihm die Haare aufstellen: Da wird nicht nur gerast, sondern auch gedrängelt. Nur wenige Meter Abstand sind es oft – zu wenig, um sicher abbremsen zu können. „Wenn man bei Tempo 120 nur einen Augenblick lang nicht auf die Fahrbahn schaut...“, sagt er und hält einige Sekunden inne. „Es geht so rasend schnell.“
So wie in der vergangenen Woche, als es binnen weniger Tage mehrfach zu Unfällen zwischen den Anschlussstellen Langweid Nord und Gersthofen Nord kam – aus Sicht der Polizei eine zufällige Häufung, aus der sich aber kein Schwerpunkt ableiten lässt. Doch der wäre nötig, um über eine mögliche Verbesserung zu diskutieren.
Warum die B2 offiziell nicht als Unfallschwerpunkt gilt
Ein Unfallschwerpunkt wäre eine Voraussetzung für eine so genannte Verkehrbeeinflussungsanlage. Das sind großformatige Anzeigetafeln entlang der Straße, die die Autofahrer auf bestimmte Gefahrensituationen aufmerksam machen. Sie können kurzfristig ein Überholverbot für Laster anzeigen. Oder die Geschwindigkeit drosseln, um zum Beispiel zu Stoßzeiten den Verkehrsfluss zu erhalten.
Auf der B 17 im Süden von Augsburg entsteht so eine Anlage. Die Fundamente und die Verkabelung sind vorbereitet, im kommenden Jahr soll die rund drei Millionen teure Anlage stehen. Begründet wurde das Projekt, das einen langen Vorlauf hatte, mit der Verkehrsbelastung und den Unfallzahlen. Die waren im Bereich Königsbrunn dauerhaft hoch, wie auf der so genannten Unfallhäufungsstellenkarte für den Landkreis festgehalten wurde. Sie wird alle drei Jahre erstellt. Wo es brennt, muss die Unfallkommission – zu ihr gehören Vertreter des Staatlichen Bauamts, der Polizei und der Straßenverkehrsbehörde – reagieren.
Damit klar ist, wann es sich um einen Unfallschwerpunkt handelt, wurde eine eigene Formel erstellt. Nach ihr werden alle Unfälle mit Schwerverletzten in einem Bereich von 300 Metern mit dem Faktor fünf versehen, Unfälle mit Leichtverletzten mit dem Faktor zwei. Übersteigt der Wert für die Strecke in der Summe 15, dann ist von einem Schwerpunkt die Rede. Auf der B 2 zwischen Langweid Nord und Gersthofen Nord gibt es diese örtlich sehr begrenzte Häufung nicht.
Das zeigt die Karte, die der Gersthofer Polizeichef Markus Schwarz und sein Stellvertreter Thomas Klingler vorlegen. Jeden Unfall markiert ein Punkt. Einige davon reihen sich entlang der mehrere Kilometer langen Strecke. Aber eine Häufung ist nicht zu erkennen. Auch der Vergleich der Unfallzahlen der vergangenen Jahre bringt keine Überraschung. Auffällig ist nur, dass die Unfallzahlen zwischen Langweid Nord und Gersthofen Nord in Fahrtrichtung Süden zugenommen haben. 40 waren es in diesem Jahr (Fahrtrichtung Nord: 22), 41 (43) im vergangenen Jahr und 28 (40) im Jahr 2015. Logisch: Auch der Verkehr hat in den vergangenen Jahren zugenommen.
Eine Verkehrsbeeinflussungsanlage auf der B 2 vor Gersthofen würde Dienstellenleiter Markus Schwarz begrüßen. „Allerdings sprechen die Gegebenheiten nicht dafür.“ Könnten mehr Kontrollen für mehr Sicherheit auf dem Abschnitt sorgen? Der Polizeihauptkommissar mag dazu keine Einschätzung abgeben. Nur so viel: Abstand und Geschwindigkeit werden bereits kontrolliert. Die jüngste Unfallhäufung sei auf fehlenden Abstand und individuelle Fahrfehler zurückzuführen.
Folgenschwere Karambolage gab es erst vergangene Woche
Die folgenreichste Karambolage gab es am Donnerstag vor einer Woche, als es binnen weniger Minuten mehrfach krachte. Eine 26-Jährige hatte im Berufsverkehr die bremsenden Autos zu spät erkannt und schob einen Wagen auf einen anderen. Unmittelbar danach mussten weitere Fahrzeuge bremsen, was einen zweiten Blechschaden zur Folge hatte. Unter dem Strich gab es fünf Verletzte und einen Sachschaden von rund 21 000 Euro.
Macht es Sinn, generell die Geschwindigkeit ab Langweid zu drosseln? Werner Reschke, Leiter der Verkehrsbehörde am Landratsamt, schüttelt den Kopf: „24 Stunden Tempo 80 – wie soll sich das rechtlich begründen lassen?“ Das behindere die Freizügigkeit der Verkehrsteilnehmer. Doch wie es um die steht, weiß Pendler Georg Schweihofer. Er hat es in dieser Woche selbst erlebt: Ein ungeduldiger Autofahrer überholte ihn rechts, um dann auch nicht weiter zu kommen. Denn auf der B 2 ging es wie so oft nur Stoßstange an Stoßstange vorwärts.
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