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Gersthofen: Trinkwasser wird in Gersthofen erheblich teurer

Gersthofen

Trinkwasser wird in Gersthofen erheblich teurer

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    Das Chlor im Trinkwasser beschert den Gersthofern eine höhere Wasserrechnung.
    Das Chlor im Trinkwasser beschert den Gersthofern eine höhere Wasserrechnung. Foto: Bernhard Weizenegger (Symbolfoto)

    Gersthofer werden ab dem kommenden Jahr wahrscheinlich deutlich mehr für Wasser bezahlen. Der Preis pro Kubikmeter Wasser beträgt momentan 91 Cent. Das ist im Vergleich zu anderen Kommunen sehr günstig. Zum kommenden Jahr soll dieser Preis deutlich steigen. 68 Cent mehr soll der Kubikmeter Wasser zwischen 2021 und 2024 nach dem Willen des Werkausschusses kosten. Das würde eine Steigerung um fast 75 Prozent bedeuten.

    Vierköpfige Familie in Gersthofen muss 126 Euro mehr für Wasser ausgeben

    Eine durchschnittliche, vierköpfige Familie in Gersthofen verbraucht laut statistischem Bundesamt 186 Kubikmeter Wasser pro Jahr. Auf das Jahr gerechnet würde die Erhöhung diese Familie also circa 126 Euro kosten. Allerdings werden die Grundgebühren laut dem dort diskutierten Vorschlag nicht steigen. Der Berechnungszeitraum dauert bis zum 01. Januar 2024.

    Die Erhöhung wurde im Werkausschuss einstimmig beschlossen und wird nun dem Stadtrat vorgelegt, der den Beschluss dann finalisieren soll. Stadtrat Frank Arloth (CSU) kritisierte die Entscheidung: "Diese Erhöhung ist viel zu hoch", fand er. Bürgermeister Michael Wörle erwiderte, dass hier der gesamte Störfall eingepreist sei, der maßgeblich für die große Erhöhung verantwortlich sei.

    Leiter der Stadtwerke: "Unser Netz ist dimensioniert für das Gersthofen der Siebziger"

    Das bestätigt auch Bernhard Schinzel , Leiter der Stadtwerke in Gersthofen. Die Höhe der Gebühren, die er erhebt, müssen immer genau die Kosten decken, die tatsächlich anfallen. Und die waren in diesem Jahr deutlich höher als sonst: "Es ist ein bisschen wie bei einem Auto", sagt er. Je länger man mit der Reparatur warte, desto teurer werde sie. Und beim Gersthofer Wassernetz sieht er Handlungsbedarf. "Der aktuelle Zustand der Leitungen entspricht dem, was Gersthofen in den 70er Jahren gebraucht hätte. Und wie allgemein bekannt ist, ist Gersthofen seitdem deutlich gewachsen", erklärt er.

    Das wolle man nun ändern. Dafür muss Gersthofen aber eine Menge Geld in die Hand nehmen. Momentan werde an zahlreichen Maßnahmen gearbeitet, um die Wasserversorgung zu modernisieren und zu expandieren. Auch die Kosten der Chlorung und der Baumaßnahmen, um sie zu beheben, seien beträchtlich, sodass der Wasserpreis von 91 Cent nicht mehr zu halten sei.

    Gersthofen holt beim Wasser die Versäumnisse aus 50 Jahren auf

    "Was wir in den letzten 50 Jahren nicht gemacht haben, holen wir jetzt nach", erklärt Schinzel. Die bisherige Zurückhaltung habe auch dazu geführt, dass das Wasser in Gersthofen relativ günstig sei. Selbst mit der kräftigen Erhöhung sei es noch immer nicht uncharakteristisch teuer für die Region. Tatsächlich kostet der Kubikmeter Wasser zum Beispiel in Augsburg je nach Verbrauch bis zu 2,20 Euro. "Als einzelner Schritt sind 74 Prozent natürlich eine hohe Stufe, aber es ist schon viele Jahre her, dass die Gebühren erhöht wurden", so Schinzel.

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